'Grexit'-Sorgen belasten die Märkte
Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras besucht derzeit mehrere führende Politiker der Eurozone, um für den Verbleib Griechenlands in selbiger zu kämpfen. Heute steht ein Treffen mit Kanzlerin Merkel an, bei dem Samaras versuchen wird, mehr Zeit für die Umsetzung von Reformen zu erhalten. Er hofft, dass Griechenland im Jahr 2016 die EU-Defizitgrenze von 2% einhalten wird - zwei Jahre später als von der Troika gefordert.
Vor dem Treffen erklärte Samaras der Presse, dass sein Land im Oktober zahlungsunfähig sei, sollte die nächste Tranche aus dem Rettungsfonds in Höhe von 31 Mrd. Euro nicht von der Troika gebilligt werden. Im gleichen Interview ließ er zusätzlich verlauten, dass er "persönlich garantiere", dass die Gläubigernationen ihr Geld zurückerhalten werden. Wie das genau funktionieren soll, ist jedoch wahrscheinlich nur ihm klar. Merkel zeigte sich von alldem unbeeindruckt und warnte, dass Griechenland die Reformen weiter vorantreiben müsse, um erneute Hilfen zu erhalten.
In der Zwischenzeit kamen Berichte auf, nach denen eine Arbeitsgruppe des deutschen Finanzministeriums die Kosten des "Grexit" kalkuliere und ein "Negativszenario“ entwickle. Das Ministerium, welches bis dato keine Aussagen zu diesem Thema machen wollte, versicherte nun, dass Deutschland weiterhin für den Erhalt der bestehenden Eurozone kämpfe, aber dass es wichtig sei, sich auf alle Szenarien vorzubereiten - auch auf unwahrscheinliche.
Den Edelmetallen war all dies gestern egal. Sie setzten ihre starke Wochenperformance fort und lösten sich damit seit langer Zeit wieder signifikant von den Aktienmärkten. Comex Gold stieg um weitere 32 USD (+2%) und schloss bei 1.672,80 USD, dem höchsten Stand seit 4 Monaten.
Der Silberkontrakt für Auslieferung im Dezember stieg um ganze 90 Cent (+3%) und schloss bei 30.542 USD. Bis hierher liegen die Anstiege dieser Woche damit bei über 3% für Gold und über 8% für Silber. Können diese Zugewinne gehalten werden, sollte dies für die nächste Woche bei den Anlegern weiteres Kaufinteresse wecken.
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