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Edelmetalle Aktuell

28.01.2011  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Im Gegensatz zur Entwicklung bei Gold und Silber haben Anleger ihre Positionen bei den Platinmetallen in den letzten beiden Wochen sogar noch weiter ausgebaut. Die Motive für diese Engagements sind unserer Meinung nach im Moment grundsätzlich auch nicht mit jenen bei Gold und teils auch Silber vergleichbar. Während es sich bei Käufen bei diesen beiden Metallen in erster Linie um eine Absicherung gegen wie auch immer geartete "schlechte Zeiten" handelt, werden Platin und Palladium von Anlegern derzeit viel eher mit Blick auf die fundamentale Lage der Metalle selbst gekauft.

Metall deshalb zu kaufen, weil man einen höheren industriellen Absatz bei einem gleichzeitig nicht entsprechend mitwachsenden Angebot erwartet, hat natürlich einen viel mehr spekulativen Charakter, als Gold zum Zwecke der Vermögenssicherung zu erstehen. Es erklärt aber auch, warum Anleger - anderes als bei Gold und Silber - nicht auf (sicherere) physische Käufe, d.h. auf Barren und Münzen setzen, sondern fast ausschließlich auf börsengehandelte Produkte (auch wenn diese wie die ETFs zum Teil physisch hinterlegt sind). Diese sind günstiger, haben eine engere Handelsspanne und sind im Zweifel vermutlich liquider.

Vor einem solchen Hintergrund macht die Abkoppelung der Platinmetalle von der Goldpreisentwicklung und ihr relativ gutes Abschneiden in den letzten beiden Wochen dann auch Sinn: Immerhin gab es Nachrichten über Erholungstendenzen in der Wirtschaft beiderseits des Atlantiks (siehe Artikel zum Gold) und das hat die Phantasie hinsichtlich des industriellen Platinmetallverbrauchs angeregt.

 Zusätzlich sorgte ein starker Euro zumindest in Europa für einen gewissen Ausgleich zu den hohen US-Dollar-Preisen und machte den Kauf von Platinmetallen relativ betrachtet etwas erschwinglicher. Der Verbrauch durch die Autoindustrie in China brummt ja trotz einiger Maßnahmen der Regierung gegen die ausufernden Autoverkäufe ohnehin weiter.

Es bleibt nun abzuwarten, ob sich das Palladium dauerhaft von der Entwicklung beim Gold abkoppeln kann. Solange der Automarkt in China von einem Rekord zum nächsten hetzt und gleichzeitig ein relativ rasches Ende der Lieferungen aus den staatlichen russischen Vorräten immer näher zu rücken scheint, dürfte sich das Umfeld aber erst einmal nicht ändern. Ernsthaft getestet werden würde die positive Tendenz allerdings, wenn die Marke von 780 $ nach unten durchbrochen werden würde. Dann wären auch noch einmal 10 Prozent tiefere Preise möglich. Für den Moment sieht es danach aber nicht aus.


  • Rhodium, Ruthenium, Iridium

Zwei der drei kleinen Platinmetalle haben weiter die Ruhe weg und noch machen beide auch keinerlei Anstalten, dass es sich dabei um die Ruhe vor dem Sturm handeln könnte. Rhodium stagniert weiter im Bereich zwischen 2.400 $ und 2.500 $ und das Ruthenium in der Region um 180 $ je Unze.

Sollte sich die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung in den USA und in den bisher stagnierenden Teilen Europas festigen, könnte sich auch bei diesen Metallen wieder einmal etwas tun und ihre Notierungen - wie zwischendurch jene von Platin und Palladium - auch einmal wieder deutlicher zulegen.

Wie das geht, zeigt auch weiter das Iridium. Dessen Wert ist im Vergleich zum letzten Bericht noch einmal um fast 10 Prozent auf über 860 $ gestiegen. Nachfrage aus Asien und Europa gleichermaßen sorgte für eine Fortsetzung des Preisanstiegs, bei dem kein Ende nicht in Sicht ist.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.



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