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Goldnachfrage steigt - Steuerzahler müssen weiter bürgen

25.08.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

die mediale Euphorie über die relativ hohen Wachstumsraten von 2,2 Prozent zum Vorquartal sind derzeit nicht zu überhören. Doch dürfte auch diese exportorientierte Produktionsausweitung in wenigen Bereichen, mit dem Abgleiten der Weltwirtschaft zurück in die Depression, ihr vorläufiges Ende finden. Zurecht kann man die derzeitige Wirtschaftsentwicklung als "Aufschwung" im Sinne einer einseitigen und nicht selbsttragenden Fehlallokation bezeichnen. Ein doppelt so hohes Staatsdefizit von 42,8 Milliarden Euro binnen des ersten Halbjahres zum Vorjahr lässt den einen oder anderen dann doch nachdenklich die Stirn runzeln. Die bisher eingerechneten "Konjunkturmaßnahmen" als auch die erhöhten Kosten für Sozialleistungen ließen das Staatsdefizit bei gleichzeitig rückgängigen Einnahmen auf 3,5% des Bruttoinlandsprodukts steigen. Bei fortgesetzter Politik wird es der BRD künftig ebenso wie Irland ergehen, das nun von der Ratingagentur Standard & Poors in der Bonität von "AA" auf "AA-" herabgestuft und dem eine weitere Abstufung in Aussicht gestellt wurde.

Weitere bundesdeutsche Konjunkturpakete sind zu erwarten und die Kosten werden noch viel höher ausfallen als die bisherigen. Das US-amerikanische Konjunkturprogramm kostete mittlerweile nach einem Jahr mehr als man dort für die nächsten 10 Jahre einplante. Während man im Januar noch von Kosten in Höhe von 787 Mrd. US-Dollar für die nächsten zehn Jahre ausging, hat das Stimulierungspaket mittlerweile 814 Mrd. US-Dollar verschlungen. Ebenso wie die USA verschwendet Europa und Deutschland Milliarden um unnötige Wirtschaftsbereiche und nicht tragfähige Wirtschaftsstrukturen zu stützen um somit durch staatliche Planung ein statistisch fragwürdiges Wirtschaftswachstum zu erzielen, das in keinem Verhältnis zu den Kosten steht. Im Endeffekt wird durch die staatliche Planung der gegenwärtige und künftige Wohlstand vernichtet.


Sanierung und Restrukturierung von Banken oder wieder die Sozialisierung von Verlusten?

Manche Medien wiesen diesmal gut darauf hin, dass der nun vom Kabinett gebilligte Gesetzentwurf, zur Sanierung und Restrukturierung von Banken, den Steuerzahler weiterhin in die Pflicht nehmen wird. Vordergründig soll der Entwurf den Bürger durch eine Bankenabgabe entlasten. Die vergleichsweise mickrigen Beitragssummen in einen "Restrukturierungsfonds" sind jedoch eher als Alibi für die weitere Automatisierung der künftigen Schuldenübernahme bei der bald anrollenden nächsten Pleitewelle durch den Steuerzahler zu verstehen. Woher sollten die Realkapitalgüter für die durch die Banken geschaffene Liquidität auch kommen? Deshalb wird der Bund (Steuerzahler) diesem Fonds auch Kredite in Höhe von 20 Mrd. Euro geben, die dieser zurückzahlen "müsse". Außerdem soll der Fonds Kreditbürgschaften von bis zu 100 Mrd. Euro gewähren dürfen. Da eine Null im Ernstfall schnell angehängt werden kann, um das Zirkulationskreditsystem durch den Steuerzahler vor seinem Zusammenbruch zu retten, sind diese ersten 20 Milliarden auch geeignet um den Sachverhalt vor den Bürgern noch etwas zu verschleiern. Auch dieser staatliche Eingriff wird für weiter verdeckte Besteuerung über künftig steigende Inflationsraten sorgen.


Weitere Beobachtungen
  • Der russische Energiekonzern Gazprom prophezeit bis 2012 eine Verdoppelung des Gaspreises.

  • Ein US-Gericht zwingt die US-Notenbank dazu die Details der bisherigen Bankenrettungen offenzulegen. Um die Veröffentlichung noch zu verhindern müsste das FED nun vor das oberste US-Gericht ziehen.

  • Bundesbankpräsident Axel Weber nannte es "weise" die volle Zuteilung bei den wöchentlichen, monatlichen und 3-monatigen Tendern über das Jahr 2010 hinaus fortzuführen. Die Diskussion um einen "EXIT" aus der Politik des billigen Geldes solle auf das erste Quartal 2011 vertagt werden. Dieses Ereignis, sowie die entsprechenden Entscheidungen der US-Notenbank waren logisch vorhersehbar und von mir von Beginn der Interventionen an prognostiziert.


