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Gold auf Allzeithoch - Kuba - BoJ drückt den Yen

15.09.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

der Goldpreis erreichte gestern ein neues Allzeithoch in der US-Währung bei 1.274 US-Dollar und auch der Silberpreis ist mit 20,52 US-Dollar die Feinunze nicht mehr weit von seinem 30-Jahreshoch entfernt. Der Verkauf von 10 Tonnen Gold durch den Internationalen Währungsfonds an die Zentralbank von Bangladesh, sowie die seit Anfang des Jahres verkauften 88,3 Tonnen am Markt, bei gleichzeitig stabilen Preisen zeigt, wie stark die Nachfrage auf diesem Preisniveau ist. Die Meldung über neue Staatsgarantien in Höhe von 40 Mrd. Euro für die verstaatlichte HRE geben dem Goldpreis auch langfristig weiter auftrieb. Das Volumen der vorübergehenden Staatsbürgschaft für die HRE beträgt mittlerweile 142 Mrd. Euro und bleibt so lange bestehen bis 180 Mrd. Euro an Risikopapieren an eine "Bad Bank" ausgelagert werden konnten. Die bisher toxischen Papiere der HRE werden dadurch auf eine Bank, die unter der Regie des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung steht, übertragen, womit der Steuerzahler künftig für diese Verluste eintreten wird. Weitere Auslagerungen in diese oder weitere Bad Banks, die den Goldpreis mittel- bis langfristig unterstützen werden, sind nur eine Frage der Zeit.

Die Diskussionen um Basel III, deren Hintergrund ich bereits im letzten Marktkommentar erörterte, dauern an und auch China sowie weitere nichteuropäische Länder wollen ähnliche Stabilisierungsmaßnahmen ergreifen. Basel III greift an dem Kern aller Wirtschaftsprobleme, dem Zirkulationskredit, an. Dies geschieht jedoch nicht, um das Problem zu beseitigen und die Wirtschaftsentwicklung zum Wohle Aller auf einen geradlinigen wohlfahrtsfördernden Weg zurückzuführen, sondern um die Nutznießer des Systems zu schützen. Henry Ford beschrieb diese aktuelle Diskussion einst treffend.

"Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert,
hätten wir eine Revolution - und zwar schon morgen früh."

Henry Ford, 1863-1947


Während die westlichen Industrienationen immer tiefer in den Sumpf von staatlicher Lenkung und Planung geraten und sich somit dem Ideal des Sozialismus immer weiter nähern, geht eines der letzten kommunistischen Länder genau den gegensätzlichen Weg, da auch dessen Führung beginnt, die Unmöglichkeit dieser Utopie zu verstehen. Kuba, das Land dessen Wirtschaft und Wohlstand durch den Sozialismus vernichtet wurde, entlässt nun 500.000 Beschäftigte aus Ministerien und Staatsbetrieben, die in neu entstehenden privaten Kleinbetrieben unterkommen sollen. Präsident Raul Castro sagte dazu: "Unser Staat kann und darf Unternehmen und Produktionseinheiten mit aufgeblasenen Belegschaften und Verlusten, die die Wirtschaft belasten, nicht weiter aufrechterhalten. Diese seien kontraproduktiv, erzeugen schlechte Gewohnheiten und deformieren das Verhalten der Arbeiter." Dieser Standpunkt ist richtig und nötig um Wohlstand, Freiheit und Frieden langfristig zu bewahren.


Weitere Beobachtungen
  • Russland erwägt, nach dem Exportverbot für Weizen, auch den Export von Sonnenblumenöl und -samen zu unterbinden.

  • Die Besteuerung auf einbehaltene Firmengewinne wird in Griechenland bereits 2011 auf 20 von 24 Prozent reduziert und nicht erst wie ursprünglich geplant für 2014.

  • China, das berechtigte Angst vor einer Immobilienkrise und Konjunkturabschwung hat, erhob die Stabilisierung der Immobilienpreise zu einer der Hauptaufgaben der Behörden. "Aus dem Ruder laufende Immobilienpreise seien nicht nur eine Gefahr für die Wirtschaft, sondern auch für die Stabilität der Gesellschaft", warnte der chinesische Ministerpräsident.

