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Inflation und Gold

20.07.2005  |  Robert Hartmann
Die Aktivitäten am Goldmarkt bleiben weiterhin recht verhalten. So pendelte das Gold gestern erneut in einer sehr engen Handelsspanne zwischen 412,50 US$ und 421,50 US$ pro Feinunze. Die negative Korrelation zum Dollar scheint sich dabei wieder zu erhöhen. Just in dem Moment, als der Dollar gegenüber dem Euro sein Tageshoch bei 1,1960 erreichte, notierte das gelbe Metall auf seinem Tagestief. Die anschließende Erholung zum Tagesschluss ging mit einer Abschwächung des Dollars einher. Heute Morgen zeigt sich der Dollar weiter unter Druck und notiert klar oberhalb von 1,2050. Wir bleiben bei unserer Strategie und halten hohe Risikobestände bei Gold gegen Euro. Den Stoppkurs für diese Position belassen wir bei 339 Euro pro Feinunze. Unsere Europosition notiert derzeit deutlich über unserem Einstandskurs von 1,2035 US$. Unser erstes Kursziel lautet 1,2360 US$ in den kommenden Wochen. Der Stoppkurs bleibt bei 1,1735 US$.

Der bekannte Fondsmanager und Börsenskeptiker Marc Faber äußerte sich in der Samstagsausgabe der "Welt am Sonntag" zum Thema Inflation. Seine langfristigen Thesen decken sich in weiten Teilen mit der Auffassung von pro aurum.

Zitat: "Der Wert der Vermögen der amerikanischen Haushalte ist dank der expansiven Geldpolitik von 7 Billionen US$ im Jahr 1981 auf gegenwärtig 49 Billionen US$ gestiegen. Insbesondere in den vergangenen 4 Jahren, war diese Vermögensgüterinflation, welche auf einer Erhöhung der Geldmenge und Kredite beruht, für die Wirtschaftsexpansion voll verantwortlich. Somit hat, meiner Ansicht nach, die amerikanische Notenbank gar keine andere Option, als dafür zu sorgen, dass Vermögensgüter, insbesondere Immobilien, nicht an Wert verlieren, denn ein solches Ereignis würde bestimmt zu einer Wirtschaftskrise führen. Was bedeutet das? Die Geldmenge in Zukunft noch wesentlich erhöhen wobei dies früher oder später zu einem Weimar Hyperinflationsszenario führen wird, bei dem die Inflationsrate sich rasch beschleunigt, die Reallöhne weiter fallen, aber Zinsen steigen und amerikanische Staatsanleihen und der Dollar wertlos werden."

Eine Beimischung von Gold und anderen Edelmetallen in ein diversifiziertes Portfolio halten wir angesichts der realen Gefahr einer zukünftig anziehenden Inflation für erforderlich. Das Schlagwort in diesem Zusammenhang heisst "Kaufkrafterhaltung".


© Robert Hartmann

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