Goldnachfrage stieg um 36%

Das World Gold Council veröffentlichte in seinem Quartalsbericht, dass die Goldnachfrage im zweiten Quartal 2010 im Vergleich zum zweiten Quartal 2009 um 36% auf 1.050 Tonnen anstieg. Dies gründet primär auf den starken Anstieg der Investmentnachfrage, welche sich um 118% auf 534,4 Tonnen (245,4 Tonnen im Q2 2009) erhöhte. Den größten Beitrag zu diesem Plus lieferten die ETFs, deren Nachfrage um 414% auf 291,3 Tonnen anwuchs. Die physische Nachfrage nach Gold-Barren und Münzen stieg zum Vorjahr um 29% auf 96,3 Tonnen. Die Schmucknachfrage blieb trotz der gestiegenen Preise hingegen robust. Auch die industrielle Nachfrage nach Gold stieg zum Vorjahr um 14% auf 107,2 Tonnen.


COT Daten

Die Edelmetalle verhielten sich in der Woche zum 17. August 2010 durchweg konvergent zu der Positionierung der spekulativen Anleger. Die Long-Positionen beim Gold an der Terminbörse COMEX stiegen um 8,05 Prozent auf bei einem Preisanstieg von 1,69 Prozent. Beim Platin blieben die Preise unverändert mit einem Abbau der hohen Long-Positionen 3 Prozent. Der Ölpreis war wiederholt wie in den vergangenen Wochen schwach, obwohl die Long-Positionen um 9.000 Kontrakte ausgeweitet wurden. Der Ölpreis ist derzeit zum Gold unterbewertet. Die relativ hohen Positionen der Spekulanten stützen einen baldigen Anstieg der Edelmetallpreise zwar nicht, stehen einem Anstieg aufgrund der fortgeschrittenen Marktphase jedoch auch nicht im Weg.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Seit der letzten Analyse zu Silber in Euro vom 21.07.2010 entwickelte sich der Preis wie erwartet und stieg um einen Euro auf aktuell 14,55 Euro die Feinunze an. Mit der nun anziehenden saisonalen Nachfrage ist ein Rücklauf an die Unterstützung bei 13,5 Euro unwahrscheinlich geworden. Silber notiert augenblicklich an einem leichten Widerstand bei 14,50 €. Bei dessen Überwindung ist das Allzeithoch in Euro bei 15,50 Euro in Reichweite. Silber in US-Dollar kämpft noch mit der Marke bei 18,50 US-Dollar, an der mehrere Widerstände zusammenlaufen. Gelingt auch hier ein Sprung über diese Marke ist mit einem Kurzziel von 19,50 USD zur rechnen. Da sich der Preis in US-Dollar auf dem Niveau vom Anfang des Jahres 2008 befindet, bei einem gleichzeitig stark verbesserten fundamentalen Umfeld, gehe ich nicht von einer stärkeren Korrektur aus. Bei 17,50 USD verlaufen mehrere Unterstützungen, die nicht viel Spielraum nach unten lassen. Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte, die Edelmetallpreise erst einmal mit nach unten reißt, wird zunehmend unwahrscheinlicher. Aufgrund eines Gold/Silber-Ratios von 66 sollte Silber den Goldpreis in der nächsten, nun möglicherweise eben begonnenen, Aufwärtsbewegung stark outperformen.

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Zur Vorwoche veränderten sich die Bestände der beobachteten ETFs praktisch nicht. Die Silberbestände stagnieren nun bereits seit sieben Monaten. Palladium und Platin verzeichnen seit drei Monaten sogar leichte Abflüsse. Trotz der Sommerflaute und möglicher Preisrückgänge während der saisonal schwächeren Zeit ließen sich die Investoren bisher nicht beirren und behielten Ihre Investments in ETFs, sodass von dieser Seite bisher kein wesentlicher Druck auf die Preise kam und mit der nun bevorstehenden starken saisonalen Phase auch nicht mehr kommen sollte.

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Fazit: Die Sommerflaute, welche die Edelmetalle vor einigen Monaten erfasste, neigt sich mit der nun saisonal anziehenden Nachfrage seinem Ende zu, da beispielsweise die Schmuckproduktion in Italien wieder verstärkt wird oder die Münzprägeanstalten mit der Produktion der 2011er Münzserien beginnen und sich dafür an den Terminmärkten mit Gold eindecken. Die fundamentale Lage für weitere Edelmetallpreisanstiege verbessert sich zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Die strategische Chance für einen taktischen Einstieg in Edelmetalle ist weiterhin überaus gut. Derartige Chancen, in Form der letzten Kursrücksetzer, sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um dann von einem realen Preisanstieg zu profitieren.



