Edelmetalle Aktuell
13.04.2011 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Wo viel Licht ist, gibt es auch etwas Schatten: Die Zeiten ungebremsten Wachstums auf Chinas Automarkt scheinen erst einmal vorbei zu sein. Der PKW-Absatz lag nach Auskunft der Vereinigung der lokalen Automobilhersteller (CAAM) im März mit 1,35 Mio. Autos "nur" um 6,5% über dem Vorjahreswert. Im Februar war das Plus zwar noch kleiner gewesen und zwar auf dem niedrigsten Stand der letzten beiden Jahre; für den letzten Monat war aber eigentlich ein wieder deutlich höheres Wachstum erwartet worden. Für das gesamte erste Quartal verzeichnete China noch ein Wachstum von 9,1%. Diese Rate gilt es nun in den Folgemonaten zu verteidigen, was nicht ganz leicht fallen dürfte.In den nächsten Tagen wird es dem Platin wieder deutlich schwerer als Gold fallen, das positive Momentum aufrechtzuerhalten. Mit Blick auch auf das charttechnische Umfeld wären wir nicht überrascht, wenn der Preis in absehbarer Zeit die Marke von 1.700 $ je Unze testen würde.
Eine sich möglicherweise verschärfende Diskussion in Europa hinsichtlich einer Erhöhung der Mineralölsteuer für Dieselkraftstoff ist dabei noch gar nicht berücksichtigt. Diese würde dem weißen Metall einen schweren Schlag versetzen, weil dann nicht nur Benzinmotoren konkurrenzfähiger werden würden, sondern vor allem auch Gasantriebe, die zumindest in Deutschland noch ein Mauerblümchendasein führen.
- Palladium
Das Palladium hat sich in den letzten Tagen weitgehend parallel zum Platin entwickelt. Anfänglichen Gewinnen bis auf ein Niveau von fast 800 $ folgte nach dem jüngsten Beben in Japan ein Einbruch auf 765 $ je Unze.
Hier konnte sich das Metall aber wieder fangen und stieg dann, vor allem den Vorgaben von Gold und Silber folgend - noch einmal rasch an. Dabei hat es die Marke von 800 $ sogar knapp überstiegen, allerdings nur, um anschließend rasch wieder 35 $ abzugeben.
Die hohe Volatilität spiegelt wohl die momentane Nervosität der Anleger und Spekulanten ganz gut wieder, die einerseits Meldungen über eine bis dato gute industrielle Nachfrage und ein rückläufiges Angebot aus Russland vernehmen können, die andererseits aber auch die Nachrichten aus Japan und China (siehe oben) verfolgen müssen und sich vielleicht fragen, ob das Verfünffachen des Preises in den letzten 2½ Jahren mit Blick auf die sich verstärkenden Risiken für die Weltwirtschaft vielleicht nicht doch übertrieben war.
Wir wären nicht überrascht, wenn sich der Preis in den nächsten Wochen erst einmal südwärts entwickelt, die Marke von 720 $ ist dabei ein wichtiger Meilenstein. Sollte sie durchstoßen werden, lägen die nächsten Kursziele bei 684 $ und darunter dann bei 625 $ je Unze. Falls es zu keinen gravierenden Einschnitten bei der Entwicklung der Weltwirtschaft kommt, wären spätestens das ein Niveau, auf dem sich industrielle Endverbraucher wieder längerfristig eindecken könnten.
An der fundamental relativ guten Lage für das Palladium hat sich nämlich unserer Meinung nach nichts geändert, auch der Umstand, dass das Metall in seiner industriell genutzten Form Schwamm Aufpreis kostet, unterstreicht dies.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Ausgesprochen ruhig verläuft zurzeit das Geschäft mit den sog. kleinen Platinmetallen.
Das geringe Interesse zeigt sich auch an dem enger werdenden Abstand zwischen Geld- und Briefkurs, der im Moment bei Rhodium im Interbankenmarkt auf $ 50 geschrumpft ist. Das teuerste Edelmetall notiert dort jetzt bei 2.325 $ - 2.375 $ je Unze, ohne dass es dadurch zu größeren Umsätzen käme.
Ähnlich sieht es bei Ruthenium (unverändert bei 170 $ - 180 $) und bei Iridium aus; letzeres liegt bei 975 $ - 1.075 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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