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Volle Fokussierung auf die US-Wahlen!

06.11.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (08.02 Uhr) bei 1.2795, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.2768 markiert wurden.

Mit dem "widerwilligen“ Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.2780 - 1.2810 setzen wir den Bias auf "Neutral“. Die Dynamik ist in der Abwärtsbewegung bisher ausgesprochen unausgeprägt. Das Risiko eines "False Break“ ist nicht unerheblich.

Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 80.05 In der Folge notiert EUR-JPY bei 102.40, während EUR-CHF bei 1.2072 oszilliert.

Wir verweisen heute auf die Rubrik "Letzte Nachrichten“. Die Einlassungen von Herrn Schäuble sind von wesentlicher Bedeutung. Wir sind die Guten, die die Stellschrauben für die Zukunft positiv verändern.

Im Rahmen eines Finanz- und Wirtschaftskriegs werden diese sachlich unglaublich wesentlichen Unterschiede zu den USA und Japan bisher weiter ausgeblendet. Leider lassen sich selbst kontinentaleuropäische "Player“ in dieser Auseinandersetzung für die unsachliche Agenda New Yorks und Londons einspannen.

Die Lernkurven aus der Greenspan-Maestro Mär, aus der Neuen Markt Mär, aus der "Neuen Paradigmen Mär“ und der "Top-Rating MBS Mär“ sind unverändert bei vielen mehr als unausgeprägt. Ist eine derartige Ignoranz Ausdruck intellektueller Stärke?

Derzeit wird dem Markt aus den Zentren New York undLondon von den "Tätern“ der Vergangenheit suggeriert, dass der USD und JPY das Maß der Dinge seien. Währungen von Ländern, die nicht den Begriff Reform buchstabierenkönnen. Spüren Sie die vorauseilende "Kälte“ der "USD-Mär“ und der "JPY-Mär“ für Gutgläubige, die sich nicht mit der normativen Kraft des Faktischen im erforderlichen Maße beschäftigen?

Alles glänzt natürlich auch nicht in der Eurozone. Der Umgang mit Griechenland ist einfach nur noch absurd. Jeden Tag, an dem dieses Drama in der x-ten Folge fortgesetzt wird, es erinnert an die "Lindenstraße“ in der ARD, wird der Boden für realwirtschaftliche Investitionen für Griechenland und die anderen Reformländer versalzen.

Fakt ist, dass wir strukturell weitestgehend unsereHausaufgaben gemacht haben. Fakt ist, dass wir maßgeblich konjunkturelle Defizite haben. Fakt ist,dass an dieser Stellschraube besser schnell gedreht werden muss. Die Arbeitsmarktsituation in Griechenland und Spanien ist prekär. Wollen wir die Reformländer nach den strukturellen Maßnahmen jetzt konjunkturell zu Grunde richten? Diese Frage war rhetorischer Natur …

Zum Thema Frankreich haben wir unsere Anmerkungen in der Rubrik "Letzte Nachrichten“ deutlich gemacht. Der gallische Hahn hat aktuell etwas viel heiße Luft in der aufgeblähten Brust a’la Hollande. Die muss raus.

Auch ein Hollande wird nicht um nachhaltige Veränderungen des Geschäftsmodells herumkommen. Für Frankreich gilt, dass die Welt sich seit 1990 verändert hat. Diese Dynamik setzt sich fort. Entweder erfindet sich der gallische Hahn neu oder er wird ökonomisch und in der Folge politisch deutlich an Bedeutung verlieren. Mit anderen Worten entscheidet Hollande darüber, ob wir zukünftig vom gallischen Hahn oder dem französischen Hühnchen sprechen werden. Kommen wir zu den US-Wahlen. Angeblich wird es eineenge Wahl. Schauen wir mal.

Ich bin zu großen Teilen bestürzt, was auch bei dieser Wahl im Vorwege passiert. Das gilt insbesondere auch für die Probleme bei der Zulassung von Wählern. Das Feld ist jedoch viel weiter gesteckt. Schikane, wie sie sonst nur aus unfreiheitlichen Ländern bekannt ist, ist kein Einzelfall.

Die aus den USA stammenden Leagues for Democracy und Leagues for Freedom, die in Osteuropa auf demokratische Gepflogenheiten im Interesse der USA so aggressiv achten, haben in den USA noch viel zu bestellen. Ich hoffe, Sie haben die Aussagen zwischen den Zeilen verstanden ...

Gestern sank der US-ISM-Dienstleistungsindex per Berichtsmonat Oktober von zuvor 55,1 auf 54,2 Punkte. Die Prognose lag bei 54,5 Zählern. Während der Beschäftigungsindex deutlich von 51,1 auf 54,9 Punkte anzog, verlor der Auftragsindex von57,7 auf 54,8 Zähler. Mit Werten deutlich oberhalb der Marke von 50 Punkten signalisiert dieser Index auskömmliches Wachstum.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.2580 - 1.2950 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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