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Werden Seltene Erden bald selten teuer?

15.03.2011  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 7 -
Einige große SEE-Minen-Projekte

Es würde den Rahmen dieses einführenden Artikels sprengen, um ausführliche Unternehmens- und Aktien-Analysen dieser Firmen präsentieren zu wollen. Interessierte können selbständig per Internet oder via PR- bzw. IR-Abteilungen dieser Gesellschaften recherchieren und dürften so manche Enttäuschung erleben. Ausserdem hängt ein Damoklesschwert über dieser Szenerie: Sollten die westlichen Hochtechnologien durch eine Lieferblockade Chinas in ernsthafte Gefahr gerate, dürften die betroffenen Regierungen nicht zögern, im Namen der "nationalen Sicherheit" und Existenzbedrohung diese Industrien, sehr zum Leidwesen der Aktionäre, blitzschnell zu verstaatlichen. Diese Drohung ist real und keine reine Utopie. Dennoch sei eine kurze Auflistung (Quelle: Mackie Research, Capital Corp. und selbst) zehn wichtiger SEE-Eigner-Unternehmen beigefügt. Wer will, kann sich selbst informieren und vielleicht einsteigen:

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Fazit:

a) Die hier anzeigten Erzmengen sind im Verhältnis zum steigenden Weltbedarf recht bescheiden.

b) Obwohl von den Medien vielfach wie eine vorübergehende Modeerscheinung mit flachem Sensationscharakter behandelt, stellt dieser Investitionsbereich zwar ein absolutes Novum dar, hat aber als neu entdeckter Sektor auf keinen Fall Eintagsfliegen-Charakter. Hier brauen sich große Probleme aber auch Anlegerchancen zusammen und dieser Trend dürfte sich über Jahre hinziehen.


Wem die Stunde schlägt

Dieser Meinung ist auch die uralte Wissenschaft der Astrologie (Spica.de), die ebenfalls lange Strecken größter Bedeutung der SEE in der Zukunft sieht. Ab März 2011 soll als Folge veränderter "Zeitqualität" und des endgültigen Eintritts des Uranus in den Widder die große Zeit der SEE anbrechen, die als ein Mini-"SEE-Zeitalter" sieben lange Jahre währt. Die Medien dürften dies schon bald reflektieren. Dies trifft in der realen Welt recht harmonisch mit der Verkündung des neuen Fünfjahresplanes in Peking zusammen. Dieses "Zeitalter" schließt auch die Gruppe der oben genannten "Seltenen" oder "Strategischen" Metalle, mit ein. Diese, zusammen mit den Seltenen Erden-Metallen, werden auch unter dem Oberbegriff "Technologie-Metalle" zusammengefaßt. Teilweise wird auch von "Gewürz-" oder "Pfeffer-"Metallen gesprochen, da ihr Anteil im Fertigprodukt sehr niedrig ist und lediglich für technologische "Würze" sorgt.


Werden sie "physisch"

Um diesen sich - mit oder ohne Astrologie - klar abzeichnenden Umständen Rechnung zu tragen, wären Investitionen wenn irgend möglich in physisches Material angesagt. Im Grunde bleibt dem Investor auch keine andere Wahl.

Dies trifft sich auch gut, denn wenn die Papierwährungen in der auslaufenden Winterphase des Kontratieff-Zyklus kippen, und wieder einmal eine "Währungsreform", sprich "Zwangsenteignung des Volkes", auch als "Totalhaarschnitt" bekannt, ansteht, sind Sachwerte dringend angesagt.

Eine große Chance für künftige Vermögenserhaltung und -vermehrung bietet also fraglos der Sektor der SEE. Dem tragen einige wenige Firmen Rechnung, indem sie physisches Material anbieten, denn nur real greifbare Waren haben echten "inneren" Wert. Sollte je eine neue Währung auf Goldbasis kommen, könnte China vielleicht erklären: "Ihr habt Gold und Öl, wir Seltene Erden, laßt uns tauschen".

Leider sind SEE wie auch ihre strategischen Schwestermetalle nicht in Großhandelszentren, auf Metallmessen, in verlassen Bergwerksstollen, in Vulkanasche oder auf Jahrmärkten bzw. Trödel- oder Supermärkten kiloweise im Frischhaltebeutel zu erhalten. Sie werden auch an den großen Metallbörsen (noch) nicht gehandelt und man kann vorerst auch keine SEE-Optionen oder -Futures kaufen und wie sonst üblich, nach Auslaufen des Kontraktes die Auslieferung der physischen Ware verlangen. Papierinstrumente oder Fonds müssen erst noch geschaffen werden.