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München aktuell

Ruhig war der Handel in den vergangenen Tagen im Münchner Goldhaus. Noch immer relativ viele Kunden verkauften, sodass sich von drei Anlegern durchschnittlich zwei von ihren physischen Investments trennten. Sehr gefragt waren hingegen unsere Schließfächer, von denen wir weitaus mehr als üblich vermieteten. Die Versorgungslage mit Edelmetallen ist bei uns als auch bei den Produzenten und Lieferanten derzeit sehr gut. Sollten Sie auf diesem günstigen Niveau ihr Gold veräußern müssen, so können Sie auch einfach, schnell und bequem online über unsere Internetseite zu ständig aktualisierten Preisen an uns verkaufen oder einfach direkt am Schalter in einer unserer Filialen. Die gefragtesten Investmentprodukte waren die Sonderaktionen zu den Koala Silbermünzen und den Britannia-Gold-Unzen. Goldbarren in kleineren Größen (50 Gramm, 100 Gramm und 250 Gramm) wurden nebst dem Dauerbrenner Krügerrand, stark nachgefragt.


pro aurum value GmbH aktuell

Veranstaltungshinweise:

Exklusiv-Vortrag über die aktuelle Kapitalmarktsituation mit Fondsmanager Uwe Bergold

(nähere Informationen unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html).

Wann: Dienstag, 21. September 2010
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: Annahof, Annahof 4, 86150 Augsburg

Wir freuen uns auf Ihre Zusage bis spätestens 17. September 2010.

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Wir empfehlen Ihnen sich möglichst frühzeitig mit dem Anmeldeformular unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html anzumelden oder senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.


Vortragsreihe mit pro aurum Finanzmarktanalyst und Autor des wöchentlich erscheinenden Marktkommentars Herrn Markus Blaschzok.

(nähere Informationen unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html).

Wann: Mittwoch, 22. September - Thema: Die Edelmetall- und Rohstoffhausse: Hintergründe und Ursachen der Weltwirtschaftskrise.
Mittwoch, 20. Oktober - Thema: wird noch bekannt gegeben.
Mittwoch, 24. November - Thema: wird noch bekannt gegeben.
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Wir freuen uns auf interessante Vorträge und ganz besonders auf Ihre Zusage mit dem Antwortformular unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.


Anlagestrategie - Vorstellung einer Grundstruktur eines konservativen Portfolios und des Konzepts unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept).

(nähere Informationen zum Fonds pro aurum ValueFlex unter www.proaurum.de/investmentfonds/valueflex.html).

Referenten: Sandra Schmidt, Jürgen Birner (pro aurum value GmbH)
Wann: immer donnerstags
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung nicht erforderlich.

Bei Fragen zu den Veranstaltungen steht Ihnen Herr Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 - 362 gerne zur Verfügung.


Bad Homburg aktuell

Die wieder dunkler werdenden Wolken über dem US-amerikanischen Konjunktur- und Immobilienhimmel, die deutlichen Kursrückschläge an den Börsen und ein Goldpreis der sich wieder deutlich in Richtung 1.000,-- EUR/Unze bewegt, haben doch viele Kunden aus ihrer Sommerlethargie gerissen. So sehen wir in den letzten Tagen eine deutliche Zunahme des Umsatzes.

Gefragt waren die klassischen 1 Unzen Goldmünzen Philharmoniker, Krügerrand und Maple Leaf und auch verstärkt die Sonderaktion der Britannia Münzen. Mit einem Preisvorteil von 10,-- EUR ist sie im Moment die günstigste 1 Unzen Münze.

Die Nachfrage nach Silbermünzen bleibt eher verhalten, obwohl wir uns auch hier der 15,-- EUR/Unze Marke nähern. Die Höchststände gegen EUR von Mitte Mai und Ende Juni sind wieder näher gekommen. Gefragt sind hier fast ausschließlich die 1 Unzen Münzen Philharmoniker und Maple Leaf.

Sollten Sie uns in den nächsten Tagen in Bad Homburg besuchen wollen beachten Sie bitte, dass wir wegen des Laternefestes bis Dienstag nur über die Kaiser-Friedrich-Promenade/Höhestraße zu erreichen sind.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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