Spanien wieder unter Druck
24.07.2012 | GoldMoney
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Es wird davon ausgegangen, dass in Kürze auch die Regionen Murcia und Katalonien Hilfe aus dem Staatsfonds beantragen werden. Am Freitag hatten die politischen Entscheidungsträger Europa beschlossen, den spanischen Banken erneut Rettungsgelder in Höhe von weiteren 100 Milliarden Euro zu bewilligen. Nach Meinung vieler Analysten werde diese Summe allerdings nicht ausreichen, um das chronisch kranke Bankensystem Spanien zu retten.
Die Rendite spanischer Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit erreichte heute Morgen mit 7,5% ein neues Hoch; an den asiatischen und europäischen Aktienmärkten kam es zu deutlichen Verlusten. Hinzu kommen noch die Einlassungen des griechischen Premierministers, sein Land befände sich, ähnlich wie die USA in den 1930ern, in einer "Großen Depression".
Zudem erhob ein deutscher Spitzenpolitiker Einwände gegen die Vergabe weiterer Rettungsgelder an Griechenland, womit implizit auch der Verbleib des Landes in der Eurozone in Frage gestellt wird. So überrascht es auch nicht, dass der Euro mit 1,21 Dollar auf ein neues 25-Monate-Rekordtief sank. Die Renditen US-amerikanischer und deutscher Staatsanleihen sanken auf Rekordtiefs. Der Dollar Index näherte sich hingegen der Marke von 84 Punkten an.
Die Europäische Zentralbank soll nun schon seit fünf Monaten keine spanischen Staatsanleihen mehr aufkaufen - angeblich als Teil einer Strategie der EU-Elite, mit der die spanische Regierung zu verstärkten Sparmaßnahmen und Haushaltseinschnitten gezwungen werden soll (was unter spanischen Politikern für Entrüstung sorgt) In Brüssel/ Frankfurt versucht man, immer so viel Druck aufrecht zu erhalten, dass die Politiker der PIIGS-Staaten nicht aufhören, ihre Defizite drastisch zu senken.
Gleichzeitig darf sich die Gesamtsituation jedoch nicht so verschlechtern, dass es zu Bankenpleiten, ungeordneten Zahlungsausfällen der Mitgliedsstaaten und deren Ausstieg aus der Eurozone kommt.
Sollten die Renditen spanischer Staatsanleihen weiter steigen, wird wohl die EZB zur Hilfe eilen, wie schon Ende letzten Jahres und Anfang dieses Jahres mit LTRO und LTRO2. Möglicherweise wird das EUR-USD-Wechselkursverhältnis nicht mehr deutlich sinken.
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