Gestern bekräftigte der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi sein Vorhaben, die Kreditkosten der unter Druck stehenden Regierungen der Eurozonenperipherie durch den Eingriff in den Markt für Staatsanleihen zu senken.
Der Euro konnte davon profitieren und stieg zwischenzeitlich auf 1,3000 $ in Richtung des Zweiwochenhochs an. Jedoch weigert sich die spanische Regierung weiterhin einen formalen Hilfsantrag für ESM-Gelder einzureichen und hält damit eine gewisse Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung aufrecht. Das Hilfsersuch ist dabei natürlich nur eine Frage der Zeit.
Am heutigen Tag schauen die Börsenhändler auf die neuen Daten vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Experten rechnen mit 113.000 neu geschaffenen Jobs und einer unveränderten Arbeitslosenquote von 8,1%. Sollte das Ergebnis schlechter ausfallen, könnte das Gold und Silber einen Schub geben, da die Börsenhändler dies als Indiz für weitere Lockerungen der Fed ansehen werden. Sollten die Zahlen positiv überraschen, dann sollten Aktien und Rohstoffe die Nase vorne haben und Gold und Silber könnten kurzfristig unter Druck geraten.
Am Mittwoch wurden bereits erfreuliche US-Daten veröffentlicht. Der ADP National Employment Report wies einen größer als erwarteten Anstieg der Auftragseingänge im Dienstleistungssektor aus und zeigte ermutigende Tendenzen bei neu geschaffenen Stellen im privaten Sektor auf. Kurz- bis mittelfristig wäre ein Mini-Boom in den USA nicht überraschend.
Nach der Flutung des Bankensystems mit frischem Geld der Fed ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich ein Teil dieses Geldes seinen Weg in die Realwirtschaft bahnen wird und eine künstliche Wirtschaftsblüte hervorruft. "Künstlich", da der Boom nicht auf dem soliden Fundament gestiegener Ersparnisse aufbaut.
Nichtsdestotrotz wird das Gelddrucken zu einem Scheinwohlstand führen, wobei die Frage sein wird, wie schnell diese Illusion vom Anstieg der Inflation und der Zinsen zunichte gamcht werden wird.
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