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Silber gedrückt | Der faire Goldpreis

06.02.2013  |  Markus Blaschzok
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Goldhausse hat noch viel Potenzial

Es gibt mehrere Gründe dafür, dass in den letzten Wochen viele Banken und Analysten das Ende der Goldhausse propagieren. Allen voran sind natürlich diejenigen, die auf Rechnung der westlichen Regierungen und des Bankenkartells ihre negative Einschätzung zur Zukunft des Goldpreises abgeben, um Gold zu drücken und das System zu stabilisieren. Zum anderen handeln viele Banken aus natürlichem Eigeninteresse, da diese mit ihren Prognosen den Kleinanlegern komplizierte Put- oder Short-Hebelprodukte verkaufen können, die bei einem weiteren Anstieg des Goldpreises wertlos verfallen. Hier ist viel Geld zu machen.

Viele der Banken versuchen den Markt auch für sich und das Smart Money liquide zu machen, damit sie noch einmal zu günstigen Preisen einkaufen oder Shortpositionen glattstellen können, bevor die neue Stufe in dem Bullenmarkt zündet. Zuletzt bleiben noch jene Marktteilnehmer, deren Psyche die zweijährige Streckfolter nicht überlebt hat. Nachdem diese beim letzten Ausbruch meist zum Hoch eingestiegen sind und in den letzten sechs Wochen noch einmal verprügelt wurden, wollen diese in dem bärischen Umfeld nur noch raus und in den bereits gelaufenen Aktienmarkt zum Top rein, wo diese vermutlich bald wieder verprügelt zu werden. Auch die UBS hatte ihre Kunden zum Beginn der Woche mit einem aus dem Rentenmarkt rein in den Aktienmarkt getrieben.

In der Vergangenheit war es sehr selten, dass einerseits die fundamentale Lage für Gold so extrem bullisch und gleichzeitig die Stimmung und der Ausblick so negativ war. Doch immer dann, wenn ein Markt einen Boden bildet, dann sind auch Stimmung und Ausblick im Keller. Mit anderen Worten ist nicht nur das fundamentale Umfeld perfekt für einen neuen Anstieg, sondern auch die Stimmung der Marktteilnehmer. Warum die westlichen Notenbanken und Regierungen gerade in den letzten Wochen so massiv auf die Preise drückten und so viel Material in den Markt warfen, lässt sich schwer sagen, doch vielleicht haben alle davor genannten Gründe etwas damit zu tun. Es gibt aber Weitere, warum man nun versuchen könnte, eine reparierte, heile Welt den Massen vorzugaukeln, obwohl die Rezession in Europa gerade um sich greift und die Preissteigerungsraten auf hohem Niveau verharren und kurz davor sind, anzusteigen.

Mithilfe der Geldbasis habe ich einen Indikator erstellt, der sehr gut aufzeigt, wann der Goldpreis fair bewertet ist. In der Spitze der Goldhausse im Jahre 1980 erreichte der Indikator 100% was bedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt und zu diesem Goldpreis, die gesamte US-Geldbasis wieder goldgedeckt und der Goldpreis fair bepreist war. Aktuell erreicht dieser Indikator gerade einmal 15,7%, was klar zeigt, dass noch ein langer Weg zur Remonetarisierung, die zweifelsohne aktuell stattfindet, vor uns liegt. Berücksichtigt man weitere quantitative Maßnahmen in dem nun aufziehenden Währungskrieg der großen Weltwährungen, so dürfte der Shadow-Goldpreis bei 10.528 USD nur ein äußerst konservatives Preisziel sein.

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Dass sich der Goldpreis aktuell in US-Dollar besser hält, als in Euro, lässt sich auch anhand der Geldmengenentwicklung ableiten. Natürlich sorgt auch eine starke spekulative Komponente für eine Aufwertung des Euros, doch stieg die Geldmenge M0 im Januar in den USA zum Vormonat allein um 3% aufgrund QE3 und QE4 an, während in Euroland die Geldmenge M1 im Dezember leicht um -0,6% schrumpfte. Zum Vorjahr stieg die Geldmenge M1 im Euroraum immerhin noch mit einer Rate von 6,2% an, M2 mit 4,4% und M3 mit 3,3%. Nur noch Politiker bekräftigen ihre unerschütterliche Hoffnung, dass die EZB die Geldmengenausweitung aus den beiden OMTs (Outright Monetary Transactions) irgendwann wieder aus dem Geldsystem entziehen wird, sobald sich die Lage wieder verbessert haben mag. Doch die 90 Mrd. Euro Konjunkturspritze der japanischen Regierung dürfte den Wendepunkt zu noch mehr Inflation bedeuten. Europa verliert den Währungskrieg, wenn es nicht mitinflationiert, doch da es im Interesse Japans, der USA und Europas ist, dass die Wechselkurse nicht zu stark fluktuieren, dürften wir uns keine Sorgen über ausbleibende quantitative Maßnahmen in der Eurozone machen.


Palladium - Spekulanten Long - Smart Money Short

Die Daten der CFTC zeigen, dass die spekulativen Händler ein neues extremes Hoch an Netto-Longpositionen aufgebaut haben und damit den Palladiumpreis über die 700 USD und über den Widerstand bei 730 USD hinaus bis auf aktuell 768 USD gehievt haben. Diese rekordhohe spekulative Beteiligung ist sehr außergewöhnlich. Wir hätten nicht mit dem Bruch des Widerstands bei 730 USD gerechnet. Doch der Markt hat immer recht und so ist Palladium seit 730 USD long. Da wir von einer Rezession ausgehen, könnte es zu einem plötzlichen Stimmungsumschwung im Sentiment kommen, wenn weitere negative Wirtschaftsdaten ans Tageslicht kommen. In diesem Fall ist der Palladiumpreis extrem rückschlaggefährdet.

Interessant ist auch, dass nach unserer CoT-Analyse die größten 8 Händler in Palladium in der letzten Woche massiv short gegangen sind. Im Augenblick sieht es nach einer klassischen Distributionsphase aus. Wer über 730 USD long gegangen ist, sollte jetzt den Stop Loss eng an den Aufwärtstrend heranziehen. Bricht dieser, so gibt es hier womöglich eine sehr gute Gelegenheit um Palladium zu shorten.

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© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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