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Moody’s warnt - Sommerflaute vor dem Ende?

18.08.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

während Deutschland als einziges Land der Eurozone von seiner starken Exportorientierung profitieren kann, sind die strukturellen Probleme der restlichen Volkswirtschaften weiterhin offensichtlich. Nachdem die amerikanische Notenbank weitere Stützungen ankündigte, um den IST Zustand der Wirtschaft zu stützen, verstärkt auch das seit zwei Jahrzenten in der Krise steckende und halb verstaatlichte Japan die planerische Wirtschaftslenkung weiter. So will Japan Kaufanreize für Unterhaltungselektronik mittels staatlicher Umverteilung erhalten und so die heimische Industrie stützen. Weitere Konjunkturhilfen werden derzeit diskutiert, womit die Regierung immer mehr den Weg vorgibt.

Da die EU entschied, dass die Schulden von Landesbanken immer noch den staatlichen Sektor zuzuordnen sind, müssten die bisherigen Schulden der Banken von über 264 Mrd. Euro die Staatsverschuldung auf 90% des Bruttoinlandsproduktes ansteigen lassen. Dieses rechnerische Beispiel zeigt wie schnell die Staatsverschuldung künftig weiter aus dem Ruder laufen kann. Deshalb verwundert es auch nicht, dass sich nach Ansicht der Ratingagentur „Moody’s“, der Abstand zu einer Herabstufung der Bonität für Deutschland, Frankreich, die USA und Großbritannien verringert habe. Letztlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Zinsen massiv steigen werden, da das Potenzial für starke Zinsanstiege vorhanden ist und nur noch ein Auslöser fehlt.

Weitere Beobachtungen
  • George Soros hält an seinem Investment in Gold mittels des SPDR Gold Shares ETF fest. Die Gesamtinvestition von einer halben Milliarde Euro (638 Millionen Dollar) ist mit 13 Prozent am Gesamtinvestment die größte Position der Gesellschaft. Aktienbeteiligungen wurden hingegen zurückgefahren.

  • 480 Millionen Euro sollen im Bundeshaushalt 2011 für die staatliche Planung der Kinderbildung mittels Guthaben auf Chipkarten eingeplant und umverteilt werden. Besonders Kinder von Geringverdienern und Hartz-IV-Empfängern sollen davon profitieren. Um eine "Stigmatisierung" von Kindern aus Hartz-IV-Familien zu verhindern, will die Bundesarbeitsministerin die Chipkarte auf alle Kinder ausdehnen. Frau von der Leyen muss sich seitdem von vielen Seiten gegen den Vorwurf der Entmündigung der Eltern durch den Staat wehren. Die Entwicklung zeigt heute immer offensichtlicher die Parallelen zu gestrigen sozialistischen Modellstaaten.

  • US-Finanzminister Timothy Geithner sagte vor Vertretern der Immobilienbranche, dass das heutige System der günstigen Immobilienfinanzierung nicht mehr haltbar sei aber man sicherstellen müsse, dass sich der Häusermarkt weiter erhole." -> Dies ist nur möglich, indem man die Fehlallokationen weiter sozialisiert und somit die Inflation anheizt.

  • Während der US-Export von Waren und Dienstleistungen im Juni um 1,3 Prozent auf 150,5 Mrd. US-Dollar sank (Tief seit April 2009), stiegen die Importe um 3 Prozent auf 200,3 an. (Hoch seit Herbst 2008). Das US-Außenhandelsdefizit weitete sich dadurch um 18,8 Prozent auf 49,9 Milliarden US-Dollar aus.

  • Die Slowakei stimmte nun als letztes europäisches Land dem Euro-Rettungsschirm zu. Damit steht ein automatisiertes System zum weiteren Bail-Out von Unternehmen, Branchen und ganzer fehlgeschlagener Staaten bereit.

  • Die US-Wohnbaubeginne stiegen im Juli zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf 546.000. Impulse von dieser Seite können selbst auf dem historisch niedrigen Niveau nicht erwartet werden.


