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China bremst die Rohstoffpreise derzeit am meisten

29.05.2012  |  Jürgen Büttner
Schon seit geraumer Zeit ist die Mega-Hausse im Rohstoffsektor ins Stocken gekommen.

Ablesen lässt sich das unter anderem am Standard & Poor’s GSCI Spot Index. Dieser 24 Rohstoffe enthaltende Index hat in diesem Jahr trotz eines guten Starts bisher gut 4% an Wert verloren und auf Sicht von 12 Monaten beträgt das Minus sogar mehr als 11%.


China ist der wichtigste Abnehmer

Als Begründung für die aus Sicht der investierten Anleger enttäuschenden Entwicklung lassen sich dabei gleich mehrer Gründe anführen. Negativ machen sich sicherlich die Euro-Krise sowie der feste Dollar bemerkbar.

Doch aus meiner Sicht ist der wichtigste Belastungsfaktor die nachlassende konjunkturelle Dynamik in China. Die Wirtschaft dort wächst zwar nach wie vor, doch der Schwung hat zuletzt spürbar nachgelassen. Geht es nach den einflussreichen Experten von Pacific Investment Management könnte sich das Wachstum in diesem Jahr auf rund 7,5% abschwächen. Das klingt zwar noch immer relativ solide, wäre für das Reich der Mitte aber gleichbedeutend mit der geringsten Zuwachsrate seit 13 Jahre.

Für viele Marktteilnehmer im Rohstoffsektor wäre dies sicherlich eine negative Überraschung und man müsste vermutlich Abstriche an den bisherigen Nachfrageerwartungen machen. Der daraus resultierende Effekt ist nicht zu unterschätzen. Schließlich beläuft sich der Anteil, den China an der weltweiten Nachfrage nach Basismetallen hat, auf rund 40%. Und in manchen Bereichen wie etwa beim Eisenerz sind es sogar mehr als 60%.


Die Lager sind gut gefüllt

Was Eisenerz aber auch andere Industriemetalle angeht, sind die Lager in China derzeit übervoll. Mit einer schnellen Nachfragebelebung kann vor diesem Hintergrund nicht gerechnet werden.

Etwas Hoffnung macht zwar die Tatsache, dass die chinesische Zentralbank wieder auf eine expansivere Geldpolitik umgestellt hat. So wurde jüngst die Mindestreserveanforderung für Banken zum dritten Mal in den vergangenen Monaten um 50 Basispunkte gesenkt. Doch bis diese Maßnahmen Wirkung zeigen, dürfte es etwas dauern und die Rahmendaten sprechen auch nicht dafür, dass die Verantwortlichen sehr aggressiv bei ihren weiteren Stimulierungsversuchen vorgehen werden.

Zusammen mit den gut gefüllten Lagern, der eher schwachen Nachfrage aus der Industrie und den Eingangs erwähnten anderen Belastungsfaktoren spricht dies auch für die Sommermonate für Bremsspuren in der Rohstoff-Hausse.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Jürgen Büttner
Chefredakteur Rohstoff-Trader



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