  • Japan greift das erste Mal seit sechs Jahren wieder in den Devisenmarkt ein und kauft im Alleingang US-Dollar um den Yen abzuwerten. 100 Mrd. Yen soll das Volumen betragen und zu einem Kurs von 83 Yen je Dollar auf den Markt gebracht worden sein. Die japanische Wirtschaft, die am Rande des Kollapses steht, kann sich keinerlei Verschlechterung der Exporte erlauben, um nicht in eine Spirale von Schuldenausfällen zu geraten.

  • Die japanische Regierung versucht mit einem neuen Konjunkturpaket in Höhe von 8,6 Mrd. Euro die Schaffung von 200.000 Arbeitsplätzen zu erreichen. Japan hat im Vergleich zu Kuba noch nicht verstanden, dass eine niedrige Arbeitslosigkeit nicht mit einer starken und wachsenden Wirtschaft gleichzusetzen ist.


COT Daten

Die Edelmetalle verhielten sich in der Woche zum 7. September 2010 durchweg konvergent zu der Positionierung der spekulativen Anleger. Die relativ hohen Long-Positionen beim Gold an der Terminbörse COMEX stiegen um 1,1 Prozent bei einem Preisanstieg von 0,5 Prozent. Beim Silber stieg der Preis um 2,5 Prozent bei einem Positionsanstieg von 4 Prozent. Der Ölpreis zeigte zur Vorwoche relative Stärke und konnte trotz eines Abbaus der Long-Positionen um 46,71 Prozent um 0,3 Prozent zulegen. Der Ölpreis ist derzeit zum Gold unterbewertet, sodass das Preisniveau von 70 US-Dollar derzeit nicht gefährdet ist. Der Rohölpreis zeigte sich mit einem Plus von 3 Prozent, bei einem Rückgang der Long-Positionen von ebenfalls 3 Prozent, derzeit besonders stark. Die niedrigen Positionen im Öl bilden eine gute Basis für weitere Preisanstiege. Die relativ hohen Positionen der Spekulanten in den Edelmetallen stützen einen weiteren Anstieg der Preise zwar nicht, stehen diesem aufgrund der fortgeschrittenen Marktphase jedoch auch nicht im Weg.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Palladium stieg, nach dem starken Preisrückgang im Mai bis an den langfristigen Aufwärtstrend, wieder kontinuierlich wie an einem Faden an. Die Feinunze kostet im Augenblick 547 USD und ist damit nicht mehr weit von den Widerständen bei 600 USD entfernt. Dort wartet ein stärkerer Widerstand, der aufgrund der überkauften Situation womöglich nicht gleich genommen werden kann. Auf Sicht der nächsten Monate sieht es für den Palladiumpreis jedoch sehr optimistisch aus. Mittelfristig könnte der Preis für das Industriemetall bei der Fortsetzung der Weltwirtschaftskrise unter die Räder kommen. Langfristig ist aufgrund der Geldmengenausweitungen mit starken Anstiegen zu rechnen. Bei 510 US-Dollar hat der Preis eine gute Unterstützung, sodass die 600 jetzt in Angriff genommen werden können. In Euro ist der Preis nur noch 10 Euro vom Mai-Hoch entfernt. Die 400-Euro-Marke bietet Unterstützung.

Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte die Edelmetallpreise erst einmal mit nach unten reißt, schwebt grundsätzlich weiterhin über dem Rohstoffmarkt, doch ist dieses Szenario aufgrund der angespannten Situation des Kreditgeldsystems zunehmend unwahrscheinlich geworden.


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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG



Fazit:

Die saisonal starke Jahreshälfte im Edelmetallbereich hat eben begonnen. Die fundamentale Lage für weitere Edelmetallpreisanstiege verbessert sich mit täglich neuen staatlichen Eingriffen zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Die strategische Chance für einen taktischen Einstieg in Edelmetalle ist weiterhin überaus gut. Derartige Chancen, in Form der letzten Kursrücksetzer, sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um dann von einem realen Preisanstieg zu profitieren. Silber bietet weiterhin, aufgrund der überaus günstigen Bewertung zu Gold, eine mittel- bis langfristige Einstiegsmöglichkeit. Die nächsten sechs Monate könnten enorme Preisanstiege im Edelmetallbereich mit sich bringen.


