Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Wegmarke Irland - Gold und Silber vor neuen Anstiegen

18.11.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

in dieser Woche wurden die gutgläubigen Wirtschaftswunder-Optimisten aus ihrer rosaroten Traumwelt geschreckt, als die Diskussionen über eine möglicherweise bald eintretende Zahlungsunfähigkeit Irlands einsetzten. Was zumeist nicht verstanden wird, ist, dass es auf dem aktuellen Niveau kein nachhaltiges Wirtschaftswachstum geben kann und wird. Erst nach der Auflösung der Kreditschwemme (Schuldenkrise) und nach der Bereinigung der Fehlallokationen mit der Wiedereinführung eines stabilen Tauschmediums in einer marktwirtschaftlichen Ordnung, wird die Basis für nachhaltiges reales Wirtschaftswachstum, das den Wohlstand Aller mehrt, gelegt sein.

Irland und Portugal sind hierbei nur Wegmarken, die eher früher als später logisch abgearbeitet werden müssen, sodass die neuerliche Diskussion nicht überraschend kam. Ohne diese gesunde Basis gewinnt man mit den irischen Sparprogrammen bestenfalls Zeit, bringt die Wirtschaft aber nicht auf ihren natürlichen gesunden Pfad zurück. Auch wenn im kommenden irischen Haushalt 6 Mrd. Euro eingesparrt werden sollen, warten allein in den irischen Bilanzen der Banken immer noch Hunderte Milliarden an Zirkulationskredit, die sozialisiert werden wollen. Aus diesem Grund stieg die Verschuldung Griechenlands binnen dreier Jahre auch von 25 auf beinahe 100 Prozent an und die Vermutungen zu den ersten europäischen Hilfen liegen derzeit bei 25 bis 90 Mrd. Euro. In der Summe sind das neue bestätigende Fundamentaldaten, die weitere Anstiege der Edelmetalle erzwingen werden, auf die wir uns schon freuen dürfen.


Weitere Beobachtungen
  • Die Inflation im Euroraum betrug im Oktober 2010 1,9% zum Vorjahr.

  • China rudert marktwirtschaftlich zurück und stärkt die planerische Wirtschaftslenkung wieder. Um die selbst verursachte Inflation einzudämmen will Ministerpräsident Wen Jiabao unter anderem Spekulationsgeschäfte mit Mais und Baumwolle bestrafen und Preiskontrollen auf Lebensmittel einführen. China ist sehr nah am alten Sozialismus und unendlich weit von einem kapitalistischen System entfernt. Nicht wenn das schon volkswirtschaftlich lächerlich genug wäre, will China auch gegen das „Horten von Produktion“ vorgehen. Die Inflation stieg erst kürlich auf 4,4 Prozent.

  • Nach Dubai World steckt nun auch die Dubai Holding in der Schuldenfalle. Die dortige Regierung will sich an der Rückzahlung der Schulden beteiligen.

  • Experten der europäischen Statistikbehörde korrigierten das griechische Haushaltsdefizit um zwei Prozent nach oben. Griechenland steuert demnach eher einen Fehlbetrag von 9,3 Prozent anstatt erwarteten 7,8 Prozent des BIPs in 2010 an.

  • Die saisonbereinigte Produktion im Baugewerbe im Euroraum fiel wieder um 2,1% zum Vormonat. In den vergangenen Marktkommentaren ging ich bereits öfters darauf ein, dass die Blase am Immobilienmarkt bisher nicht bereinigt wurde und real mit weiter stark fallenden Immobilienpreisen zu rechnen ist.

Open in new window


Leser meines Marktkommentars, die mich einmal live sehen und mir die eine oder andere Frage zum Markt stellen wollen, können dies jederzeit bei einem meiner Vorträge machen. Die aktuellen Termine können Sie beispielsweise auf folgender Seite einsehen: www.goldseiten.de/content/kolumnen/autoren.php?uid=24


COT Daten

Während die spekulativen Long-Positionen an der COMEX für Gold und Silber während der vergangenen Wochen leicht abgebaut wurden, nahm die Long-Positionierung für Palladium und Platin an der NYMEX mit den gestiegenen Preisen zu. Besonders stabil und nachhaltig scheint der starke Anstieg bei Silber zu sein, da während des Anstiegs von 20,81 USD auf das 30-Jahreshoch die spekulative Positionierung um 15.000 Kontrakte oder um 23% abgebaut wurde. Auch Gold hat die gleich hohe Positionierung wie bei Preisen um die 1.100 USD. Im Palladium waren die Anstiege der Kontrakte im Verhältnis zum Kursanstieg gemäßigt, was auch für nachhaltigere Preise spricht. Im Platin zeigt sich ein anderes Bild. Hier spielten die Spekulanten bei relativ geringen Preisanstiegen eine große Rolle, was auch den kürzlichen Preisverfall von 1.800 auf 1.630 USD erklärt.