Recherchen haben ergeben, dass es nur wenige Bezugs-Quellen zu geben scheint.

Da ist zunächst die Einkaufsgemeinschaft für Technologiemetalle, die Rhenium, Germanium, Indium und Gallium offeriert. Das Unternehmen Haines & Massen tritt als Großhändler auf. Daneben gibt es die Multi-Invest Gesellschaft für Vermögensbildung, die MetaSafe Metallkonto Ltd. & Co, sowie die Firma Safeport Strategic Metals & Energy Fund. Dies scheinen sich mehr auf Strategische Metalle und nur in Ausnahmefällen auf Seltene Erden zu konzentrieren. Dies gilt für die Schweizer Metallhandels AG (kurz SMG, nicht zu verwechseln mit dem militärischem Begriff des Schweren Maschinengewehrs) nicht. Dann ist die Emuro als Händler bekannt sowie die Tradium GmbH in Frankfurt.

Letztere ist der wohl am breitesten aufgestellte Großhändler, der sowohl kleinere Mengen an Private, als auch größere Pakete an die Industrie verkauft. Das Angebot scheint das am weitesten gestreute. Insbesondere soll in Kürze das Universal-Produkt "Zenit" verfügbar sein, mit einer breit gefächerten Auswahl bzw. Mischung (nicht physisch-metallisch vermischt, sondern als Produktmischung zu verstehen) von Seltenen Erd-Metallen. Hier scheinen auch die Liefermodalitäten nur wenig beschränkt zu sein und zollfreie Lagerung wird ebenfalls angeboten. Das Zenit-Angebot könnte sich für Nicht-Fachleute und Anfänger in diesem Anlagesektor vielleicht als die einfachste Lösung erweisen.


© Prof. Hans-Jürgen Bocker



Disclaimer

Doch soll hier ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass diese kurze Aufzählung weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf fundierte Tiefenanalyse erhebt, Sie stellt weder eine Empfehlung noch einer Wertung noch ein Ab- oder Zuraten dar. Sie dient lediglich als anfängliche Informationsbasis von der ausgehend, sich der potentielle Investor selbst kundig machen muß.

Verglichen werden sollten nicht nur Preise, sondern auch Liefer- und Lagermodalitäten, Angebotspalette, mögliche Mengenrabatte, Zahlungsziele, Transportwege, Wiederverkauf, Lagerung, steuerliche Aspekte, Lieferfristen Diversifizierung, Garantien und vor allem Qualität. Beimischungen von Schwefel, Quecksilber und auch Zirkonium können selbst das beste Preisangebot nahezu wertlos machen, da das Produkt ab einem bestimmten Prozentsatz von derartigen Verunreinigungen für die industrielle Verwendung nahezu unbrauchbar werden kann. Zumindest könnte ein starker Wertverlust eintreten, was sich Falle eines Verkaufs als sehr unangenehme Überraschung entpuppen kann. Etwas an Hintergrundwissen wäre hier schon vonnöten. Eine Erkundigung über Bonität, Kundenzufriedenheit, Reputation, Marktstärke und allgemeine Performance wäre ganz sicher nicht verkehrt, Schliesslich befinden wir uns hier im weitgehend unbeackertem absoluten Neuland der Investitionslandschaft, allwo Distelgewächse neben Krautpflanzen und Rosen blühen.

Wer relevante Informationen sucht, könnte diese am Stand I J 75 der großen Messe "Stuttgart Invest" (18.-20. März 2011) finden. Der Verfasser wird sich alle Mühe geben, alle Fragen über Seltene bzw. Technologie-Metalle als sinnvolle Ergänzung zu Gold und Silber zu beantworten. Weiterer Ansprechpartner: Herr Mathias Rüth. Wahrscheinlich dürfte es sich um die einzige Vertretung der SEE-Branche auf dieser herausragenden Messeveranstaltung handeln.

Dieser Artikel dient der informativen Anregung und der Verschaffung von Übersicht über die Problematik eines bisher kaum ausgeformten und noch völlig unstrukturierten Marktes mit gewaltigem Potential. Er spricht keine Kaufempfehlungen aus, möchte jedoch dringlichst an das englische Sprichwort erinnern: "The early bird catches the worm"!




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