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Deutschlands Schuldenprobleme

07.07.2012  |  GoldMoney
Gestern kam es an den Edelmetallmärkten zu eher unerwarteten Preisbewegungen. Gold und Silber gerieten unter Verkaufsdruck, obwohl gleich drei Zentralbanken ihre Geldpolitik weiter lockerten.

Die Bank of England kündigte gestern erwartungsgemäß weitere quantitative Lockerungen im Umfang von 50 Milliarden Dollar (Großbritanniens "QE 3“) an, womit die Gesamtsumme, der von der Bank of England seit 2008 unternommenen quantitativen Lockerungen auf 375 Milliarden Pfund steigt.

Die Europäische Zentralbank und die Chinesische Volksbank senkten hingegen die Zinssätze. Die EZB senkte ihren kurzfristigen Kreditzins von 1% auf ein Rekordtief von 0,75%. Die CVB senkte die Verzinsung ihrer Yuan-Kredite mit 1-jähriger Laufzeit um 0,31 Prozentpunkte auf 6% (was im Vergleich zu den Tiefstzinsen des Westens und Japans fast schon schwindelerregend hoch scheint).

Die nach diesen Maßnahmen eigentlich zu erwartenden Kursgewinne beim Gold wurden jedoch von steigenden Dollarkursen mehr als kompensiert. Der US Dollar Index ging mit dem höchsten Schlussstand seit Anfang Juni nahe der 82,90-Marke aus dem Handel. Der meistgehandelte Comex-Goldkontrakt (für August) gab im Verlauf des Handelstages um 0,8% nach und schloss bei 1.609,40 Dollar pro Feinunze. Auch die anderen Edelmetalle hatten einen schwachen Tag; Silber sank wieder unter 28 Dollar.

Und nun zu Deutschland: Auf CityAM wurde ein interessanter Artikel von Detlev Schlichter veröffentlicht. Schlichter zufolge sei Deutschland bei Weitem nicht die rechtschaffene, fleißige Wirtschaftsmacht, als die es so häufig in den Medien dargestellt wird. Von Griechenland und Spanien unterscheide es sich "nur in Tempo und Ausmaß", so Schlichter.

Seiner Ansicht nach treibe das großzügig bemessene Sozialsystem Deutschlands das Land in den Bankrott, während sich die Bailout-Verpflichtungen des Landes gegenüber der Eurozone schon auf 8% des BIPs belaufen. Zitat: "Wie die meisten 'reifen Sozialdemokratien‘ geht auch Deutschland langsam aber sicher Pleite.“

Diese Aussage dürfte ebenfalls auf fast alle anderen Länder des Westens (und natürlich auch auf Japan) zutreffen. Langsam aber sicher wird uns allen die Rechnung präsentiert.

Eine gute Zusammenfassung der aktuellen Situation an den Märkten für Edelmetalle und Edelmetallaktien stammt von John Lee von Prophecy Platinums.

"Mir fallen da nur wieder zwei alte Weisheiten ein: “Never catch the falling knife” und "Markttiefs erkennt man erst im Nachhinein.” Für mich bedeutet erfolgreiches Investieren, wenn man 20% vor dem Markttief kauft und 20% vor dem Top verkauft. Falls wir jetzt noch nicht 20% vom Markttief entfernt sind, dann sind wir aber, denke ich, verdammt nah dran.“


© GoldMoney News Desk
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