Gold auf Allzeithoch - Silber kurz vor 30-Jahreshoch
23.09.2010 | Markus Blaschzok
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Sehr geehrte Damen und Herren,
am Montag gab das National Bureau of Economic Research (NBER) bekannt, dass die Rezession in den USA seit Juni 2009 zu Ende ist. Mit 15 Monaten Verspätung erklärte man gerade jetzt diesen Schritt, obwohl sich der Himmel über den Volkswirtschaften unübersehbar weiter verdunkelt hat. Die Arbeitslosenquote U-6 in den USA steht heute 0,3% höher als zum offiziellen Ende der Rezession und viele weitere Daten mahnen zur Vorsicht. Weltweit hatten staatliche Bürgschaften und Übernahmen mit gleichzeitigen Billionen-Konjunkturprogrammen der Statistik zwar geholfen, den Anschein der wirtschaftlichen Erholung auszuweisen, doch der Preis hierfür dürfte künftig viel höher sein, wenn sich diese neuen Fehlallokationen zusätzlich mit den schon bestehenden auf dem Weg zur Bereinigung machen.
Während die Bundesagentur für Arbeit die Beschäftigungsbrücke des Staates im Abschwung lobt und ganz auf die Nachfrage aus China setzt, hat man im Reich der Mitte Angst vor einem Platzen der Immobilienblase sowie vor einer Aufwertung der dortigen Währung. "Sollte der Yuan um 20 bis 40 Prozent aufwerten, wie von der US-Regierung gefordert, dann wissen wir nicht, wie viele chinesische Unternehmen bankrottgehen… Es würde große Turbulenzen in der chinesischen Gesellschaft geben", sagte Chinas Ministerpräsident Wen und warnte so vor einer Pleitewelle und Gefahren für die soziale Stabilität. Der chinesische Binnenmarkt ist unterentwickelt und die Regierung hat mit der staatlichen Lenkung riesige Fehlallokationen hervorgerufen, die bei einem Zinsanstieg oder einer Aufwertung bereinigt werden müssen. Auch die Konjunktur in China wird sich als Scheinblüte erweisen.
Dazu schürt auch der US-Notenbank-Chef Ben Bernanke zusätzliche Ängste vor einem weiteren Abschwung als er sagte dass „der Ausschuss bereit sei, bei Bedarf weitere Maßnahmen zur Stützung der konjunkturellen Erholung zu ergreifen". Da er die offizielle Preissteigerung in den USA als zu niedrig erachtet, obwohl alternative Berechnungen das Gegenteil belegen, behält man sich Maßnahmen offen, um die derzeit gedämpfte Inflationsentwicklung im Laufe der Zeit wieder auf ein höheres Niveau zu bringen, da dies besser für die Preisstabilität und Vollbeschäftigung sei. Quantitative Maßnahmen, künftig höhere Inflationsraten und Preisstabilität schließen sich gegenseitig aus, weshalb der Goldpreis nach dieser Meldung auch auf neue Höchststände in US-Dollar stieg.
Auch Japan stößt wieder in das gleiche Horn. Die Tokioter Regierung will einen Nachtragshaushalt verabschieden, um mit Milliarden die heimische Konjunktur zu stützen. Die zusätzlichen staatlichen Eingriffe könnten sich auf mehrere Billionen Yen belaufen. Auch in Russland spitzt sich die Lage zu, was sich darin zeigt, dass 100.000 Staatsbedienstete entlassen werden müssen, da das Land eine Milliarde Euro einsparen muss. In Europa stehen Irland und Griechenland vor neuen Problemen und die Regierungen lenken von den eigentlichen Ursachen ab, indem sie die "Spekulation" auf Rohstoffe unterbinden und die Preise staatlich festlegen wollen. Glauben Sie an das Ende der Rezession?
Weitere Beobachtungen
- Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte stiegen im August 2010 um 3,2% gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise bei Vorleistungsgütern wie Walzstahl (+ 24,3%), Nichteisenmetalle (+ 20,9%), metallische Sekundärrohstoffe (+ 46,5%), Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln (+ 25,1%), leichtes Heizöl (+ 17,8%), Butter und andere Fettstoffe aus Milch (+ 57,3%).
