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Gold & Fehlschläge, Scheitern, Konkursinvestitionen

14.09.2010  |  Jim Willie CB
- Seite 6 -
Ohne Liquidation Verstopfung

Das ist bemerkenswert einfache Wirtschaftsanalyse. Ohne umfangreiche Liquidation der schwer geschädigten Vermögensanlagen, die sich in ungeheuren Mengen in den Großbanken befinden, wird Kreditverstopfung die einzige Hauptstütze sein. Zu diesen Hemmnissen zählen auch die gewaltigen Immobilienbestände, die sich aufgrund von Zwangsvollstreckungen im Besitz der Banken befinden. Die Zahl der eingezogenen Immobilienbestände (REO, real estate owned) steigt auf über 50.000 Häuser pro Monat - eine Zahl, die sich von Januarstand aus ungefähr verdoppelt hat. Ohne weitreichende Liquidationsinitiativen muss man davon ausgehen, dass die Zombi-Großbanken immer wieder große Geldfuhren nachfragen werden.

Ohne weitreichende Liquidationsinitiativen muss man davon ausgehen, dass die Schwarzen Löcher, Fannie Mae und AIG, weiterhin Billionen fordern werden. Ohne weitreichende Liquidationsinitiativen muss man davon ausgehen, dass die US-Staatsanleihen-Bubble wächst und eskaliert. Einfach ausgedrückt, heißt das nur Folgendes: Die ökonomische Gesamtsituation und das Kreditsystem werden solange keine Erholung erfahren, solange die Großbanken nicht untergepflügt werden. Sie kontrollieren jedoch die US-Regierung, das Finanzkabinett im Finanzministerium und überhaupt die US-Dollar-Druckerpre$$e.

Die Großbanken werden nicht ihr eigenes Todesurteil anfordern und freiwillig zum Finanzgalgen marschieren. Wer das denkt, ist verrückt. Die Kreditmotoren der US-Wirtschaft werden nicht groß anspringen, solange die Großbanken große Teile ihrer Bilanzen nicht liquidieren. Das würde deren schwere Insolvenz offenlegen und eventuell zu deren Zusammenbruch führen. Ein Einlegeransturm auf diese Banken und ein ruinöser Verkauf von Unternehmensanleihen durch Investoren könnten für ein Großbankensterben sorgen. Der Kapitalismus würde das Unterpflügen zwingend erfordern, um verstecktes Potential zu entfesseln. Dafür steht Kapitalismus. Die Vereinigten Staaten praktizieren keinen Kapitalismus, sondern eher Faschismus.

Der schwere Klotz am Bein der Großbanken, der sie nach unten zieht und dort hält, ist der Immobilienmarkt. Die abwärtsgerichtete Anziehungskraft zeigt sich an den sinkenden Hauspreisen. Der sich verschlechternde Zustand der US-Wirtschaft zieht die monetäre Plattform immer noch nach unten, da Kreditportfolios direkt am Beinklotz hängen. Die Immobilien-Bubble hatte der US-Wirtschaft in den Jahren 2002 bis 2006 den Anschein von Wachstum verliehen. Diese Asset Bubble bildete die Grundlage für den größten Teil der US-Wirtschaft, und die begleitende Hypothekenfinanzierungs-Bubble verschaffte dem System Liquidität.

Das Fundament war Treibsand. Eigentlich diente der gesamte Boom& Bust als lebendes, unbestreitbares Indiz dafür, dass eine Immobilie keine wirklich physische Vermögensanlage ist, sondern eher eine Finanzanlage, eine missbrauchte Anlage. Der Zwangsvollstreckungsprozess der Hypotheken ist der letztendliche Beweis. Die wahren physischen Vermögensanlagen sind Rohöl und Edelmetalle. Andere Rohstoffe werden im großen Stil geopfert, um Energie und Edelmetalle zu kaufen. Energie wird für’s kommerzielle Überleben benötigt, während Gold als seriöser Sicherer Hafen für's Geld gebraucht wird.


Staatliches Dilemma

Die US-Regierung managet eine verstümmelte Mischung erstarrter Haltevorrichtungen, von denen die meisten schon völlig kaputt sind. Sie ist der große Investor in Fehlschläge und Betrug. Ihre Aktie ist der US-Dollar und sein Wert wird die schlechtberatenen Investments widerspiegeln. Der US-Führung steht ein Dilemma bevor. Werden die Führer Befehle erteilen, die zu einer formalen Suizidzeremonie der Großbanken, einer US-Version des Harakiris, führen? Kann man davon ausgehen, dass die Stützen nun entfernt werden, was die Staatsanleihen-Vigilantes zur Rückkehr bewegen könnte, womit auch der Schuldausfall in Kauf genommen würde?

Aus meiner Sicht wird es ohnehin zu einem Schuldausfall kommen, da er nur aufgeschoben wurde. Isolation während eines Handelskrieges, US-Dollar-Teufelskreise infolge der US-Defizitmonetisierung, eine massive plötzliche Entwertung des US-Dollars - das werden die Auslöser eines Ausfalls der US-Staatsanleihen sein - oder die US Fed wird ihr Abkommen mit dem Kongress brechen, wenn gewaltige Verluste (1 Billion $) anstehen. Man darf davon ausgehen, dass die oben genannten Faktoren alle zusammen wirken werden, sie alle sind miteinander verbunden. Die US Fed hat schon jetzt knapp eine halbe Billion Dollar Verluste in ihren Bilanzen zu verbuchen. Mit QE 2 werden sich ihre Verluste summieren.

