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Goldreserven als Kollateral

31.05.2012  |  GoldMoney
Die große Nachricht des gestrigen Tages war ein Bericht des Telegraph, nachdem Deutschland bald im großen Stil ins "Cash for Gold" Geschäft eintreten könnte.

Angela Merkel scheint zunehmend Gefallen an der Idee zu finden, dass verschiedene Länder Teile ihrer Schulden in einem Schuldenfonds bündeln, wobei sich die Länder gemeinsam zur Schuldentilgung verpflichten. Für den Fall, dass die an dieser Operation teilnehmenden Staaten ihrem Schuldendienst nicht nachkommen können, sollen sie sich zudem verpflichten, Gold- und Währungsreserven als Kollateral zu stellen.

Dieser sogenannte Tilgungsfonds könnte so die Bedenken des deutschen Verfassungsgerichts bezüglich der Eurobonds umschiffen. Es würde den PIIGS-Ländern aber erlauben, sich der "deutschen Kreditkarte" zu bedienen, wodurch die Zinslast dieser Peripherieländer gesenkt und der Druck auf die Regierungen in Spanien, Griechenland und Italien gesenkt werden könnte.

Der große Pluspunkt für Deutschland wäre, dass es sich hier nicht um einen Freifahrschein handelt: Wenn ein Land seine Verbindlichkeiten nicht bedienen kann, verliert es das von ihm gestellte Kollateral.

Natürlich sind die Dinge aber nie so einfach, wie sie sich auf dem Papier darstellen. Die Fliege in der Suppe ist in diesem Fall das immer emotionsgeladene Thema des Goldes, denn viele südeuropäische Länder werden sich dagegen sträuben, ihre Goldreserven für dieses Unterfangen aufs Spiel zu setzten.

Italien besitzt 2.451 Tonnen Gold mit einem Marktwert von rund 98 Mrd. Euro, während Frankreich auf 2.435 Tonnen und Portugal auf 383 Tonnen Gold sitzt (damit besitzt Portugal immerhin rund 72 Tonnen mehr Gold, als die zweitgrößte europäische Wirtschaftskraft Großbritannien).

Da diese Länder bisher standhaft dem Druck widerstanden haben, ihr Gold zu verkaufen um damit die Staatsfinanzen aufzubessern, werden in diesen Ländern mit Sicherheit viele vor dem "Geld für Gold"-Stand der EU auf der Hut sein.

Man sollte dieser Idee aber Aufmerksamkeit schenken. Sollte der Vorschlag tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, so wäre dies ein weiterer klarer Indikator dafür, dass Gold sich langsam in die finanziellen Kalkulationen der Regierungen und Zentralbanken dieser Welt zurückarbeitet.


© GoldMoney News Desk
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