- Die Sättigung der Blase am europäischen Immobilienmarkt zeigt sich durch weitere langsame Rückgänge in der Baubranche. So fiel der Produktionsindex für den Währungsraum zum Vormonat um 3,1% und zum Vorjahr um 7,5%.
- Die offizielle Preissteigerung im europäischen Währungsraum betrug im August 2010 zum Vorjahr lediglich 1,6%. Alternativ berechnete Warenkörbe weisen bereits seit fast zwei Jahrzehnten deutlich höhere Preissteigerungen aus. Auch die US-Notenbank erachtet die amerikanische Preissteigerung von 1,1% als zu gering, was auf weitere expansive Maßnahmen schließen lässt. Alternative Berechnungen zeigen derzeit Preissteigerungen von 8% in den USA.
COT Daten
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Daten: CFTC, pro aurum Research
Technische Analyse
Seit dem Ausbruch des Silberpreises am 24.08.2010 bei 18,39 US-Dollar stieg er um 16% auf genau das alte Hoch von 21,23 US-Dollar von Anfang 2008. Damit stand der Silberpreis kurzzeitig nur vor 30 Jahren höher. Wie an einem Faden stieg der Preis im vergangenen Monat, da jeder kleine Rücksetzer sofort gekauft wurde. Kurzfristig ist Silber leicht überkauft und könnte eine kurze Verschnaufpause gut gebrauchen, die aufgrund der starken Dynamik jedoch nicht eintreten muss. Mittelfristig, auf Sicht der nächsten sechs Monate, sieht es sehr gut aus für weiter steigende Silberpreise, da in dieser zeit auch die saisonale Nachfrage stark ist. Das gleiche Bild bietet sich in Euro, sodass der Preis wie erwartet ein neues 30-Jahreshoch in Silber erreichte. Die Marke von 21,23 USD als auch die bei 16 Euro sind kurzfristige Widerstandsmarken, die jedoch nicht zu lange gegen weitere Anstiege bestand haben dürften.
Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte, die Edelmetallpreise erst einmal mit nach unten reißt, wird zunehmend unwahrscheinlicher. Das Gold/Silber-Ratio verbesserte sich in den letzten Wochen wie erwartet von 66 auf 61. Silber sollte den Goldpreis weiterhin in der eben begonnenen Aufwärtsbewegung stark outperformen.
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Die ETF-Bestände veränderten sich unterschiedlich im letzten Monat. Während die Summe der Gold- und Silber-ETFs neue Höchstbestände erreichten, musste Palladium leichte und Platin erhebliche Abflüsse hinnehmen. Die Goldbestände stiegen auf 1585 Tonnen und die Silberbestände auf 11.912 Tonnen an. Die Platin-ETF-Bestände gingen um 1,5 Tonnen zurück. Dieser Rückgang ereignete sich primär bei dem ETF von ETFSecurities, die nur im Schweizer Lagerort Bestände verkauften - die Lagerstätten in Australien und London verzeichneten keine Abflüsse. Palladium und Platin verzeichnen nun seit vier Monaten leichte Abflüsse.
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Die saisonal starke Jahreshälfte im Edelmetallbereich hat begonnen. Die fundamentale Lage für weitere Edelmetallpreisanstiege verbessert sich mit täglich neuen staatlichen Eingriffen zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Chancen, in der Form wie die letzten Kursrücksetzer, sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um dann von einem realen Preisanstieg profitieren zu können. Silber bietet weiterhin, aufgrund der überaus günstigen Bewertung zu Gold, eine mittel- bis langfristige Einstiegsmöglichkeit. Die nächsten sechs Monate könnten enorme Preisanstiege im Edelmetallbereich mit sich bringen. Der starke Anstieg der letzten Wochen war wahrscheinlich ein Vorgeschmack auf das Bevorstehende.
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München aktuell
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In dieser Woche steht erstmals die neue Silbermünzen Serie "Canadian Wildlife" der Royal Canadian Mint zum Verkauf. Als erstes Motiv wurde der Wolf gewählt, wobei diese Münze in den kommenden Jahren um weitere Tiermotive ergänzt werden soll. Die Münzen sind als Anlage- und Sammlerprodukt konzipiert, da die Auflage auf eine Millionen Exemplare beschränkt ist. Zum Vergleich, die 10-Euro Silber-Gedenkmünzen in Deutschland wurden in einer Auflage von 8 Millionen Exemplaren geprägt.
