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Minen mit bullischen Divergenzen

07.08.2012  |  Markus Blaschzok
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Während man politische Scheindiskussionen führt, ziehen immer mehr Griechen ihre Einlagen bei den Banken ab und bringen sie in Sicherheit. Seit Anfang Januar sind bereits 160 Mrd. Euro ins Ausland geflossen. Die Griechen, die ihr Geld aus dem System ziehen, sind als Erstempfänger von dem sprichwörtlich frisch geschaffenen Geld in der Lage, noch zu billigen Preisen Gold, Silber und andere Assets zu erwerben. Griechen, die jetzt frühzeitig diesen Weg gehen, können sich nicht nur vor Enteignung durch Inflation schützen, sondern real dazu gewinnen.

Es ist tragisch, dass die Deutschen erst viel, viel später auf die Idee kommen werden ihr Geld aus dem System zu nehmen, um es in Sachgüter zu tauschen, was dann zu viel höheren Preisen stattfinden und einen zusätzlichen Wert- und Kaufkraftverlust bedeuten wird. Nebst den Schulden, die sie durch die Europäische Union via EZB, ESM-Bank und Brüssel auferlegt bekommen erfahren sie einen starken Kaufkraftverlust. Das genügsame, etatistisch unterwürfige, aber auch friedliche Ertragen widrigster Umstände bei gleichzeitigem Verzicht zum Wohle Anderer, ist eine Eigenschaft der deutschen Art, die in ihren Ausmaßen weltweit ihres Gleichen sucht.


Finanztransaktionssteuer trifft den kleinen Mann

In Paris haben die Sozialisten in der vergangenen Woche eine neue Steuer eingeführt. Diese wurde dem Volk als Finanztransaktionssteuer verkauft, welche die Verursacher der Krise, also die Banken, zu bezahlen hätten. Die Steuer von 0,2% auf jedes Geschäft mit Papieren von Unternehmen, die ihren Hauptsitz in Frankreich haben, soll nur Gesellschaften betreffen, deren Börsenwert über der Schwelle von einer Milliarde Euro liegt. Eine weitere Steuer in Höhe von 0,01 Prozent erhebt die Regierung auf bestimmte Transaktionen im Hochfrequenzhandel und besondere Geschäfte mit Kreditausfallversicherungen.

Nebst der Auswirkung, dass die Steuer die Liquidität und die Effizienz der Märkte verringert, werden natürlich die kleinen Sparer die Steuer tragen müssen. Im Wettbewerb stehende Unternehmer müssen diese Kosten an den Verbraucher grundsätzlich weitergeben. 0,2% einer jeden Transaktion ist ein ganz schön großer Bissen, den sich der Staat auf Kosten der kleinen Sparer nimmt. Schnell können sich die Beträge bei einem etwas aktiven Management eines Fonds auf ein paar Prozent summieren. Diese jährlich fehlende Rendite, macht eine Kapitalbildung für das Alter über längere Perioden fast unmöglich, da der Zinseszins für das ersparte Kapital nicht mehr greifen kann.

Führt man sich zusätzlich vor Augen, dass der reale Wertzuwachs des Aktienmarktes aufgrund technologischen Fortschritts nur 1-2 Prozent jährlich beträgt, wird klar, dass viele Sparer nach Inflation bei einer Anlageperiode von beispielsweise 30 Jahren, nur noch einen Bruchteil ihrer eigezahlten Kaufkraft, anstatt einen Wertezuwachs, zurückerhalten. Da der real wertgeminderte eingezahlte Betrag, nominal trotzdem einen Anstieg wiederfahren wird, muss auf diesen vermeintlichen Gewinn, bei dem es sich nur um einen schlechten Inflationsausgleich handelt, natürlich auch noch eine Steuer abgeführt werden, die Ersparnisse weiter vermindert. Man kann bei einer europaweiten Einführung dem Bürger wirklich nur noch raten in Gold und Silber zu investieren und das unter dem Kopfkissen zu bunkern, da man so seine angesparte Kaufkraft für das Alter über einen Zeitraum von 30 Jahren wenigstens real erhalten kann.

Dieser Zusammenhang ist so einfach und so klar, dass man den Politikern nicht Unwissenheit, sondern gezielte oportunistische Täuschung vorwerfen muss. Da deutsche Politker, die nur nach neuen Einnahmequellen suchen, welche der Bürger nicht sofort als ihn betreffende Steuer erkennt, ist es nicht verwunderlich, dass das komplette Einheits-Mehrparteiensystem den Schritt Frankreichs begrüsst, allen voran die extremen Sozialisten der Linken und der SPD aber auch der CDU. Der Staat darf nicht länger die Bedürfnisse der Menschen planen und muss sich wieder aus dem Leben seiner Bürger zurückziehen, wenn Wohlstand und Freiheit das Ziel soll.

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Minen mit bullischen Divergenzen

Auch in den Minensektor fließen Gelder, da der letzte Rücksetzer beim XAU und insbesondere beim HUI nicht mehr das vorherige Tief erreichte, sondern frühzeitig zurückgekauft wurde. Auch hier scheint Kapital bereit zustehen, um den fundamental sehr günstigen Minensektor, der in Gold bewertet so günstig wie zuletzt 2008 ist, zu kaufen. Mit einem Ausbruch bei den Edelmetallen dürften auch die Minen verstärkte Nachfrage erfahren. Der XAU hat beim zweiten Test der 145 Punkte eine bullische Divergenz aufgebaut und der HUI hat schon 15 Punkte früher wieder gen Norden gedreht. Unter der Annahme, dass sich die reale Bewertung des Minensektors dem langfristigen Mittel wieder annähert, könnten XAU und HUI den Goldpreisanstieg um den Faktor zwei bis drei outperformen.

In einer späteren möglichen Übertreibungsphase wäre rein statistisch eine Outperformance vom aktuellen Niveau aus um den Faktor fünf möglich. Beide Indizes sollten jetzt Ansteigen und das letzte Verlaufshoch überwinden. Dies könnte mit einer Sommerrallye bei den Edelmetallen einhergehen. Die Tiefs bei 170 Punkten (HUI) und 145 Punkten (XAU) sollten nicht mehr unterschritten werden, da sich das ganz kurzfristige Chartbild stark eintrüben würde. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch sehr gering und für einen Anstieg viel höher. Das mittelfristige Chance/Risiko-Verhältnis auf Sicht der nächsten 6-12 Monate sehen wir bei 10, was zu einem Investment in den Sektor verpflichtet.

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© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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