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Edelmetalle Aktuell

01.12.2010  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Nachdem hierzulande nun aber immer mehr Länder im negativen Sinne in den Blickpunkt rücken (nach Griechenland, Portugal und Irland zuletzt Spanien, Italien und heute dann auch noch Belgien), könnte es sein, dass der Auto– und damit auch der Platinabsatz in Europa wieder stärker zu leiden beginnt.

Falls sich eine solche Entwicklung durchsetzt, könnte das Platin im Extremfall mittelfristig auf 1.500 $ zurückfallen. Noch ist es allerdings nicht soweit und zumindest im Moment verspricht der Goldpreis genügend Unterstützung, dass dieser Fall auch so schnell nicht eintritt. Solange der Goldwert steigt, scheinen für das Platin sogar wieder 1.720 $  möglich zu sein, die Handbremse wird dabei aber stets angezogen bleiben.


  • Palladium

Das Palladium blickte bei seiner Preisentwicklung von Beginn des Monats an eindeutig auf die Vorgaben vom Goldmarkt. So ging die Notierung in den ersten fünf Tagen des Berichtszeitraums erst noch deutlich nach oben, bis am 9. November mit 741,50 $ der höchste Preis seit April 2001 bezahlt wurde.

Wie bei Gold und Silber auch folgte anschließend aber ein deutlicher  Absturz; der Wert des Palladiums fiel dabei innerhalb von zehn Tagen um massive 16% auf nur noch 620 $ je Unze zurück. Der Einbruch war aber nicht von langer Dauer, innerhalb von nur vier Tagen überwand das Metall schon wieder die Marke von 700 $ und seitdem schwankt es in einer Handelsspanne zwischen 660 $ und 700 $ je Unze.

Bei dem Wiederanstieg dürfte auch der neueste Marktbericht von JM geholfen haben. Die Engländer hatten darin auf das knappe Angebot bei gleichzeitig guter Nachfrage hingewiesen. Der noch im letzten Jahr verzeichnete Überschuss im physischen Markt in Höhe von 780.000 Unzen werde in diesem Jahr auf nur noch 45.000 Unzen zusammenschrumpfen. Ohne die offiziellen russischen Verkäufe hätte es in diesem Jahr sogar schon ein Defizit von fast 1 Mio. Unzen gegeben.

Wir hatten ja des Öfteren an dieser Stelle schon auf die abnehmenden staatlichen Vorräte in Russland hingewiesen und rechnen damit, dass aus dieser Richtung im nächsten Jahr nicht mehr viel Metall kommen wird. Den Verbrauchern hilft in dieser Situation wenigstens, dass die Marktbeobachter von JM für das nächste Jahr einen Rückgang der Investmentnachfrage und einen Anstieg der Neuproduktion erwarten. Als weiteren entlastenden Faktor sehen wir für 2011 noch einen weiteren Anstieg der Recyclingmengen. Die nebenstehende Grafik zeigt, dass langsam, aber sicher Autos aus der Zeit verschrottet werden, in denen der Palladiumverbrauch in der Autoindustrie den historisch höchsten Stand erreicht hat. Es hatte danach

10 Jahre und den Markteintritt Chinas erfordert, bis der Verbrauch durch die Autoindustrie 2010 wieder auf die Marke von 5 Mio. Unzen gestiegen war. Diese war bisher nur 1999 - 2001 erreicht worden. In den Jahren danach erfolgte erst einmal ein deutlicher Einbruch auf zeitweise nur noch 3 Mio. Unzen.

Im Moment ist von einem Rückgang der Investmentnachfrage zumindest in einem Teil des Marktes aber noch nichts zu sehen: Die ETF-Positionen beim Palladium erleben derzeit noch einen Nachhall auf die starken Kursgewinne der letzten Wochen und die verbreitet positive Stimmung für das Metall. Sie konnten deshalb in der letzten Woche noch ein weiteres Mal, wenn auch diesmal nur um eher bescheidene 11.000 Unzen zulegen. Mit 1.961.000 Unzen (61 Tonnen) erreichten sie aber trotzdem einen neuen Höchststand.

Deutlich rückläufig waren zuletzt aber schon die Positionen an den Terminbörsen, allen voran an der New Yorker NYMEX. Hier nahmen die spekulativen Pluspositionen um fast 3 Tonnen auf 51 Tonnen ab.  


  • Rhodium, Ruthenium, Iridium

Spekulatives Interesse aus dem Westen und überwiegend wohl industrielle Käufe aus Asien sorgten beim Rhodium im Monatsverlauf für einen raschen Anstieg auf 2.500 $ je Unze. Das Metall konnte allerdings die Gewinne später nicht halten und fiel bis heute wieder auf den alten Stand von 2.300 $ zurück.

Der erwartete Kurssprung des Iridium-Preises auf die 800er-Marke ist zunächst ausgeblieben. Ein spürbares Nachlassen des Kaufinteresses hatte aber bisher nicht zur Folge, dass der Preis wesentlich nachgegeben hat. Er liegt unverändert bei 760 $ je Unze.

Ruthenium liegt unverändert bei 180 $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.



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