Die Fed ziert sich - noch
22.06.2012 | GoldMoney
Auf, ab und dann wieder auf und ab: So reagieren die Edelmetallkurse auf die Veröffentlichung der jüngsten Lageeinschätzung des Offenmarktausschusses der amerikanischen Federal Reserve hinsichtlich ihrer kurz- bis mittelfristigen geldpolitischen Ausrichtung. Der Ausschuss entschied sich für eine Verlängerung der "Operation Twist”, bei welcher kurzlaufende US-Staatsanleihen verkauft und mit den Erlösen langfristige US-Staatsanleihen angekauft werden. Der Offenmarktausschuss ging jedoch nicht so weit, eine neue Runde QE oder andere Maßnahmen zur Erhöhung der Bankenreserven anzukündigen.
Die Aktien- und Rohstoffmärkte reagierten mit schlechten Ergebnissen auf diese Nachricht; Gold, Silber, Platin und Palladium gaben ebenfalls nach.
Mohamed El-Erian von PIMCO fällt ein nüchternes Urteil über die jüngsten Maßnahmen der Fed:
Dieser anhaltende Aktivismus der Fed wird Folgendes bewirken: Verfälschung der Marktabläufe, Kontaminierung des Prozesses der Preisfindung und Verzerrung der Kapitalallokation.
Schon jetzt wurde die Rentabilität und Existenzfähigkeit verschiedener Finanzmarktsegmente - von den Kapitalmärkten über Versicherungen und Pensionsrückstellungen bis hin zu den Anbietern der täglichen Marktliquidität - unterminiert. Viele Marktteilnehmer wurden von der Fed zudem so konditioniert, dass sie daran glauben, die Fed würde Politik zugunsten der Aktienmärkte und der Rentenmärkte betreiben.
Andere staatliche Behörden zeigen sich hingegen erleichtert, dass ihre eigene schädliche Inaktivität nicht in den Fokus der Politik gerät.
Wie die heute von der HSBC veröffentlichten Zahlen zeigen, ist die Produktionsaktivität in China im Mai erneut gesunken - inzwischen den achten Monat in Folge. Auch Deutschlands Einkaufsmanagerindex war im vergangenen Monat rückläufig.
Er hat jetzt den tiefsten Stand seit drei Jahren erreicht. Da sich die wirtschaftliche Situation überall auf der Welt eintrübt, bleiben weitreichende inflationäre Maßnahmen der Zentralbanken unausweichlich.
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