COT Daten

Gold stieg in der Woche zum 10. August 2010 konvergent mit einem Anstieg der Long-Positionen der spekulativ orientierten Anleger an der Terminbörse COMEX. Die immer noch hohe Long-Position in Gold unterstützt steigende Preise zwar nicht, spricht jedoch auch nicht dagegen. Im Palladium fielen die Preise um 5 Prozent mit einem Abbau der hohen Long-Positionen um 1.700 Kontrakte oder fast 11 Prozent. Der Ölpreis gab bereits in der vergangenen Woche nach, obwohl die Long-Positionen um 13.000 Kontrakte ausgeweitet wurden. Diese angezeigte Schwäche des Preises setzte sich dann bis heute fort mit einem weiteren Verlust um 5 USD je Barrel. Die relativ hohen Positionen der Spekulanten stützen einen baldigen Anstieg der Edelmetallpreise zwar nicht, stehen einem Anstieg aufgrund der fortgeschrittenen Marktphase jedoch auch nicht im Weg.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Seit unserer letzten Goldanalyse vor zwei Wochen konnte der Goldpreis wie erwartet um fast 50 Euro oder 30 US-Dollar zulegen, womit die Bodenbildung wahrscheinlich vollzogen wurde. Nachdem der Goldpreis vor drei Wochen ein Dreimonats-Tief in Euro und in US-Dollar erreichte, erholte er sich bis auf aktuell 1.222 USD oder 952 Euro, bei einem etwas schwächeren Euro. Sollten die Widerstände (1.225 USD / 955 €) signifikant gebrochen werden, sind die Allzeithochs die nächsten Zielmarken. Das Sentiment ist gut, der Markt ist noch immer überverkauft und die Saisonalität beginnt langsam für steigende Goldpreise zu spielen.

Die nächsten zwei Wochen herrscht noch etwas Unsicherheit bezüglich der saisonalen Einflüsse, doch haben die Preise in Gold und Silber Niveaus erreicht, die taktische Käufe sinnvoll machen. Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte die Edelmetallpreise erst einmal mit nach unten reißt, schwebt weiterhin über dem Rohstoffmarkt, doch ist dieses Szenario aufgrund der angespannten Situation des Kreditgeldsystems zunehmend unwahrscheinlicher geworden.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


In den vergangenen drei Wochen waren die ETF-Bestände im Gold und Platin leicht rückläufig. Die Palladium- und Silberbestände konnten hingegen leicht um 0,61 Prozent und 0,57 Prozent zulegen. Die Silberbestände stagnieren nun bereits seit sieben Monaten. Palladium und Platin verzeichnen seit drei Monaten sogar leichte Abflüsse. Trotz der Sommerflaute und möglicher Preisrückgänge während der saisonal schwächeren Zeit ließen sich die Investoren bisher nicht beirren und behalten Ihre Investments in ETFs, sodass von dieser Seite bisher kein wesentlicher Druck auf die Preise kam und nun auch nicht mehr kommen sollte.

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Fazit:

Die Sommerflaute, welche die Edelmetalle vor einigen Monaten erfasste, neigt sich nun seinem Ende zu. Die Anzeichen dafür sind jetzt überall vorhanden. Sollten keine externen Faktoren für Bewegung sorgen, so ist saisonal gesehen, ab Ende August/Anfang September wieder mit frischem Wind an den Edelmetallmärkten zu rechnen, da beispielsweise die Schmuckproduktion in Italien wieder verstärkt wird oder die Münzprägeanstalten mit der Produktion der 2011er Münzserien beginnen und sich dafür an den Terminmärkten mit Gold eindecken. Die fundamentale Lage für weitere Edelmetallpreisanstiege verbessert sich zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Die strategische Chance für einen taktischen Einstieg in die Edelmetalle ist nun überaus gut. Derartige Chancen in Form von Kursrücksetzern sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen, um dann von einem realen Preisanstieg zu profitieren.


