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FED startet Ankaufprogramm - Gold steigt

28.10.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

während der Bundesbankchef Axel Weber mit neuerlichen Bekundungen versucht dem Markt eine neue Diskussionsrunde zu einem Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik zum Anfang des nächsten Jahres zu verkaufen, gehen die Amerikaner bereits andere Wege. Nach einem Bericht des Wall Street Journal will das Fed-System bereits in der kommenden Woche mit einem neuen Ankaufprogramm für Anleihen die Preise am Markt staatlich festlegen. Um die langsam wieder steigenden Renditen zu drücken, sollen innerhalb von einem halben Jahr 500 Milliarden US-Dollar neu gedruckt und verteilt werden. Dieses Vorgehen wird schnell Einfluss auf die Monetäre Basis als auch das Geldmengenaggregat M1 in den USA nehmen und diese stärker steigen lassen.

In der EWU stieg die Geldmenge M1 im September mit 5,9 Prozent nicht mehr so stark wie im Vormonat und die Geldmenge M3 um ein Prozent. Eine starke Inflation der Geldmenge M1 indiziert steigende Preise in einem kürzeren Zeitfenster. Wenn es die Europäische Zentralbank der Amerikanischen früher oder später gleich tun und wieder am Markt Anleihen kaufen wird, so wird auch die Geldmenge M1 wieder schnell steigen. Dieser Anstieg der Geldmengen wird wiederum die Währungen abwerten und den Goldpreis mindestens nominal steigen lassen. Um es also kurz zu auszudrücken, wird aufgrund der aktuellen und kommenden monetären Maßnahmen der Goldpreis wieder unweigerlich weiter steigen.

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Weitere Beobachtungen
  • Die Sparquote der privaten Haushalte ist in der EU weiterhin rückläufig und sank im zweiten Quartal 2010 auf 14,3%, im Vergleich zu 14,5% im vorherigen Quartal. Gleichzeitig stieg die Investitionsquote von 7,9% im Vorquartal auf 8,1%. Das unterstreicht die Stimmung und Meinung der breiten Masse, nach der die Krise vorbei und die Wirtschaft wieder auf alten Wachstumspfaden ist. Aus diesem Hintergrund lässt sich auch erklären, warum die Anstiege des Goldpreises in den vergangenen Wochen fast unbemerkt an den Bürgern vorüberging.

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Quelle: eurostat

  • Nach ersten Schätzungen stiegen die Verbraucherpreise in der Bundesrepublik im Oktober um voraussichtlich 1,3% gegenüber dem Vorjahr.

  • Die Ausgabe der letzten Tranche 10-Euro-Gedenkmünzen mit dem hohen Silberanteil von 925 wurde überraschend vorgezogen. Anstatt den 11. und 25. November sind die zwei unterschiedlichen Münzen bereits seit vorgestern verfügbar. Bei dem aktuell hohen Silberpreis bieten diese Münzen ein hervorragendes Silber/Preis-Verhältnis, das für kurze Zeit seines Gleichen sucht.

  • Drei Immobilienfonds (Degi Europa, US-Grundinvest, P2 Value) in Deutschland werden nun liquidiert. Gleichzeitig versuchen die Medien mit dieser Meldung eine Bereinigung des Marktes zu suggerieren. In Wirklichkeit stehen viele Immobilien-Fonds vor weiteren Verlusten, da der Immobilienmarkt bisher alles andere als bereinigt ist.


COT Daten

Mit einem unveränderten Goldpreis im zwei-Wochen-Vergleich gingen die Long-Positionen an der Terminbörse COMEX auf hohem Niveau leicht zurück. Der Silberpreis konnte sich wiederholt der Neupositionierung an der Terminbörse wiedersetzen. Er stieg leicht an, wobei die Long-Positionen abgebaut wurden. Der Euro gab zum US-Dollar etwas ab, obwohl die Spekulanten ihre Long-Positionierung erhöhten. Die weiterhin relativ hohen Positionen der Spekulanten in den Edelmetallen stützen einen weiteren Anstieg der Preise nicht, stehen diesem aufgrund der fortgeschrittenen Marktphase jedoch auch nicht im Weg.


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Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Der Goldpreis in Euro läuft bereits seit Anfang September trendlos in einem Band von 960€ bis 990€ die Feinunze. Bei einem signifikanten Ausbruch aus dieser Handelsspanne ergeben sich neue Kurziele - nach oben bis 1.050 € und nach unten bis 920. In US-Dollar gab der Preis aufgrund eines etwas stärkeren Wechselkurses etwas ab. Die nächsten Widerstände befinden sich bei 1.380 USD / 1.050 €. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zielmarken binnen der nächsten Wochen erreicht werden sind relativ hoch. Bei einem Überschreiten dieser ist mit schnell weiter steigenden Preisen zu rechnen. Das Sentiment ist gut, der Markttechnik ist wieder neutral und die Saisonalität spielt weiter für steigende Goldpreise.

Die Gefahr, dass ein von den Regierungen zugelassener Fall der Standardaktienmärkte die Edelmetallpreise mit nach unten reißt, schwebt grundsätzlich über dem Rohstoffmarkt, doch ist dieses Szenario aufgrund der angespannten Situation des Kreditgeldsystems zunehmend unwahrscheinlich geworden.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Die ETF-Bestände konnten im zwei-Wochen-Vergleich, bei stagnierenden oder leicht gestiegenen Preisen, weitere Zuflüsse aufweisen. Selbst die Goldbestände, die im Vormonat noch rückläufig waren, legten leicht um 0,7 Prozent oder knapp 11 Tonnen zu. Die im Vormonat starken Zuflüsse bei den Weißmetallen schwächten sich etwas ab. Die überaus sichereren ETFs der Schweizer ZKB haben immer noch relativ geringe Zuflüsse im Vergleich zu deren Mitbewerbern.

