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Edelmetalle Aktuell

20.12.2010  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Die Investoren teilen ganz offensichtlich unsere Bedenken (oder Hoffnungen; dies aus Sicht der industriellen Endverbraucher) hinsichtlich der weiteren Kursentwicklung nicht und sind im Moment noch auf weiter steigende Kurse ausgerichtet. So gab es in den letzten beiden Wochen sowohl bei den ETFs, wie auch bei den Börsenpositionen und zuletzt sogar im physischen Bereich bei Barren Kaufinteresse.

Von der Minenseite gab es in der Vorweihnachtszeit kaum Neuigkeiten, einzig aus Zimbabwe, dem schlafenden Riesen unter den Platinproduktionsländern wurde berichtet, dass die Produktion in diesem Jahr um 20% auf 8,5 Tonnen steigen werde. Verglichen mit Südafrika oder Russland sind dies aber immer noch sehr kleine Zahlen und daran wird sich bis zu einem echten Regierungswechsel in dem Land auch nicht viel ändern.


  • Palladium

Ein weiteres deutliches Plus gab es zu Beginn des Berichtszeitraumes für das Palladium. Dieses Metall, das von Juli bis Ende November ohnehin schon über 65% auf 700 $ zugelegt hatte, gewann zu Beginn dieses Monat innerhalb von nur drei Tagen weitere 70 $ an Wert hinzu. Damit markierte es ein neues 9 1/2-Jahreshoch. Wie immer in den letzten Monaten war es vermutlich eine Mischung aus rückläufigem Angebot (wir rechnen mit deutlich geringeren Verkäufen aus russischen Staatsbeständen) und steigender Nachfrage sowohl von Investoren, als auch industriellen Adressen. Zu letzteren gehört vor allem die Autoindustrie und hierzu wurden in den letzten Tagen die neuesten Autoverkaufszahlen aus den verschiedenen Weltregionen gemeldet. In Europa gab es ein Minus in Höhe von 6,5%, für das Gesamtjahr liegt der Markt jetzt 5,1% im Minus. Nur die EU betrachtet, war das Minus sogar noch höher und die Verkäufe im November seit dem Jahr 2000 mit der Ausnahme von 2008 nie so schlecht wie in diesem Jahr.

In China gab es im Gegensatz zu Europa wieder einmal ein kräftiges Plus, hier stiegen die Verkäufe im letzten Monat im Vergleich zum Vorjahr um 27% auf 1,7 Mio. Autos (davon 1,4 Mio. PKWs). Die Dynamik lässt aber auch im Reich der Mitte nach, im Verlauf des bisherigen Gesamtjahres hatte das Plus zum Vorjahr bis jetzt noch bei 34% gelegen. Ein deutliches Plus gab es nicht nur in China, sondern auch in den USA. Hier wurden im November immerhin 17% mehr Autos als vor einem Jahr verkauft.

Was die Auswirkungen der Autoverkäufe auf die Platinmetalle angeht, profitiert das Palladium (in China und den USA werden mehr Benzinmotoren nachgefragt) sicher stärker als da Platin, das seine Hochburg im Dieselsegment des schwächelnden europäischen Marktes hat.

Trotz des insgesamt positiven Umfelds halten wir aber insbesondere den letzten Anstieg des Palladiumpreises für völlig übertrieben und glauben, dass die aktuelle Konsolidierungsphase erst einmal in deutlich schwächere Preise mündet. So ist nicht auszuschließen, dass Spekulanten und Investoren noch vor dem Jahresende Teile ihrer Bestände verkaufen, um so ihre Bilanzen aufzubessern.

Notierungen von unter 700 $, unter Umständen sogar unter 650 $ je Unze wären deshalb keine Überraschung und selbst dann wäre der mittelfristige Aufwärtstrend aber noch immer intakt.

Sollten die Notierungen rund um die Feiertage tatsächlich deutlich fallen, sollten industrielle Endverbraucher - wie bei Platin auch - darüber nachdenken, Teile ihres zukünftigen Verbrauchs mit Hilfe von Termingeschäften preislich zu sichern.


  • Rhodium, Ruthenium, Iridium

Bei nur geringem industriellem Interesse waren die Investoren in den letzten beiden Wochen weitgehend unter sich und ließen den Rhodiumpreis beiderseits der Marke von 2.300 $ schwanken. Kurzfristig ist hier keine Änderung in Sicht.

Beim Iridium gibt es wieder verstärkte industrielle Nachfrage und der Preis ist leicht auf 770 $ gestiegen. Wir können nicht ausschließen, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt.

Bei Ruthenium gab es ebenfalls etwas mehr Nachfrage, allerdings ohne, dass dies bisher Auswirkungen auf den Preis gehabt hätte. Dieser liegt weiter bei 180 $ je Unze.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.



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