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München aktuell

Der Handel im Münchner Goldhaus war in der vergangenen Woche wieder belebter. Auffällig war dabei, dass sich relativ viele Kunden auch von größeren Edelmetallbeständen trennten. Auf zwei Käufer kam durchschnittlich ein Anleger, der sich von seinen physischen Investments trennen wollte. Derzeit ist die Versorgungslage mit Edelmetallen bei uns als auch bei den Produzenten und Lieferanten sehr gut. Sollten Sie auf diesem niedrigeren Niveau ihr Gold veräußern müssen, so können Sie auch einfach, schnell und bequem online über unsere Internetseite zu ständig aktualisierten Preisen an uns verkaufen oder einfach direkt am Schalter in einer unserer Filialen.


pro aurum value GmbH aktuell

Veranstaltungshinweis:

Informationsveranstaltung - Präsentation unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept).

Referenten: Frau Sandra Schmidt / Herr Jürgen Birner

Wann: immer donnerstags
Beginn: ab 18.30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung nicht erforderlich.

pro aurum ValueFlex - Aktien-Misch-Fonds mit physischen Edelmetallen und aussichtsreichen Aktien aus weltweit tätigen Rohstoffunternehmen.

Mit dem Fonds "pro aurum ValueFlex (WKN: A0YEQY)" wollen wir dem Investor eine inflationsgeschützte Anlage bieten, die aus zwei Bausteinen besteht. Zum einen handelt es sich um einen bis zu 30 Prozent des Fondsvermögens, bei pro aurum München hinterlegtem Anteil an physischen Edelmetallen, mit Schwerpunkt Gold. Zum anderen investiert der Fonds bis zu 70 Prozent in aussichtsreiche Rohstoffaktien internationaler, weltweit tätiger Rohstoffunternehmen aus den Bereichen Metalle, Agrar, fossiler und alternativer Energien, welche meistens eine hervorragende Dividendenrendite aufweisen.


Vorankündigung:

Vortragsreihe mit pro aurum Finanzmarktanalyst Herrn Markus Blaschzok.

Markus Blaschzok, Dipl. Betriebswirt (FH), ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Der CFTe (Certified Financial Technician) ist Anhänger sowie Verfechter der Österreichischen Schule und verfolgt einen ganzheitlichen Analyseansatz. Er hält Vorträge zu Themen der Österreichischen Schule, wie beispielsweise den monetär bedingten Konjunkturzyklen als Ursache von Wirtschaftskrisen, sowie im Bereich Rohstoffe. Als Finanzmarktanalyst bei pro aurum untersucht er die mittel- bis langfristige Entwicklung der Finanz-, Rohstoff- und insbesondere der Edelmetallmärkte und ist Autor des wöchentlich erscheinenden pro aurum Marktkommentars.

Im Anschluss wird Ihnen Herr Jürgen Birner, Vertriebsleitung der pro aurum value GmbH, die Grundstruktur eines konservativen Portfolios und das Konzept unseres neuen Fonds pro aurum ValueFlex näher bringen.

Wann: Mittwoch, 22.09.2010 > Thema: Die Edelmetall- und Rohstoffhausse - Hintergründe und Ursachen der Weltwirtschaftskrise.
Mittwoch, 20.10.2010
Mittwoch, 24.11.2010
Beginn: ab 18.30 Uhr
Themen: weitere Vortragsthemen werden noch bekannt gegeben.
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung erforderlich.

Wir freuen uns auf Ihre Zusage. Bitte antworten Sie mit dem Antwortformular bei www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie ein Email mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.


Berlin aktuell

Mit dem sich nähernden Ende der Ferienzeit in Berlin und Brandenburg, nehmen auch die Umsätze wieder zu, zumal die Ende vergangener Woche steigenden Notierungen viele unserer Kunden dazu bewegten, nicht weiter auf fallenden Notierungen zu hoffen, sondern jetzt zu investieren. Mit einem Verhältnis von 4 zu 1 überwiegen deutlich die Kaufaufträge und bei diesen wird auffällig oft zu Silber gegriffen.

Für die Münzsammler unter unseren Kunden halten wir die neue 20€ Goldmünze Deutsche Eiche verfügbar. Die Auslieferung erfolgt in einer hochwertigen Holzkassette, die Platz für die weiteren, in den kommenden Jahren erscheinenden Münzen dieser Serie bietet.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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