Der Euro konnte sich in den vergangenen Wochen gut behaupten. Während die Long-Positionierung um 37.795 Kontrakte (-40%) abgebaut wurde, blieb der Wechselkurs zum USD nahezu identisch. Letztlich bleibt wieder nur zu sagen, dass die relativ hohen Positionen der Spekulanten in den Edelmetallen einen weiteren Anstieg der Preise grundsätzlich nicht stützen, aufgrund der fortgeschrittenen Marktphase aber auch nicht im Weg stehen. Der leichte Rückgang der Long-Positionen im Silber bei gleichzeitig steigenden Preisen ist sogar extrem positiv zu werten. Lediglich Platin zeigt schon seit längerer Zeit eine relative Schwäche, weshalb die Preisentwicklung im Vergleich zu den anderen Edelmetallen erst einmal weiter unterproportional sein sollte.


Open in new window
Daten: CFTC, pro aurum Research


Technische Analyse

Seit der letzten Kaufempfehlung bei Gold vor drei Wochen stieg der Preis zeitweise um 70 Euro und durchstieß mit Leichtigkeit die Widerstandsmarke bei 990 Euro. Vor einer Woche begann dann eine Korrektur, die den Preis bis auf die Unterstützung bei 990 Euro zurückführte. Hier könnte jetzt der begonnene Aufwärtstrend in Euro fortgesetzt werden. Auch in US-Dollar bietet sich derzeit eine gute dreifache Unterstützung im Gold bei 1.330 US-Dollar, die dieses Szenario unterstützt. Silber fand gestern bei 25 USD womöglich ein Zwischentief, von dem aus neue Hochs erklommen werden können, besonders da der vorhergehende Rückgang durch zwei Marginerhöhungen an der COMEX erklärt werden kann.

Open in new window
Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Die ETF-Bestände im Gold stiegen während der kürzlichen Anstiege praktisch nicht. Die im Vergleich zu Gold überproportional gestiegenen Silberpreise wurden jedoch von starken Zuflüssen in diese ETFs begleitet, welche seit dem Preisausbruch bei 18 USD um aktuell 1.705 Tonnen anstiegen. Diese physische Nachfrage hatte sicherlich stärkeren Einfluss auf den Preisanstieg, was dessen Nachhaltigkeit unterstreicht. Auch die Zuflüsse in Palladium und Platin ETFs waren in den vergangenen Wochen signifikant. Die überaus sichereren ETFs der ZKB hatten wiederholt relativ geringe Zuflüsse im Vergleich zu deren Mitbewerbern.

Open in new window


Fazit:

Die saisonal starke Jahreshälfte im Edelmetallbereich sorgt bereits seit Anfang September für steigende Preise, die derzeit kurzfristig konsolidiert wird. Die fundamentale Lage für weitere Anstiege der Edelmetalle verbessert sich zunehmend mit weiteren staatlichen Eingriffen, sodass wir im Augenblick nur eine kleine Zwischenkorrektur des Aufwärtstrends erleben. Mittel- bis langfristig sind weiterhin stark steigende Edelmetallpreise zu erwarten.

Mittelfristige Kursrücksetzer sollten genutzt werden, um weiterhin physische Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um zusätzlich von einem realen Preisanstieg profitieren zu können. Silber könnte im Vergleich zum Goldpreis, trotz der kürzlich starken Anstiege, weiterhin überproportional steigen. Die nächsten drei Monate könnten weitere enorme Preisanstiege im Edelmetallbereich mit sich bringen, die sich die meisten Marktteilnehmer noch nicht vorstellen können. Der starke Anstieg der letzten Wochen gab bereits einen Vorgeschmack auf eine bevorstehende und sich beschleunigende exponentielle Entwicklung.

Open in new window


AKTUELLES

München


In dieser Woche war der Handel im Münchner Goldhaus sehr belebt. Wahrscheinlich aufgrund der starken Anstiege des Silbers in den vergangenen Wochen, wurde wieder das Weißmetall anstatt Gold im Verhältnis 60 zu 40 bevorzugt. Die australischen Kilomünzen sind derzeit sogar ausverkauft. Starker Nachfrage erfreuten sich außerdem die Wiener Philharmoniker, die Maple Leaf und die American Eagle. Im Gold wurden besonders die kleinen Stückelungen unserer Sonderaktionen gekauft. Immer mehr Nachfrage findet auch unser Fonds „pro aurum Value Flex“, der unseren Kunden ein Benchmark unabhängiges Vermögensverwaltungskonzept bietet.


Bad Homburg

Die Unsicherheit der Anleger wächst mit jeder Nachricht aus und über Irland. Die Frage, ob wirklich alles im Griff ist oder ob wieder mal nur auf Zeit gespielt wird, bewegt die Kunden über eine Absicherung ihres Ersparten nachzudenken. So hatten wir in den letzten Tagen vermehrt Neukunden zur Erstberatung aber auch viele Stammkunden, die die niedrigeren Preise zur Aufstockung ihres Edelmetallbestands nutzen wollten. Verkäufer hatten wir auf diesem Preisniveau kaum noch. Gesucht waren wie gewohnt die Goldmünzen zu einer Unze und die Barren in den Größen 50 Gramm bis 500 Gramm. Silber wurde auch stark nachgefragt, hier besonders die 1-Unzen-Münzen Philharmoniker und Maple Leaf sowie die 1-kg-Stücke der australischen Perth Mint. Bitte beachten Sie unsere Sonderaktionen 1 Pound Sovereign Elizabeth Großbritannien und 2 Rand Südafrika. Diese Münzen verkaufen wir mit einem Preisvorteil von 10,- EUR auf den regulären Verkaufspreis und damit sehr nahe am reinen Goldwert. Die Aktionen sind auf jeweils 150 Stück limitiert und laufen bis zum Freitag 26.11.2010.


