Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gerüchte über Leitzinssenkung der EZB verleihen Gold Auftrieb

07.06.2012  |  GoldMoney
Die Fluchtbewegungen in die “Sicheren Häfen” US-Dollar und US-Staatsanleihen ebbten in den vergangenen Tagen wieder leicht ab, nachdem es Hinweise darauf gegeben hatten, dass die EZB im Verlauf des heutigen Treffens eine Zinssenkung verkünden wird.

Die Europäische Kommission will heute zudem ein 156 Seiten starkes Dokument veröffentlichen, in dem detailliert die neuen, drastisch ausgeweiteten Machtbefugnisse der Aufsichtsbehörden im Umgang mit scheiternden Banken dargelegt werden. Obgleich diese gesetzlichen Bestimmungen nicht vor 2014 in Kraft treten, so verstärken sie an den Märkten dennoch den Eindruck, dass die Politiker langsam wieder die Kontrolle über die Situation in der Eurozone zurückerlagen würden.

Die Entspannung an den Märkten könnte aber nur von kurzer Dauer sein, da der spanische Finanzminister erst gestern davor warnte, dass die spanischen Kreditmärkte einfrieren würden und sein Land "zu groß" für den Rettungsschirm der EU sei.

Vor dem Hintergrund möglicher geldpolitischer Lockerungen in Europa konnten Gold und Silber - zusammen mit den Aktienmärkten in Asien und Europa - im frühen Handel wieder leichte Gewinne verbuchen. Die EZB visiert aktuell einen Zinssatz von 1% an. Knapp darunter liegt der Leitzins der Bank of England mit 0,5%, die Leitzinsen der Federal Reserve und der Bank of Japan liegen bei 0,15% bzw. bei knapp 0%.

Für gewöhnlich würde man davon ausgehen, dass sich eine laxere Geldpolitik auch in einer Abschwächung der Währung niederschlägt. Sollten die Entscheidungsträger in Frankfurt heute eine Senkung des Leitzinses beschließen, so müsste man eigentlich davon ausgehen, dass der Euro gegenüber anderen Währungen weiter sinken wird.

Im Moment ist jedoch das Gegenteil der Fall: Aus Sicht der Märkte könnte eine laxere Geldpolitik den PIIGS die Anpassung an die rigide Spar- und Ausgabenpolitik erleichtern und gleichzeitig die Situation im anfälligen europäischen Bankensektor entspannen. Eine Senkung des EZB-Leitzinses würde also als "positiver“ Schritt für die Eurozone gelten - und somit auch für den Euro (so kontraintuitiv das auch sein mag).

Eine Zinssatzsenkung würde dann auch das Wechselkursverhältnis EUR:USD steigen lassen. Für den Goldpreis wäre sie ebenfalls positiv, da Gold normalerweise dann am stärksten steigt, wenn der Dollar an den Devisenmärkten unter Druck gerät.

Gold traf bei 1.625 Dollar auf leichten Widerstand und befindet sich jetzt wieder oberhalb seiner 50-Tage-Linie. Die Marke von 1.650 $ hatte sich in den letzten Monaten immer wieder als Stolperstein herausgestellt.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich das gelbe Metall diesmal in der Nähe dieser Marke verhalten wird. Aufgrund seiner industriellen Komponente hat Silber wieder mit stärkeren Hindernissen als Gold zu kämpfen. Eine Konsolidierung oberhalb von 30 Dollar (oder das Ausbleiben einer solchen) würde weitere Aufschlüsse über die kurzfristigen Entwicklungen im Silbermarkt geben.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"