Die US-Regierung und das Steuerzentrum der Wall Street veranstalten ein "Chicken Game" im großen Stil. Alle offiziellen Pläne beruhen auf der Prämisse einer Erholung in den Vereinigten Staaten. Eine große Turbine bläst verdorbenes Geld in die Bankerkanäle, doch das Geldsystem wird an den Stützen zerfressen. Die Neuschulden, die in Form von frischem Papier kommen, wirken wie Säure auf der Kapitalbasis der gesamten US-Wirtschaft. Wie schon in vorhergehenden Artikel angemerkt wurde, besitzen die Vereinigten Staaten die schlechtesten Ökonomen der Welt. Sie haben keine Vorstellung von Kapitalbildung, keine Vorstellung davon, was Geld eigentlich darstellt, keine Vorstellung von rechtmäßigen, seriösen Einnahmen und sie sind nicht Willens, jene toxischen Anlagen zu liquidieren, die eine Umstrukturierung und eine Erholung verhindern. Große Haarknäuel hängen im Kreditsystem fest und verstopfen es.


Erhöhtes Risiko einer Bubble bei den US-Staatsanleihen

Das Risiko, dass US-Staatsanleihen abgelehnt werden, steigt spürbar. Das könnte schon sehr bald passieren. Nach der Immobilien-Hypotheken-Zwillingsblase und deren anschließendes Platzen, bleibt der letzten Asset Bubble kaum noch ein anderer Weg. Die letzte Asset Bubble ist die US-Staatsanleihe, der ganze Komplex. Dass man den Goldmarkt eine Bubble nannte, war nur ein gescheiterter Versuch, die Aufmerksamkeit von der Multi-Billionen-Anleiheblase abzulenken. In Wirklichkeit erstreckt sich diese Bubble auch auf Fannie-Mae-Anleihen, da es für sie staatliche Garantien gibt. Vielleicht könnte ein Ertrag von 2% auf langlaufende Anleihen das Hinweiszeichen und der Startschuss zum Ausstieg und Verkauf sein, mit dem ein Einbruch der Anleihen ausgelöst wird. Es besteht ein extremes Risiko, dass das nächste wichtige Ereignis die Pferde verschreckt, die die US-Staatsanleihen tragen.

Was könnte die Klapperschlange im Sand nur sein? Breite Verkäufe ausländischer Gläubiger? Ein verschärfter Handelskrieg? Harsche Kritik an unzulänglicher US-Dollarproduktion durch Monetisierungsprogramme, die plötzlich offen losbricht? Die Erkenntnis, dass eine 1 Billion $-Rechung für Kriegsausgaben zu begleichen ist? Ein hyperinflationärer Fluss hat sich vor den US-Staatanleihedamm aufgestaut, dessen Wände aus nichts anderem als Papierschilf bestehen, das mit schlechtem verbalen Leim verklebt ist, der aus den Mündern der führenden Banker kommt, die immer stärker an Glaubwürdigkeit verlieren.

Schauen Sie sich das gescheiterte Franchise-System der Zentralbanken an, und auch Ben Bernanke, der mit einer leeren Werkzeugtasche arbeitet und dabei einen krampfhaften Eindruck macht. Schauen Sie sich das systemische Scheitern der US-Wirtschaft (und auch der mexikanischen Wirtschaft) an. Alle Erholungsszenarien der US Fed gründen auf einer Erholung der US-Wirtschaft, die wiederum vollkommen von einer Erholung am US-Immobilienmarkt und einer Erholung des US-Bankensystems abhängt. Es wird zu keiner Erholung kommen, denn die Liquidation der Großbanken wird nicht zugelassen. Deshalb wird der Goldpreis in der aktuellen Phase steigen, steigen und nochmals steigen - aufgrund der verschwendeten Ausgaben.

Die US Fed riskiert den Lauf auf der Piratenplanke, hinein in die Meere des Ruins. Dazu käme es bei einem Ausfall der US-Staatsanleihen - meine Prognose von vor 2 Jahren. Und sie ist sicherer als jemals zuvor. Der Sichere Hafen ist Gold & Silber. In der nächsten Phase (die große Auflösungsphase der US-Staatanleihen) wird der Goldpreis in Richtung 3.000 $ katapultiert werden, und zwar plötzlich. Das Lager der Goldfreunde wird sehr amüsiert die Reaktionen der Schwarzmaler und Kritiker beobachten, vorausgesetzt, die Welt wird sich nicht in etwas kaum noch Erkennbares verwandelt haben. Sie wird durch Knappheiten und Chaos verunziert. Es wird sich stockdunkel anfühlen, besonders, wenn die Kommunikationskanäle beeinträchtigt sind.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



Der Artikel wurde am 01.09.10 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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