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Fazit:

Die saisonal starke Jahreshälfte im Edelmetallbereich sorgt seit Anfang September für steigende Preise. Derzeit konsolidieren die Preise die starke Aufwärtsbewegung und schöpfen dadurch Kraft für neuerliche Anstiege. Die fundamentale Lage für weitere Edelmetallpreisanstiege verbessert sich zunehmend mit weiteren staatlichen Eingriffen. Mittel bis langfristig sind stark steigende Edelmetallpreise, mit Gold als Vorläufer, zu erwarten. Chancen, in der Form wie die letzten Kursrücksetzer, sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um zusätzlich von einem realen Preisanstieg profitieren zu können. Silber bietet, trotz der starken Anstiege der vergangenen Monate, aufgrund der überaus günstigen Bewertung zu Gold, eine mittel- bis langfristige Einstiegsmöglichkeit. Die nächsten vier Monate könnten weitere enorme Preisanstiege im Edelmetallbereich mit sich bringen, die sich die meisten Marktteilnehmer noch nicht vorstellen können. Der starke Anstieg der letzten Wochen ist wahrscheinlich ein Vorgeschmack auf die bevorstehende Entwicklung.


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AKTUELLES

München aktuell


In dieser Woche verzeichneten wir einen normalen Kundenandrang am Schalter sowie im Onlineshop. Auf neun Käufer kam nur noch einer, der sich von seinen Edelmetallen trennen musste. Überaus stark nachgefragt wurde der Krügerrand. Das standardisierte Ankaufsverfahren für Schmelzware sowie unser Edelmetalldepot im Münchner Goldhaus finden zunehmend mehr Nachfrage. Die Versorgungslage mit Edelmetallen ist bei uns als auch bei den Produzenten und Lieferanten derzeit noch sehr gut.


Berlin aktuell

Wir hatten rückblickend eine lebhafte Handelswoche in der Berliner Niederlassung zu verzeichnen. Von Kundenseite dominieren nach wie vor die Edelmetallkäufer, aber trennte sich mancher Anleger auch von seinen Edelmetallbeständen. Wir halten dass im aktuellen Marktumfeld für den falschen Weg und empfehlen weiterhin, Edelmetalle zu kaufen. In dieser Woche haben unsere Kunden alle gängigen Goldmünzen und -barren bei uns geordert. Beim Silber war die 1 Unze Silberphilharmoniker wieder die am meisten nachgefragte Gattung. Wir haben in den letzten Wochen wieder ein hohes Kundeninteresse nach Schließfächern in unserem Haus. Viele Kunden suchen für ihre Werte alternative Lagermöglichkeiten zu den Banken. Auch in dieser Frage scheint das Vertrauen gegenüber den Kreditinstituten abzunehmen. Wenn sie Fragen zu unseren Schließfächern haben, kontaktieren sie uns per E-Mail - berlin@proaurum.de -, Telefon - 030 / 45086410 - oder schauen Sie persönlich bei uns in Berlin vorbei.


pro aurum value GmbH

Veranstaltungshinweise:

Vortragsreihe mit pro aurum Finanzmarktanalyst und Autor des wöchentlich erscheinenden Marktkommentars Herrn Markus Blaschzok. (nähere Informationen unter www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html).

Wann: Mittwoch, 24. November - Thema: Wird noch bekannt gegeben.
Beginn: ab 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Wir freuen uns auf einen interessanten Vortrag und ganz besonders auf Ihre Zusage mit dem Antwortformular bei www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.

Vortrag mit pro aurum Finanzmarktanalyst und Autor des wöchentlich erscheinenden Marktkommentars Herrn Markus Blaschzok.
(nähere Informationen unter http://www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html).


Anlagestrategie - Erfolgreich investieren auch in stürmischen Phasen am Finanzmarkt - Primärziel: Kaufkrafterhalt.

Vorstellung einer konservativen Portfoliostruktur und des Konzepts unseres Fonds pro aurum ValueFlex (Vermögensverwaltungskonzept).

Referenten: Sandra Schmidt, Jürgen Birner (pro aurum value GmbH)
Wann: immer donnerstags
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung nicht erforderlich.


Edelmetall- und Rohstoffmesse 2010 (05. - 06. November 2010) und 26. Internationale Kapitalanleger-Tagung in Zürich (25. - 26. Januar 2011)

Auch in diesem Jahr spricht Fondsmanager Uwe Bergold neben nationalen und internationalen Referenten wieder auf der Edelmetall- und Rohstoffmesse in München (www.edelmetallmesse.com) und der renommierten Kapitalanleger-Tagung in Zürich (www.zfu.ch/pdf/kap.pdf).

Herr Uwe Bergold spricht auf der Edelmetall- und Rohstoffmesse am Samstag den 06. November ab 09:50 Uhr zum Thema "Rohstoffe und Edelmetalle im letzten Drittel des Makrozyklus".

Für Fragen zu den Veranstaltungen sowie zu unseren Fonds pro aurum ValueFlex steht Ihnen Herr Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 - 362 oder der E-Mail juergen.birner@proaurum.de gerne zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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