Gerüchte über geldpolitische Stimuli werden lauter
02.08.2012 | GoldMoney
Was in den kommenden 24 Stunden mit Gold und Silber passieren wird, hängt in erster Linie von der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank ab. Im Tagesverlauf wird Ben Bernanke auf einer Pressekonferenz erklären, zu welchem Schluss der Offenmarktausschuss der Federal Reserve mit Blick auf die US-Wirtschaft gekommen ist. Neben den zu erwarteten Bekenntnissen zur Beibehaltung der Niedrigzinspolitik spekulieren einige auch auf klare QE-Signale Bernankes bezüglich neuer quantitativer Lockerungen.Nach Aussagen Dan Norcinis wird die Fed wahrscheinlich noch nicht handeln, da der Aktienmarkt immer noch im Steigen begriffen ist und die Renditen für US-Staatsanleihen im Bereich ihrer Rekordtiefstände liegen. Zitat: "Warum sollte man jetzt irgendetwas riskieren, wenn der Markt auch ohne zusätzliche Maßnahmen - wie weitere Anleihekäufe - genau das macht, was er machen soll?“
Er merkt zudem an, dass die Fed auf einem schmalen Grad wandelt. Sie möchte einerseits als glaubwürdiger Marktschutzmechanismus "der letzten Instanz" gelten, andererseits aber auch als stürmischer Anheizer genau dieser Märkte. Bernanke kann es sich kaum leisten, als glorifizierter Laufbursche der Hedgefonds zu gelten.
Eindeutigere Signale hinsichtlich neuer QE-Maßnahmen wird es wahrscheinlich erst gegen Monatsende auf dem Jahrestreffen der Zentralbanker in Jackson Hole (US-Bundesstaat Wyoming) geben - oder erst nach dem nächsten Treffen des Offenmarktausschusses der Fed, das vom 12.-13.September stattfindet. Die Gedanken der EZB lassen sich wie immer ein wenig schwerer lesen. Aber jeder kennt die grundlegende Dynamik, die für jede große Zentralbank gilt: “Inflate or die."
Die Empfindsamkeiten der Deutschen bewirken jedoch, dass die EZB dabei weniger offensichtlich agiert als die angelsächsischen Zentralbanken - und das könnte, nach Ansicht Ed Yardenis, auch die Geduld des EZB-Chefs Mario Draghi auf die Probe stellen. Wird Draghi auf eigene Faust handeln?
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