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Interview mit H.-J. Bocker: Wie geht´s weiter Herr Professor? (Teil 2/2)

20.08.2010  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 5 -
Frage: Sind denn Journalisten käuflich?

Prof. Dr. H.-J. Bocker: Einige sicher, genau wie Juristen. Aber die Mehrheit ist zutiefst verwirrt und konfus, wie die sich teilweise völlig widersprechenden Medientitel zeigen. Doch kaum einer wagt es wirklich unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Ein wenig milde Kritik hie und da, aber nur ganz zart. Viele sind zu Lakaien des herrschenden Systems verkommen und schreiben, was ihnen vorgegeben wird. Das wertvollste, was einen Menschen und jeden Bürger auszeichnet, selbständiges und freies Denken nämlich, ist auch ihnen mehrheitlich abhanden gekommen.

Nur wenige wagen es, auch nur halbwegs offen zu schreiben und selbst diese Wenigen vermeiden krampfhaft die Tabubereiche unseres Systems. Neuerdings überraschen jedoch ausserhalb der Massenmedien allererste wirklich kritische Stellungnahmen. Und selbst diese Medien schlagen ganz vereinzelt ganz neue Töne an. Offenbar will man sich von der gesunden Meinung des Volkes - soweit es diese schon wieder gibt - nicht allzu weit entfernen.

Ich entschuldige allerdings Vieles, denn die Journalistlein haben Familien und müssen leben. Ein Abstieg in die Arbeitslosigkeit kann schnell geschehen. "Wes Brot ich fress, des Lied ich sing" galt schon immer. Die Thematik des Iran wird jedoch noch völlig einseitig abgehandelt und alle plappern die Atomthesen pflichteifrig nach. Neutrale Nachforschungen vor Ort wären dringend angesagt und an Fakten ausgerichtete Berichterstattung hoch wünschenswert. Stattdessen scheint die gerade herrschende Ideologie immer wieder hell durch die klaffenden Löcher schwarzer journalistischer Nachtmützen.

Ich halte es wie Ronald Reagan, der jahrelang kein TV mehr sah. Auf die Frage: Warum? sagte er: "Immer wenn ich TV sehe, sind Nancy und ich anschließend stundenlang deprimiert, daher haben wir es aufgegeben und unterhalten uns lieber." Der Journalismus mit seinen permanenten Negativmeldungen ist nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung. Ändert sich dies nicht und setzt sich ein autoritäres System durch, wird sich wie einst in den kommunistischen Ländern die Masse der Bevölkerung in das Sanktum der inneren Emigration zurückziehen.


Frage: Werden all ihre Argumentationen von der Masse Mensch gern gehört?

Prof. Dr. H.-J. Bocker: Etwa so gern, wie man sich gemächlich durch arbeitslose Asylanten ein voluminöses Loch ohne Betäubung in die Kniescheibe bohren und sich dort ein brennendes Teelicht für 2 Wochen hineinstellen lässt. Wahrheiten sind unangenehm. Sie stören die Komfortzone. Wie schon in der Bibel steht: "Wer Ohren hat, zu hören, der höre." Aber wir sind leider zu einer ohrenlosen Wegwerf- und Spaßgesellschaft verkommen.

Buddhas Gleichnis vom brennenden Haus ist hochaktuell. Dachstuhl und Zimmerdecken haben schon Feuer gefangen, die ersten brennenden Balken stürzen bereits. Die Hausbewohner stehen rauchumwirbelt an den offenen Fenstern des Erdgeschosses. Auf die dringende Aufforderung doch sofort herauszukommen, fragen sie:

"Seid ihr denn sicher, dass es draußen nicht etwa regnet oder gar demnächst hagelt? Können wir uns vielleicht erkälten in dieser kühlen Luft dort draußen auf der Strasse? Wisst ihr denn genau, dass uns kein streunender Hund beißen wird? Vielleicht zieht es einfach so stark, dass unser Immunsystem nicht damit fertig wird? Außerdem könnten wir einige Zierpflanzen zertreten, wenn wir bei dieser ungewissen flackernden Beleuchtung durch den Garten laufen müssen (Schauder)? Auch müssten wir ja die schönen Malzbierkästen, die Parmaschinkenkeulen und die Räucherforellen im Eisschrank zurücklassen, die wir - Aldi sei Dank - erst gestern von unserer üppigen Hartz V-"Stütze" abzweigten, nein doch, aber nein, da sei "Das Merkel" - Verzeihung - wollten sagen - Gott vor!"

Und Gold kaufen? Wohl verrückt geworden, so etwas ist irrsinnig riskant. Da sei Bernanke vor!


Frage: Das war das Stichwort für die letzte Frage: Was halten Sie von den Greenspan und Bernanke?

Prof. Dr. H.-J. Bocker: Das ist eine schwierige Fragestellung. Doch auskunftsbereit, wie ich nun einmal bin, möchte ich nur folgendes festhalten: Mister Kauderwelsch und Mister Heli-Ben sind berühmt-legendäre Figuren und ihre Taten für so manchen allerdings stark gewöhnungsbedürftig. Der eine warf Papiergeld jahrelang in ungeheuren Massen per Zentralbank ins Finanz- und Wirtschaftssystem. Der andere fährt damit fort und plant, dieses demnächst vom Helikopter aus zu tun.

Beide sind jedenfalls Vertreter des Giesskannenprinzips. Das Beschütten aller nur denkbaren Probleme mit der Geldgiesskanne sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene ist, wie in den Opern Richard Wagners, das Leitmotiv. Dieses wird vom großen Finanzorchester unter dem Taktstock des Maestros und seines Nachfolgers immer und immer wiederholt. Diese Musik klingt zunächst ganz gut, sogar verlockend, geht jedoch am Ende in eine Mischung aus Trauermarsch und der Kakophonie der unvermeidlichen Götterdämmerung des wohlverdienten Untergangs über.

Ich masse mir kein Urteil an und Respektlosigkeit sei mir fern. Überlassen wir es der Nachwelt, sich ihr Urteil über diese falschen Heiligen zu bilden. Doch Friedrich Schiller - siehe die Kraniche des Ibikus leicht abgewandelt - hätte diese beiden Wesen in ihren Eigenarten in seiner höflich-gesitteter Weise so beschrieben:

"Inflationär nach alter Sitte,
Umschreitend der Zentralbank Rund,
Mit langsam abgemessnem Schritte,
Verschwinden sie im Hintergrund,
Und überall, hört man mit Grausen,
Gelddruckmaschinen furchtbar sausen."


Die Greenspans und Bernankes dieser Welt kommen und gehen. Gold aber bleibt mit Sicherheit bestehen.


Vielen Dank für Zeit und Ausführungen, Professor Bocker!


© Redaktion GoldSeiten.de



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