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Edelmetalle Aktuell

23.07.2010  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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  • Silber

Der Silberpreis ist nach der Abfassung unseres letzten Berichts tendenziell erst einmal gestiegen. Dabei folgte er den Vorgaben des Goldes und des Euros, die zunächst beide in diesem Zeitraum zulegen konnten. Der Markt drehte dann allerdings gegen Ende der letzten Woche und die Notierung fiel zeitweise auf nur noch 17,40 $ zurück, dies war der niedrigste Stand seit Anfang Juni.

Der Blick auf die einmal in der Woche veröffentlichte Höhe der offenen Positionen an der New Yorker Terminbörse COMEX zeigt den Hauptgrund für den beschriebenen Rückgang des Silberpreises. Die spekulativen Positionen insbesondere der "kleineren" Händler und Investoren haben in der letzten Woche um über 6,4 Mio. Unzen (über 200t) abgenommen. Dabei hat sich der Rückgang dieser Positionen, der nun schon seit drei Wochen andauert, noch einmal verstärkt. Die offenen Pluspositionen an der COMEX betragen aber trotz der Abgaben noch immer 261 Mio. Unzen (8.118 Tonnen). Auch wenn dies der niedrigste Stand seit März ist, bedeutet diese Zahl noch immer eine potentielle Gefahr für den Preis für den Fall, dass diese Investoren ihre Positionen eines Tages in größerer Zahl liquidieren wollen.

Zumal diese als Inhaber von Silber nicht alleine stehen: Bei den wichtigsten ETFs hat die Nachfrage in den letzten beiden Wochen sogar noch einmal zugenommen und die Bestände liegen mit jetzt 441 Mio. Unzen (13.717 Tonnen!) auf einem neuen Rekordstand.

Die Investoren in Barren in Deutschland haben sich von der Käufen in Übersee allerdings nicht anstecken lassen. Die Nachfrage nach Barren war jedenfalls einmal mehr überschaubar.

In den letzten beiden Tagen konnte das weiße Metall übrigens eher wieder etwas zulegen, dabei dürfte nicht zuletzt auch die unverändert anhaltende physische Nachfrage aus der Industrie geholfen haben.

Für die nächste Woche erwarten wir ein eher ruhiges Geschäft; die Sommerferienzeit in wichtigen Ländern der Nordhalbkugel sollte sich bezüglich der Preisvolatilität dämpfend auswirken. Trotz der erwarteten Ruhe sollten aber zwei Chartpunkte im Auge behalten werden: Ein Anstieg über 18,45 $ je Unze könnte der Notierung Rückenwind verleihen; auf der anderen Seite muss jetzt die Marke von 17,40 $ halten, damit das Metall nicht in Versuchung kommt, den Tiefstkurs von März bei 16,50 $ zu testen.


  • Platin

Das Platin hat sich in den letzten beiden Wochen eher seitwärts bewegt. Einem anfänglichen Anstieg folgte dabei ein langsamer Rückgang, am Ende verließ das Metall das Preisband zwischen 1.488 $ und 1.534 $ aber nicht. Damit blieb das Platin innerhalb der von uns zuletzt prognostizierten Handelsspanne und in den nächsten Stunden wird sich daran wohl wenig ändern.

Mittelfristig ist es notwendig, die weitere Wirtschaftsentwicklung im Auge zu behalten: So haben sich die Platinimporte in China dank einer erhöhten Schmuck- und Industrienachfrage in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zu 2009 auf knapp 42 Tonnen erhöht und damit mehr als verdoppelt. Nun ist die Frage, wie es nun im Reich der Mitte weitergeht. Über die nachlassende Dynamik bei den Autoverkäufen hatten wir ja schon in unserem letzten Report berichtet. Dies wurde in der Zwischenzeit noch durch Meldungen ergänzt, nach denen sich das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte zuletzt insgesamt abgekühlt habe. Konkret heißt dies, dass im 1. Quartal das Bruttoinlandsprodukt (um eigentlich immer noch starke) 10,3% zugelegt hatte. Problem ist, dass es zum Jahresauftakt noch 1,5% mehr gewesen waren.

In weiten Teilen Europas hatte das Wirtschaftswachstum ja ohnehin noch nicht wieder an die Vorkrisenwerte anknüpfen können, was nicht zuletzt eine Folge der andauernden Finanz- und Wirtschaftsprobleme in einer ganzen Reihe von Ländern ist.

Und auch aus den USA kamen zuletzt neue Warnsignale: Die Wirtschaft dort schwächelt und der Arbeits- und - damit eng verknüpft - die Immobilienmärkte kommen nicht voran. Ben Bernanke, der Präsident der Federal Reserve (Fed), sagte hierzu am Mittwochabend vor dem Kongress: "Der wirtschaftliche Ausblick ist ungewöhnlich unsicher". Die Märkte zeigten sich entsprechend verschnupft und der Aktienmarkt in den USA fiel anschließend deutlich. Den industriell genutzten Edelmetallen dürften solche Meldungen ebenfalls nicht schmecken und auch wenn es zunächst beim Platin keine unmittelbare Reaktion gab, ist eine solche mittelfristig nicht gänzlich auszuschließen.




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