Suche
 
Folgen Sie uns auf:

"Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt!"

09.10.2012  |  Mack & Weise
Nachdem der Goldpreis von seinen Tiefständen um die 250 USD im Jahr 1999 kommend Anfang September 2011 ein Verlaufshoch von über 1.900 USD erreichte und innerhalb weniger Monate wieder bis auf knapp unter 1.500 USD korrigierte, sahen hierin nicht wenige, wie auch das "Orakel von Omaha“, Warren Buffett, das Ende einer "irrationalen Übertreibung“. Buffett warnte sogar alle Investoren eindringlich, ja die Finger vom Gold zu lassen: "Was der weise Mann am Anfang macht, machet der Narr am Ende!“ Und wie nun jüngst auf Spiegel Online zu lesen war, sieht der kritische Finanzbuchautor Malte Heynen, "der auszog seine Ersparnisse zu retten, und entdeckte, was wirklich mit unserem Geld passiert“, Gold sogar als die "älteste Spekulationsblase der Welt“ an, denn "Gold erhält seinen Wert allein durch den Glauben der Menschen an seinen Wert!“

Nicht wenige Finanzexperten sind der Meinung, dass Gold angesichts seiner Volatilität eine sehr spekulative Geldanlage sei, es keinen Nutzen erzeuge und vor allem im Gegensatz zu Immobilien oder Aktien keine Erträge erwirtschafte. Angesichts der auch in Relation zur Gesamtnachfrage sehr überschaubaren industriellen Bedeutung liegt der Sinn des Goldes für viele Auguren daher einzig nur darin, Frauen, russische Zwiebelturmspitzen oder Bilderrahmen zum "Glänzen“ zu bringen.

Gründet sich dann also der Goldpreisanstieg der letzten 11 Jahre in Wahrheit auf den "größten Irrtum der Menschheit"? Sollten wir dem folgend die häufig zu lesenden Presseberichte über eine sich ausbildende Gold-Spekulationsblase nun zum Anlass nehmen, den daueroptimistischen und gierigen "Gold-Narren“ all unser Edelmetall zu einem in luftige Höhen getriebenen Preis "umzuhängen“, bevor auch diese Blase platzt? Und, ist Gold nicht sowieso nur noch ein "Mythos“ aus längst vergangenen Zeiten?

"Das Verlangen nach Gold ist nicht jenes nach Gold. Es ist zum Zwecke von Freiheit und Wohlfahrt." (Ralph Waldo Emerson, amerikanischer Philosoph, 1803-1882)

Gemäß einer Statistik des World Gold Council kauften allein die Deutschen im ersten Halbjahr 2012 für rund 3 Mrd. USD insgesamt 55,5 Tonnen Gold, was sie so zur unangefochtenen Nr. 1 in Europa machte. Doch, was sich auf dem ersten Blick noch als recht spektakulär darstellt, reduziert sich spätestens beim zweiten Blick … auf einen Hauch von Nichts! Verteilt auf die rund 60 Mio. Deutschen im Alter zwischen 20-80 Jahren ergibt sich rein rechnerisch nämlich nur ein Betrag von rund 40 Euro bzw. 6,67 Euro monatlich, womit jedenfalls hierzulande wohl eher nur von Liebhaberei als einem echten Investitionsinteresse gesprochen werden kann.

Aber auch weltweit ist die private Nachfrage nach Gold in den letzten drei Jahren relativ konstant geblieben, so dass jedenfalls von dieser Seite überhaupt nichts von einer Blasen bildenden Kaufpanik zu sehen ist. Damit stellt sich dann aber nur noch die Frage, ob vielleicht … eine gute Handvoll Währungshüter höchstpersönlich zu "gierigen Narren“ mutiert sind? Denn, nachdem die Notenbanken insgesamt zwei Jahrzehnte lang auf der Verkäufer-Seite standen, und sie zur Jahrtausendwende den Goldpreis mit rund 250 USD sogar noch auf ein 20-Jahres-Tief herunterdrückten (Gordon Brown-Tief), haben diese im Zuge der Staatsschuldenkrise 2010 offenkundig neue Erkenntnisse gewonnen.

Open in new window


So ließen die Notenbanken in jenem Jahr weltweit immerhin schon sehr beachtliche 77 Tonnen Gold in ihren Tresoren verschwinden, um dann 2011 mit rund 440 Tonnen signifikant nachzufassen. Aber auch dieses höchste Kaufvolumen seit 1964 könnte im Jahresverlauf 2012 noch überboten werden, haben doch die Notenbanken bis Ende August schon 262 Tonnen des gelben Edelmetalls erworben! Warum in aller Welt aber steigen ausgerechnet jetzt einige Zentralbanken, wie die Chinas, Mexikos, Russlands oder der Türkei wieder ins Gold ein, wenn es doch keinen Nutzen haben soll?

Sind vielleicht eben diese Notenbanker zu jenen "weisen“ Männern geworden, die, wie Milliarden von Menschen zuvor, verstanden haben, dass Gold seinen Wert seit 6.000 Jahren fast ausschließlich wegen einer besonderen Eigenschaft erhält? ... Gold ist Geld - und sonst nichts!

An diesem alles entscheidenden Faktum ändert auch die Tatsache nichts, dass wir bereits seit über 40 Jahren in einer Welt ungedeckten Geldes leben, in der Gold nirgendwo offizielles Zahlungsmittel ist. Aber ungeachtet dessen kann Gold, wie schon seit Tausenden von Jahren, auch heute noch über alle religiösen, kulturellen und geografischen Grenzen hinweg getauscht werden, weil es eben alle Eigenschaften besitzt, die gutes Geld haben muss: Es ist knapp, beliebig teilbar und vor allem unvergänglich!




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"