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Inflation auf dem Vormarsch - Edelmetalle steigen

13.10.2010  |  Markus Blaschzok
In eigener Sache: Bitte achten Sie auf die geänderten Öffnungszeiten für den 15.10.2010. Mehr Informationen finden Sie unter: www.proaurum.de/oeffnungszeiten.html


Sehr geehrte Damen und Herren,

während manch einer vor einigen Monaten noch an einen Exit der Zentralbanken aus der Politik des billigen Geldes und einer Abkehr von weiteren Verstaatlichungen glaubte, schrieb ich von Anfang an, dass dieser Schritt nicht kommen wird und sagte steigende Edelmetallpreise voraus. Mittlerweile spricht das FED-System offen über weitere Ankäufe von Anleihen aller Couleur und einem bewussten Anheizen von Inflationserwartungen. Auch Experten aus dem weißen Haus riefen in dieser Woche die US-Notenbank offiziell zu weiteren Konjunkturstützungen auf. England will die staatliche Lenkung ausweiten, indem man mit weiteren Konjunkturhilfen einen Rückfall in die falsch definierte Rezession verhindern will. Dies scheint möglich, da der statistisch zweifelhafte britische Konsumentenpreisindex niedrige Steigerungsraten aufweist.

Auch die EZB und die europäischen Regierungen mit ihrem EFSF werden den gleichen hochinflationären und wohlfahrtsmindernden Weg gehen wie die USA, England oder Japan, auch wenn dies von den Meisten noch angezweifelt wird. Der Abwertungswettlauf der Währungen und die Auflösung der monetären Wohlstandsillusion haben begonnen. Die Naturgesetze können staatliche Eingriffe nicht aufheben und so nimmt die Geschichte weiter ihren Lauf, ganz so wie es aus vergangenen Epochen mit steigenden Goldpreisen und Wohlstandsvernichtung bereits bekannt ist.


Weitere Beobachtungen
  • Die Industrieproduktion stieg nach der offiziellen Statistik der Europäischen Union saisonal bereinigt um 1% zum Vorjahr an. Damit liegt die Industrieproduktion immer noch offiziell über 12% unter dem Hoch von Mitte 2008.

  • Die Verbraucherpreise in der Bundesrepublik stiegen im September offiziell um 1,3% gegenüber dem Vorjahr. Im Vormonat waren es noch 1,2%. Zum Vormonat blieb der Index mit einem Minus von -0,1% nahe unverändert.

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  • Der Index der Großhandelspreise lag im September 2010 um 7,6% über dem Stand von September 2009. Im Vergleich zum Vormonat August stieg der Index um 1%. Besonders Erze, Metalle und Metallhalbzeug erhöhten sich um über 20% zum Vorjahr. Getreide, Futtermittel und Saatgut verteuerten sich um 60,3%.

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  • Die Jahreswachstumsrate der Geldmenge M1 im Euroraum stieg im August um 7,7%, nachdem diese im August noch um 8,1% gestiegen war. Die weiter gefasste Geldmenge M3 stieg hingegen um 1,1% im August, während der Anstieg im Vormonat mit 0,2% geringer war. Dies spiegelt die Entwicklung und Meinung des breiten Marktes wieder, der von einer Fortsetzung des kurzfristigen Konjunkturaufschwungs ausging. Diese Geldmengenveränderung ist jedoch nicht als Rückkehr zur Normalität zu sehen, sondern als kurzfristige Ruhe im Auge des Hurrikans. Die Wachstumsrate der Geldmenge M3 wird ganz natürlich versuchen wieder negative Werte anzunehmen und dagegen die Geldbasis durch weitere staatliche Eingriffe stark steigen.

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    • Die Arbeitslosenquote im Euroraum blieb im August 2010 saisonbereinigt unverändert zum Vormonat bei 10,1%. Im Vorjahr betrug sie jedoch nur 9,2%. Damit waren im Euroraum 15 Millionen Menschen arbeitslos. In den USA ging die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 95.000 Stellen im September zurück, womit die Arbeitslosenquote U-3 bei 9,6% unverändert blieb, die besser vergleichbare, saisonal bereinigte Arbeitslosenquote U-6 aber um 0,4 auf 17,1% zunahm. 159.000 staatliche Stellen, die primär durch den US-Census-2010 entstanden, wurden wieder abgebaut. Dagegen entstanden nach der offiziellen Statistik in der Privatwirtschaft 64.000 Arbeitsplätze. Kerneuropa konnte in den vergangenen Monaten dank seines komparativen Vorteils Stellen in der Wirtschaft erhalten. Dennoch zeigt die Großwetterlage der Weltwirtschaft, trotz der temporären staatlich gestützten Stabilisierung, eine weitere Wetterverschlechterung auf den Arbeitsmärkten in der amerikanischen und auch in der europäischen Privatwirtschaft an.

