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Chinas Zentralbank steht bekanntem Dilemma gegenüber

21.08.2012  |  GoldMoney
An der Eurofront glätteten sich die Wogen am heutigen Morgen ein wenig. Die Renditen 10-jähriger spanischer Anleihen sanken auf ein 6-Wochen-Tief, was für Mariano Rajoys unter Druck stehende Regierung in Madrid eine willkommene Erleichterung sein sollte. Dennoch buhlen die Politiker und Banker des Kontinents weiterhin um eine neue massive Geldspritze der Europäischen Zentralbank.

Die Bundesbank argumentiert auf der anderen Seite weiterhin vehement gegen solche Ideen und ein Sprecher des deutschen Finanzministeriums dementierte heute Morgen Berichte vom Wochenende, nach denen die EZB Zinsschranken für die Anleihen der Eurostaaten einführen wolle.

Der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker stellte derweil klar, dass Griechenland die Eurozone nicht verlassen müsse, während Jörg Asmussen vom EZB-Rat sagte, dass ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone umsetzbar sei. In anderen Worten: Es herrscht weiter Konfusion. Wahrscheinlich wird die weitere Marschrichtung erst genauer deutlich, wenn die Politiker im August aus ihrem Urlaub zurückkehren werden.

Gold und Silber gerieten unterdessen - wohl auch dem deutschen Dementi bezüglich der möglichen EZB-Aktion geschuldet - unter leichten Abwärtsdruck. Wahrscheinlich sehen wir außerdem einige Gewinnmitnahmen von Händlern, die den Anstieg der letzten Woche erfolgreich mitnehmen konnten, nun aber auf ein deutliches Zeichen für weitere Zentralbankinterventionen warten.

Außer der Federal Reserve und der EZB erhoffen sich die Börsenhändler auch von der People’s Bank of China (PBS) weitere Schritte zur “Stärkung“ der chinesischen Wirtschaft. Der Shanghai Composite fiel heute um 0,4% und ist nur noch minimal von seinen Tiefstständen vom März 2009 entfernt. Mehr und mehr Leute schätzen die Lage in China negativ ein und sind von der Zurückhaltung der PBC entmutigt.

Wie die Financial Times berichtet, könnte diese Zurückhaltung zum Teil mit der zurückkehrenden Stärke des chinesischen Immobilienmarktes zu tun haben (die Preise stiegen im Juli den zweiten Monat in Folge). Die FT schreibt: "Beijing steht vor einem Drahtseilakt zwischen der Abkühlung des Immobiliensektors und der Aufrechterhaltung der Wirtschaftsaktivität“.

An einem ähnlichen Balanceakt versuchten sich (und scheiterten dabei) Mitte des letzten Jahrzehnts auch die Fed, die Bank of England und andere. Es gibt wenige Gründe, weshalb die PBC erfolgreicher sein sollte.


© GoldMoney News Desk
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