Edelmetalle Aktuell
23.07.2010 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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- Palladium
Das Palladium bewegte sich in den letzten Tagen weitgehend parallel zu den anderen Edelmetallen. Dies bedeutet, dass es zunächst nach oben ging, wobei das Metall auch noch von dem in der letzten Ausgabe unseres Berichts beschriebenen positiven Chartumfeld profitierte. Dieser Anstieg lief bei knapp 470 $ je Unze erst einmal aus, bevor es dann am vergangenen Freitag in Folge negativer Wirtschaftsnachrichten aus den USA (das Verbrauchervertrauen war hier auf ein 11-Monats-Tief gefallen) steil nach unten ging. Dieser Preisverfall brachte dem Palladium schließlich Notierungen von nur noch 432 $ je Unze. Dieses relativ niedrige Niveau sorgte dann aber, gepaart mit dem noch immer relativ starken Euro, für ein Erstarken des Kaufinteresses und eine Erholung der Notierung auf 450 $. Neben etwas industriellem Kaufinteresse waren es dabei vor allem spekulativ orientierte Investoren an der New Yorker Terminbörse, die mit ihren Käufen einen Beitrag zu der Erholung geleistet haben.
Für die nächsten Tage sehen wir trotz der zuletzt eher verhaltenen Nachrichten von den internationalen Automärkten kaum eine Gefahr, dass der Tiefstkurs des letzten Berichtszeitraums in Höhe von 415 $ rasch noch einmal getestet wird. Auf der anderen Seite bildet die charttechnische Marke von 470 $ vorerst eine hohe Hürde - vielleicht zu hoch, um kurzfristig übersprungen zu werden.
Was die chinesischen Palladium-Importe angeht, ließ die Dynamik zuletzt schon deutlich nach. Zum ersten Mal überhaupt in diesem Jahr lagen die Importmengen im Juni sogar unter den entsprechenden Monatswerten von sowohl 2008 als auch 2009.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Eine Hauptrolle spielte in den letzten Tagen ganz klar das Rhodium. Dieses fiel deutlich von anfangs 2.400 $ auf am Ende nur noch 2.140 $ je Unze zurück. Fehlendes Kaufinteresse seitens der Industrie und gleichzeitig steigender Abgabedruck von Händlern und Investoren steckten hinter diesem vergleichsweise massiven Einbruch. Am Ende hatte das Metall seit Mitte Dezember 2009 nicht mehr so tief notiert. Angesichts dieses Umstands, sowie dadurch, dass sich bekanntermaßen in den letzten Tagen auch der Euro wieder von seinen jüngsten Tiefstständen erholt hatte, bot sich für industrielle Endabnehmer aus Europa eine gute Gelegenheit, relativ günstig Rhodium einzukaufen. Diese Chance haben sich denn auch einige Industrieunternehmen nicht entgehen lassen und das dürfte die Hauptursache dafür sein, dass sich der Preis des teuersten aller Edelmetalle gestern innerhalb weniger Minuten wieder auf deutlich über 2.200 $ befestigte.
In den letzten Stunden hat sich die Lage dann etwas beruhigt, aktuell liegt die Notierung bei allerdings nachlassendem Interesse bei 2.215 $ - 2.265 $ je Unze. Kurzfristig sehen wir keine Rückkehr des Rhodiumpreises in Richtung der Marke von 2.500 $; andererseits sollte der Preis auf der unteren Seite durch das noch nicht komplett befriedigte Kaufinteresse der Industrie gestützt werden. Das gilt ungeachtet des Umstandes, dass Händler und Investoren noch immer die eine oder andere ihrer spekulativen Pluspositionen am liebsten abbauen würden.
Nachdem sich in den vergangenen Tagen alle Aufmerksamkeit auf das Rhodium gerichtet hatte, blieb für die anderen beiden „kleinen“ Platinmetalle diesmal relativ wenig zu holen. Das Iridium liegt etwas tiefer bei 690 $ - 730 $; das zuletzt ja schon deutlich gefallene Ruthenium gab noch einmal leicht nach und notiert jetzt bei 170 $ - 210 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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