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    • Zwei chinesische Fondsgesellschaften beantragten Genehmigungen, um ihren Kunden den Zugang zu ausländischen Gold-ETFs zu verschaffen, was die Nachfrage weiter anheizen wird.


    COT Daten

    Der Goldpreis an der Terminbörse COMEX stieg in den letzten vier Wochen primär aufgrund des schwachen US-Dollars um 5,5% an, wodurch sich auch die Stagnation der Long-Positionen auf unverändert hohem Niveau erklärt. Im Silber wurden die Long-Positionen zum Vormonat gar etwas abgebaut, obwohl der Preis überproportional, also auch real, stieg. Die kurzfristig spekulativ agierenden Investoren hatten mit dem starken Silberpreisanstieg somit nichts zu tun und der Anstieg erscheint nachhaltig. Im Platin nahmen jedoch die Long-Positionen zusammen mit den starken Preisanstiegen der letzten drei Wochen von 23.083 auf 28.375 Kontrakte zu. Die Positionen beim Öl verdoppelten sich von 60.000 auf 120.000 Kontrakte, wobei der Preisanstieg von 75 auf 82 US-Dollar relativ moderat ausfiel. Der Ölpreis ist zum Gold weiterhin unterbewertet. Vieles spricht hier für weiter steigende Preise im mittelfristigen Zeitfenster. Die relativ hohen Positionen der Spekulanten in den Edelmetallen stützen einen weiteren Anstieg der Preise nicht, stehen diesem aufgrund der fortgeschrittenen Marktphase jedoch auch nicht im Weg.

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    Daten: CFTC, pro aurum Research


    Technische Analyse

    Der Silberpreis entwickelte sich seit Anfang September mit dem Beginn der saisonal stärkeren Nachfrage wie prognostiziert überaus gut. Seit dem Ausbruch vor sechs Wochen, am 24.08.2010, bei 18,39 US-Dollar stieg der Silberpreis um fast 30% auf aktuell 23,75 US-Dollar an. Auch in Euro konnte der Preis seit diesem Tag um 20% auf aktuell 17,02 € zulegen. Damit erreicht der Silberpreis heute wieder ein neues 30-Jahres-Hoch in beiden Währungen. Auch kleine erwartete Rücksetzer wurden sofort wieder gekauft, sodass der Preis wie an einem Faden anstieg. Kurzfristig ist Silber nun stark überkauft und könnte eine kurze Verschnaufpause gut gebrauchen, die aufgrund der starken Dynamik jedoch noch nicht eintreten muss. Eine kurzfristige Korrektur mit darauffolgender Wiederaufnahme der Anstiege würde ein perfektes Bild ergeben. Wie in den letzten Marktkommentaren bereits erwähnt sind bereits stark gestiegene Preise kein Grund zum Verkauf. Viele Marktteilnehmer haben eine beschränkte Vorstellungskraft über die Entwicklung, welche die Edelmetalle noch nehmen können und werden. Rein charttechnisch gesehen stehen die Indikatoren zwar auf "Achtung", dennoch ist derzeit kein Verkaufssignal eingetreten und auch mittelfristig sieht es sehr gut aus. Physische Bestände sollten hier nicht verkauft werden.

    Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte, die Edelmetallpreise wieder einmal mit nach unten reißt, wird zunehmend unwahrscheinlicher. Das Gold/Silber-Ratio verbesserte sich in den letzten Wochen wie erwartet von 66 auf 58. Silber sollte den Goldpreis weiterhin in der eben begonnenen Aufwärtsbewegung stark outperformen.

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    Bis auf die ETFs in Gold konnten jene in allen anderen Edelmetallen starke Zuflüsse im vergangenen Monat ausweisen. Diese Entwicklung deckt sich mit der Entwicklung der Edelmetalle an den Börsen. Silber, Palladium und Platin konnten stark zulegen. Jedoch erhielten die sichereren ETFs der Schweizer ZKB auffallend geringere Zuflüsse als die Anderen.