Berlin aktuell
Die Rekordnotierungen bei den Edelmetallen, verbunden mit der dauerhaften Präsenz dieses Themas in den Medien, führten auch in unserer Berliner Niederlassung zu einem deutlich spürbaren Anstieg des Auftragsvolumens. Auffällig in diesen Tagen allerdings die hoher Anzahl derer, die sich von Ihren Edelmetallen - überwiegend in Form von Schmuck - trennen möchten. Auf zwei Kaufaufträge kommt zurzeit ein Verkaufsauftrag. Nachgefragt wurden überwiegend Goldbarren in den Gewichtseinheiten 100 Gramm aufwärts, sowie die gängigen Anlagemünzen - allen voran die Unze Krügerrand. Eine überaus starke Nachfrage verzeichnen wir jedoch nach Silbermünzen. Neben den "alten Bekannten" Wiener Philharmoniker und Maple Leaf, gehen vor allem die neuen Jahrgänge der australischen Kookaburra und Lunar-, sowie der kanadischen Wildlife-Serie über den Verkaufstresen.
Bad Homburg aktuell
Die verstärkte Aufmerksamkeit die Gold und Silber, aufgrund der hohen Preise gegen den USD, in den Medien erfährt, hat auch in Bad Homburg zu einem Umsatzplus geführt. Da sich auch viele Kunden von Ihren vor Jahren erworbenen Goldstücken trennen, hat sich das Verhältnis zwischen Kauf und Verkauf angeglichen. Nachgefragt sind die Goldbarren in den Größen 50 Gramm bis 500 Gramm und die 1 Unzen Münzen. Hier besonders die Sonderaktion Krügerrand und in Bad Homburg die Sonderaktion 100 EUR Deutschland. Einige Ausgaben dieser beliebten ½ Unzen Münzen werden mit einem Preisnachlass von bis zu 25,-- EUR auf den regulären Verkaufspreis angeboten.
Zürich aktuell
Mit den hohen Notierungen im Dollar hat das Interesse am Edelmetall allgemein wieder spürbar zugenommen, wobei ein Teil der Kunden weiter zukauft und ein Teil Gewinne realisiert, teils wohl auch aus Angst vor einem Rücksetzer. Der Großteil der Kunden rechnet aber mit weiter steigenden Notierungen.
Gefragt sind vor allem Goldmünzen in den Stückelungen 1 Unze bis 1/10 Unze, Vrenelis und Barren vom 20 bis zum 500 Gramm Barren, beim Silber vor allem die Klassiker Wiener Philharmoniker, Maple Leaf und American Eagle sowie 1.000 und 5.000 Gramm Barren.
Neu eingetroffen sind die 2011 Lunare Hase, die ab sofort am Schalter erwerbbar bzw. im Online-Shop oder per Mail oder Fax bestellbar sind.
pro aurum value GmbH aktuell
Veranstaltungshinweis:
Vortragsreihe mit pro aurum Finanzmarktanalyst und Autor des wöchentlich erscheinenden Marktkommentars Herrn Markus Blaschzok. (nähere Informationen bei www.proaurum.de/investmentfonds/valueflex.html).
Wann: Mittwoch, 20. Oktober - Thema:Double Dip - Daten und Fakten zur Fortsetzung der Rezession.
Mittwoch, 24. November - Thema: wird noch bekannt gegeben.
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.
Wir freuen uns auf interessante Vorträge und ganz besonders auf Ihre Zusage mit dem Antwortformular bei www.proaurum.de/investmentfonds/valueflex.html oder senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.
Anlagestrategie - Vorstellung einer konservativen Portfoliostruktur und des Konzepts unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept). (nähere Informationen zum Fonds pro aurum ValueFlex bei www.proaurum.de/investmentfonds/valueflex.html).
Referenten: Sandra Schmidt, Jürgen Birner (pro aurum value GmbH)
Wann: immer donnerstags
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.
Anmeldung nicht erforderlich.
Bei Fragen zu den Veranstaltungen steht Ihnen Herr Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 - 362 gerne zur Verfügung.
Stellenangebote
Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag
© Markus Blaschzok
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