Berlin

Die Kurskorrektur der letzten Tage führte keineswegs zu Verunsicherung bei unseren Kunden, sondern steigerte im Gegenteil noch deren Kauflaune, sodass wir wiederum auf eine lebhafte Handelswoche zurückblicken können. Auch die Zahl derer, die sich von ihren Münzen und Barren oder Altgold trennen wollten, blieb unverändert hoch - zeitweise überwogen die Ankäufe sogar die Anzahl der Verkäufe. Im Schnitt lag das Verhältnis zwischen Kauf und Verkauf jedoch zur Vorwoche unverändert bei 2 zu 1. Durch die mit 19% unattraktive Besteuerung der Silberbarren, griffen viele Anleger zu den australischen 1-Kg-Koalas und Kookaburra – Münzen, da diese nur mit dem ermäßigten Steuersatz von 7% belegt sind. Anders beim Gold; hier waren die Barren mit den Gewichtseinheiten von 20 g bis hin zu 250g die beliebtesten Stückelungen.


Zürich

Die aktuelle Handelswoche verlief anfangs weniger turbulent als die Letzte, ab Mittwoch stieg das Handelsvolumen wieder stark an, vor allem im Silberbereich. Es kam zu einigen Verkäufen an uns im Gold, viel stärker überwogen wurde dies aber von Käufen unserer Kunden vor allem im Silberbereich. Meistgehandelte Produkte blieben die klassischen Silberanlagemünzen Philharmoniker, Maple Leaf und Krügerrand sowie 5.000 Gramm Barren. Daneben liefen auch Goldbarren im Bereich von 50 Gramm bis 250 Gramm, Platin und Palladium recht gut. Seit dieser Woche haben wir als Neuheit die von unseren Kunden schon lange begehrten Silbermedaillen Hans und Matterhorn im Sortiment. Diese stellen eine Art Pendant zum Gold-Vreneli dar und sind gerade auch im Hinblick auf das kommende Weihnachtsfest ein ideales Geschenk nicht nur für Schweizer. Noch bis Ende dieser Woche läuft die Sonderaktion Gold-Vreneli am Schalter und im Online-Shop Zürich.


pro aurum value GmbH

pro aurum ValueFlex - Vermögensverwaltungskonzept (WKN: A0YEQY / ISIN: DE000A0YEQY6)


Die pro aurum value GmbH präsentiert sich ab sofort auf Ihrer eigenen Homepage www.proaurum-valueflex.de.


Veranstaltungshinweise:

Vorankündigung: Exklusiv-Vortrag über die aktuelle Kapitalmarktsituation mit Fondsmanager Uwe Bergold.

Zum Jahresabschluss lädt Sie die pro aurum value GmbH zum vorerst letzten Exklusiv-Vortrag mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold ein. Im Jahr 2011 wird voraussichtlich nur ein Vortrag zusammen mit Herrn Uwe Bergold im pro aurum Goldhaus München stattfinden.

Wann: Freitag, 03. Dezember
Beginn: 19:00 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Nähere Informationen und Anmeldung unter www.proaurum-valueflex.de.


Vortrag mit pro aurum Finanzmarktanalyst und Autor des wöchentlich erscheinenden Marktkommentars Herrn Markus Blaschzok.

Wann: Mittwoch, 24. November
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Nähere Informationen und Anmeldung unter www.proaurum-valueflex.de.


Anlagestrategie - Erfolgreich investieren auch in stürmischen Phasen am Finanzmarkt - Primärziel: Kaufkrafterhalt.

Vorstellung einer konservativen Portfoliostruktur unter Berücksichtigung der Edelmetall- und Rohstoffhausse und des Konzepts unseres Fonds pro aurum ValueFlex.

Referenten: Sandra Schmidt, Jürgen Birner
Wann: Donnerstag, 18. November 2010
Donnerstag, 16. Dezember 2010
Beginn: jeweils 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München.

Anmeldung nicht erforderlich!

Für Fragen zu den Veranstaltungen sowie zum Fonds pro aurum ValueFlex steht Ihnen Herr Jürgen Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 - 362 oder der E-Mail juergen.birner@proaurum.de gerne zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe

Open in new window


>> Abonnieren Sie diesen wöchentlichen Marktkommentar per Email hier <<



Hinweis: Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und dürfen nicht als Empfehlung, Anlageberatung oder Ähnlichem verstanden werden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung resultieren, ist ausgeschlossen



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"