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Vor dem großen Knall XX?

08.07.2010  |  Rolf Nef
- Seite 3 -
Auch ohne die fatalen möglichen Ereignisse im Mittleren Osten zeigen die Bondmärkte an, dass sie nicht mehr der Hafen der Sicherheit sind. Die Rendite im US Treasury mag vielleicht nochmals sinken, der Chart deutet aber viel mehr auf eine Trendwende der langen Zinssätze hin nach einer fast dreissig jährigen Phase sinkender Zinsen. Diese Phase erlaubte es, die Schulden auf allen Ebenen auszuweiten, eben bis zum Punkt wo es nicht mehr geht.

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US 10 Jahre Treasury


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US-Verschuldung


Kann eine Währung mit solchen Grundlagen Reservewährung sein? Der Euro ist es auch nicht, auch weil es auch hier zu viele Schulden hat und der Unterschied der Länder zu gross ist. Der Chart Euro-Dollar zeigt an, dass er weiter fallen wird gegen den Dollar, aber das sichert ihm den Reservestatus nicht. Nie in der Geschichte gab es eine Reservewährung, auch das Pfund war es nicht. Gold war stets die Reserve. (Nach IMF Standard wird Gold nicht unter Reserven gebucht, sondern als Gold. Als Reserven gelten nur Währungen. Darin zeigt sich die politische Rolle des IMF, der Gold als Währungsgrundlage nicht zulässt).

Erst als man mit dem Bretton Woodsabkommen davon abkam, bekam der Dollar diese Funktion und die Verschuldung begann auszuufern. Jeder Versuch des Marktes, diese zu korrigieren, wurde mit noch mehr Kredit bekämpft, was bis vor kurzem funktionierte. Nun erlaubt der Markt den Europäern keine neuen Schulden mehr und sie spuren, schalten auf Sparkurs. Nur wird dies auch nicht funktionieren, weil der Nachfrageentzug die Konjunktur zu fest wird einbrechen lassen, so dass der Zinsendienst im privaten wie im staatlichen Sektor gefährdet wird. Der Staat wird sich weiter Verschulden direkt bei der Notenbank. Ebenso werden die Banken Zugang zu dieser Quelle haben, um einen deflationären Kollaps zu vermeiden. Auch die USA und Japan werden diesen Mechanismus übernehmen, wenn sie nicht schon teilweise so funktionieren.

Hat der Reservestatus des Dollars den USA überhaupt Vorteile gebracht? Die künstliche Nachfrage nach Dollars hält den Kurs überhöht, wodurch sie billiger einkaufen. Auf der andern Seite verliert ihre Industrie gegen die günstigere ausländische Konkurrenz. Die Deindustrialisierung und Verlust von Skills und Fähigkeiten ist der Preis des Reservewährungsstatus, der sich schlussendlich so selbst erledigt. In diesem Prozess sind wir mittendrin. Gold und Silber haben längst ihre Funktion als finanzielle Reserve mit steigenden Preisen anzumelden begonnen.

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Euro-Dollar


Der Schweizer Franken führt seine Stärke gegen Euro rasant fort. In den Diskussionen über die Stärke hört man wenig über die grossen Schweizer Franken Kredite in Europa (ca. 520 Mrd. SFr Bankkredite, zuzüglich dazu SFr Obligationen), die short Positionen darstellen und Eindeckung suchen. Diese Kredite rühren auch daher, dass die SNB in den Jahren zuvor zu viel Liquidität zuliess, die in der Schweiz niemand brauchte, den Franken aber tief hielt und die als Kredit in europäische Länder abwanderte. Umso heftiger kommt jetzt die Quittung als der Euro als schwache Währung wahrgenommen wird. Vor allem die Geschwindigkeit, wie der Euro fällt, ist beeindruckend. Die Dreieckshöhe des Charts zeigt auf Parität hin.




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