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München aktuell

Der Handel ist trotz neuer Höchstkurse in unseren Lokationen sehr ruhig, woran man erkennt, dass diese Entwicklung an der Bevölkerung immer noch komplett vorbei geht und der Goldpreis meilenweit von Blasenverhältnissen entfernt ist. Die Kundenkäufe überwogen wieder leicht die Verkäufe. Sollten Sie auf diesem Niveau ihr Gold veräußern müssen, so können Sie auch einfach, schnell und bequem online über unsere Internetseite zu ständig aktualisierten Preisen an uns verkaufen oder einfach direkt am Schalter in einer unserer Filialen. Die gefragtesten Investmentprodukte waren der Krügerrand sowie die 100 Gramm bis 250 Gramm Goldbarren. Die Versorgungslage mit Edelmetallen ist bei uns als auch bei den Produzenten und Lieferanten derzeit sehr gut.

Sehr gefragt ist im Augenblick die 2011er Serie Lunare der Perth Mint in Australien. Während die letztjährige Münze, mit dem Abbild des Tigers, in einer Auflage von nur 30.000 Stück bereits ausverkauft ist, werden die diesjährigen Münzen in dieser Woche zum ersten Mal verkauft. Das Prägebild trägt nach dem Tierkreiszeichen dieses Jahr einen Hasen und dürfte auch wieder von Anlegern und Sammlern stark gefragt werden. Im Vergleich zu anderen Anlagemünzen besteht bei diesen Münzen zusätzlich noch die Möglichkeit eines späteren Gewinns durch einen erhöhten Sammlerwert.


Berlin aktuell

Die hohen Notierungen der letzten Tage verleiteten viele Berliner dazu, sich von ihren Edelmetallen zu trennen. Dabei wurde uns überwiegend Goldschmuck, vereinzelt aber auch Münzen und Barren angeboten. Auf der Nachfrageseite war der Kinebarren mit dem Hologramm auf der Rückseite und dem eingeschweißten Zertifikat heiß begehrt. Bei den Goldmünzen konnte man keinen Umsatzspitzenreiter erkennen, da quer durch das Sortiment gekauft wurde. Anders im Silberbereich - hier konzentrierte sich das Interesse auf die Münzen Philharmoniker und Maple Leaf a einer Unze.


pro aurum value GmbH aktuell

Veranstaltungshinweis:

Exklusiv-Vortrag über die aktuelle Kapitalmarktsituation mit Fondsmanager Uwe Bergold

(nähere Informationen unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html).

Wann: Dienstag, 21. September 2010
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: Annahof, Annahof 4, 86150 Augsburg

Wir freuen uns auf Ihre Zusage bis spätestens 17. September 2010.

Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Wir empfehlen Ihnen sich möglichst frühzeitig mit dem Anmeldeformular unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html anzumelden oder senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.


Vortragsreihe mit pro aurum Finanzmarktanalyst und Autor des wöchentlich erscheinenden Marktkommentars Herrn Markus Blaschzok.

(nähere Informationen unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html).

Wann: Mittwoch, 22. September - Thema: Die Edelmetall- und Rohstoffhausse: Hintergründe und Ursachen der Weltwirtschaftskrise.
Mittwoch, 20. Oktober - Thema: Wird noch bekannt gegeben.
Mittwoch, 24. November - Thema: Wird noch bekannt gegeben.
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Wir freuen uns auf interessante Vorträge und ganz besonders auf Ihre Zusage mit dem Antwortformular bei www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de .


Anlagestrategie - Vorstellung einer konservativen Portfoliostruktur und des Konzepts unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept).

Erfolgreich investieren - auch in stürmischen Börsenphasen.

Referenten: Sandra Schmidt, Jürgen Birner (pro aurum value GmbH)
Wann: immer donnerstags
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung nicht erforderlich.

Für Fragen zu den Veranstaltungen sowie zum Fonds pro aurum ValueFlex steht Ihnen Herr Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 - 362 oder E-Mail juergen.birner@proaurum.de gerne zur Verfügung.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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