"Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt!"
09.10.2012 | Mack & Weise
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Aber nach den heute gängigen Lehrmeinungen müsste es reiner Zufall sein, dass sich, z. B. das Teuro-Gefühl der Bevölkerung bestätigend, neben der Geldmenge M3 in Wirklichkeit eben auch die Preise für Güter des täglichen Lebens seit Euro Einführung mehr als verdoppelt haben, und sich dementsprechend bereits mehr als die Hälfte der einstigen Kaufkraft über die auf den Euro-Scheinen aufgedruckten Fantasiebrücken "vertrauensfördernd“ in das vom französischen Philosophen Voltaire beschriebene Nirwana ("Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - Null!“) verflüchtigt hat! Während die heutigen Notenbanken in die Lage versetzt worden sind, Geld in beliebiger Menge aus dem Nichts schaffen zu können, kennt Gold diese Inflation nicht. Jährlich kommen aus der Minenproduktion nur ca. 1,5% des Edelmetalls neu auf den Markt, und dementsprechend konnte Gold seine Kaufkraft über die Jahre auch in jedem Land der Erde bewahren.
Gerade die weltweiten Notenbanken, die allesamt ihre Existenz mit der Wahrung von Preisstabilität begründen, müssen in Wahrheit viel mehr als diejenigen Institutionen gelten, die in der Geschichte am kläglichsten versagt, aber trotzdem noch immer das Sagen haben. Das Ergebnis des Wirkens sämtlicher Notenbanken ist auch nur über kurze Zeiträume betrachtet ähnlich desolat wie das der US-Notenbank Fed seit ihrer Gründung. Sie schaffte es die Kaufkraft des US-Dollars von 1913 bis heute um nicht weniger als 97% zu reduzieren! Dass die Profiteure dieses Geldbetrugs diejenigen sind, die das Inflationsgeld zuerst in der Hand halten, verrät natürlich niemand der Geld- und Ökonomieexperten freiwillig, denn "würden die Menschen unser Geldsystem verstehen, dann hätten wir eine Revolution vor morgen früh.“ (Henry Ford).
"Keine Wette war in den Jahrhunderten der Währungsgeschichte sicherer zu gewinnen als die, dass ein Goldstück, das der Inflationspolitik der Regierungen unzugänglich ist, seine Kaufkraft besser bewahren würde als eine Banknote.“ (Wilhelm Röpke, deutscher Ökonom, 1899-1966)
Der US-Kongressabgeordnete Ron Paul fordert seit Jahrzehnten die Abschaffung derjenigen Institution, die sich als Geldmonopolist seit März 2006 sogar erfolgreich weigert über die Folgen ihrer Arbeit, die (explodierende) Geldmenge M3, zu berichten. Es geht ihm dabei um nichts Geringeres als die Schließung jener mächtigen Organisation, die in aller Heimlichkeit für Inflation sorgt, und die mit der Politik des billigen Kredits maßgeblich für Finanzblasen, wie die Internet- oder die Immobilienblase, verantwortlich gemacht werden muss: Es ist die (private) amerikanische Notenbank Fed!
Angesichts der folgenreichen "Arbeit“ der Fed empfiehlt Paul den USA bereits seit Jahren eine Rückkehr zur goldgedeckten Währung, ganz so, wie es auch die Verfassungsväter einst niedergeschrieben hatten! War er anfangs nur ein einsamer Rufer in der Wüste, so sorgen sich inzwischen neben Paul auch immer mehr republikanische Politiker um den schwindenden Wert des US-Dollars, so dass nunmehr sogar erste Pläne spruchreif werden, wie schon einmal 1980, erneut eine "Gold Commission“ einzuberufen, die wieder eine Rückkehr zur goldgedeckten Währung prüfen soll. Doch "das wird natürlich nicht passieren, denn die Idee ist schwachsinnig“, kommentierte der Börsenexperte der Financial Times Deutschland Jens Korte diese Entwicklungen lapidar, und reiht sich damit in die Phalanx all jener Mainstream-Ökonomen, Wachstumspolitiker und Notenbanker ein, die Gold ihrem Lehrmeister John Maynard Keynes treu folgend, reflexartig als ein "barbarisches Relikt“ abqualifizieren.
Diese - eher beschränkten - Goldverteufelungsargumente der Keynesianer sind jedoch letztlich nur ein Teil der oben beschriebenen interessensgelenkten Kreditgeld-Propaganda, die verhindern soll, dass jemand auf die Idee kommt, zu hinterfragen, warum es ein staatlich verordnetes sozialistisches Geldmonopol der Notenbanken gibt, welches die Bevölkerung "alternativlos“ zwingt, das heute umlaufende - in sich betrügerische - Inflationsgeld zu verwenden.
Gold und Silber hingegen benötigten eine solche "Unterstützung“ nie, wurden sie doch in der Währungsgeschichte immer als Folge eines Marktprozesses zum allgemein anerkannten und geschätzten Zahlungsmittel. So musste beispielsweise weder das über mehr als 900-jährige Bestehen der römischen Goldmünze Solidus, die im 12. Jahrhundert sogar als europäische "Leitwährung“ fungierte, politisch geplant werden, noch der legendäre globale Gold-Standard des 19. Jahrhunderts.
Auch wenn wir heute in anderen Zeiten leben, so gibt es dennoch einfach keinen Grund anzunehmen, dass der Gold-Standard heutzutage nicht genauso gut funktionieren sollte wie in der inflationsfreien, sprichwörtlich "guten alten Zeit“ vor dem 1. Weltkrieg. Es ist heute fast in Vergessenheit geraten, dass zur Blütezeit des Gold-Standards am Anfang des 20. Jahrhunderts rund 50 Nationen, allesamt führende Industrieländer, Teil eines Währungssystems waren, welches ganz ohne die heute nicht mehr wegzudenkenden Zinsplaner oder Wirtschaftswachstumsbeschleuniger für Wohlstand sorgte. Dies beurteilte der Geldexperte Alan Greenspan bereits 1966 genauso: "Wenn Gold von den meisten oder gar allen Nationen als Tauschmittel akzeptiert wird, so begünstigt und fördert ein unbehinderter freier Gold-Standard die weltweite Arbeitsteilung und internationalen Handel.“
Und obwohl der Gold-Standard nach den Worten von Ludwig von Mises, einem Vertreter der Schule der österreichischen Nationalökonomie, "bestimmt nicht perfekt“ war, auch weil es "in menschlichen Angelegenheiten sowieso nichts Perfektes gibt“, so war dieser "der Weltstandard im Zeitalter des Kapitalismus, des steigenden Wohlstandes, der Freiheit und Demokratie. [...] Er begleitete den nie da gewesenen Fortschritt des westlichen Liberalismus, um alle Staaten zu einer Einheit von freien Nationen zu schmieden, welche friedlich zusammenarbeiteten.“