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"König Dollar" schwer zu entthronen

15.11.2012  |  GoldMoney
Im Umfeld erneuter Unsicherheit an den Märkten prallen Gold und Silber weiterhin an ihren Widerständen ab. Nachrichten über angeblich offene Meinungsverschiedenheiten zwischen Politikern der Eurozone und dem IWF beim heiklen Thema Griechenland erzeugten gestern Angst unter den Tradern, während heute in ganz Europa Proteste gegen die strenge Spar- und Ausgabepolitik erwartet werden.

Neue Zahlen aus den USA zeigen hingegen, dass sich das Haushaltsdefizit der US-Regierung im Oktober gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22% erhöhte - das viertgrößte Defizit der Geschichte.

Washingtons Hang zu ständig steigenden Kreditaufnahmen kennt offenbar keine Grenzen. Der langfristige Kreditbedarf liegt natürlich deutlich über den offiziell verbreiteten Zahlen, worauf wir wiederholt hingewiesen hatten.

Die offiziellen Zahlen beinhalten nämlich nicht die aus dem Sozialsystem entstehenden zukünftigen Forderungen. Würden man diese nach den "Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung“ (GAAP), nach denen sich auch Privatunternehmen zu richten haben, einrechnen, so ergäbe sich, den Angaben John Williams von ShadowStats zufolge, für 2012 ein reales Defizit von 7,0 Billionen Dollar!

In punkto haushaltspolitischer Dysfunktion bekommt der US-Bundesstaat Kalifornien den Löwenanteil medialer Aufmerksamkeit. Obgleich Kalifornien der bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste US-Bundesstaat ist (hier könnte also auch das größte Desaster warten), so ist aktuell wohl Illinois führend im "Abwärtswettlauf“. Finanzrettungspakte für diese Staaten wären ein extrem kontroverses Thema, das den Druck auf Fed erhöhen würde, die Druckerpressen auf Hochtouren laufen zu lassen.

Aufgrund der Defizit-Nachrichten, der Probleme in Europa sowie der Hinweise auf die nicht abreißende Goldnachfrage aus China (und aus Indien wegen der dortigen Festtagssaison) hatten gestern einige wohl einen deutlichen Ruck bei den Edelmetallen erwartet.

Doch der Dollar hält sich hartnäckig an den Währungsmärkten wegen der der sogenannten "Sicherer-Hafen-Nachfrage“. Seit Wochenbeginn stieg der Dollar Index jeden Tag; gestern schloss er mit 0,06% im Plus bei 81,08 Punkten. In den gesamten USA mögen die Budgets zwar blutrot leuchten, doch der allgemeine Glaube an die Überlegenheit des "Königs der Währungen“ lässt sich nur schwer ändern. Aber auch das wird sich ändern, im Moment allerdings erweist sich die Illusion weiterhin als tragfähig.


© GoldMoney News Desk
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