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    Fazit:

    Die saisonal starke Jahreshälfte im Edelmetallbereich sorgt seit Anfang September für steigende Preise. Die fundamentale Lage für weitere Edelmetallpreisanstiege verbessert sich mit täglich neuen staatlichen Eingriffen zunehmend. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Chancen, in der Form wie die letzten Kursrücksetzer, sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um dann von einem realen Preisanstieg profitieren zu können. Silber bietet weiterhin, aufgrund der überaus günstigen Bewertung zu Gold, eine mittel- bis langfristige Einstiegsmöglichkeit. Die nächsten vier Monate könnten weitere enorme Preisanstiege im Edelmetallbereich mit sich bringen, die sich die meisten Marktteilnehmer noch nicht vorstellen können. Der starke Anstieg der letzten Wochen ist wahrscheinlich ein Vorgeschmack auf das Bevorstehende.


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    AKTUELLES

    München aktuell


    Der Handel ist trotz der neuerlichen Höchstkurse der Edelmetalle im Goldhaus weiterhin auf normalem Niveau, woran man erkennt, dass diese Entwicklung an der Bevölkerung immer noch komplett vorbei geht und der Goldpreis meilenweit von Blasenverhältnissen entfernt ist. Die Kundenkäufe überwogen wieder leicht die Verkäufe im Verhältnis zwei zu eins. Die weiterhin gefragteste Münze war der Krügerrand sowie einige Sonderaktionen. Die Versorgungslage mit Edelmetallen ist bei uns als auch bei den Produzenten und Lieferanten derzeit noch sehr gut. Sehr gefragt sind auch die Eintrittskarten für die Edelmetallmesse, die wir gerne weiterhin auf Anfrage versenden.


    Zürich aktuell

    Nach einer recht handelsintensiven vergangenen Woche zeigen sich die Kunden diese Woche noch recht verhalten, wobei die Nachfrage wieder anzuziehen beginnt, vor allem im Silberbereich. Gut nachgefragt wurden in den vergangenen Tagen Platin- und Palladiumprodukte. Außerdem Goldbarren im Bereich von 31.1 Gramm bis 250 Gramm, Krügerrand und 1.000 und 5.000 Gramm Silberbarren sowie Silber Maple Leaf.

    Der Schalter in Zürich ist am Freitag, den 15.10.2010 normal geöffnet von 9.00 bis 12.30 Uhr.


    pro aurum value GmbH

    Veranstaltungshinweise:

    Vortragsreihe mit pro aurum Finanzmarktanalyst und Autor des wöchentlich erscheinenden Marktkommentars Herrn Markus Blaschzok. (nähere Informationen unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html).

    Wann: Mittwoch, 20. Oktober - Thema: Double Dip - Daten und Fakten zur Fortsetzung der Rezession.
    Mittwoch, 24. November - Thema: wird noch bekannt gegeben.
    Beginn: jeweils 18:30 Uhr
    Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

    Wir freuen uns auf interessante Vorträge und ganz besonders auf Ihre Zusage mit dem Antwortformular bei www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.


    Anlagestrategie - Erfolgreich investieren auch in stürmischen Phasen am Finanzmarkt - Primärziel: Kaufkrafterhalt.

    Vorstellung einer konservativen Portfoliostruktur und des Konzepts unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept).

    Referenten: Sandra Schmidt, Jürgen Birner (pro aurum value GmbH)
    Wann: immer donnerstags
    Beginn: jeweils 18:30 Uhr
    Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

    Anmeldung nicht erforderlich.


    Edelmetall- und Rohstoffmesse 2010 (05. - 06. November 2010) und 26. Internationale Kapitalanleger-Tagung in Zürich (25. - 26. Januar 2011)

    Auch in diesem Jahr spricht Fondsmanager Uwe Bergold neben nationalen und internationalen Referenten wieder auf der Edelmetall- und Rohstoffmesse in München (www.edelmetallmesse.com) und der renommierten Kapitalanleger-Tagung in Zürich (www.zfu.ch/pdf/kap.pdf).

    Herr Uwe Bergold spricht auf der Edelmetall- und Rohstoffmesse am Samstag den 06. November ab 09:50 Uhr zum Thema "Rohstoffe und Edelmetalle im letzten Drittel des Makrozyklus".


    Für Fragen zu den Veranstaltungen sowie zu unseren Fonds pro aurum ValueFlex steht Ihnen Herr Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 - 362 oder der E-Mail juergen.birner@proaurum.de gerne zur Verfügung.


    Stellenangebote

    Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html

    Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


    © Markus Blaschzok

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