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Gold - 200-Tagelinie hält bisher

08.02.2013  |  Markus Blaschzok
Die Edelmetalle zeigten sich gestern extrem stark. Mit Eröffnung der COMEX ging der Euro zum US-Dollar plötzlich in einen Sturzflug über. Binnen einer Stunde verlor die Gemeinschaftswährung zum US-Dollar einen US-Cent und nach drei Stunden war der Euro 2 US-Cent weniger wert. Während des gesamten Einbruchs der ersten Stunde um einen US-Cent bewegten sich Gold und Silber nicht vom Fleck und schienen wie erstarrt, während die Edelmetalle in einer derartigen Situation zumindest kurzzeitig unter Druck kommen. Bis dahin schienen große Käufe jedes Angebot aufzunehmen.

Im Premium-Marktkommentar hatten wir sofort nach Draghis Eurorettungsrede bei 1,20 USD zum Kauf des Euro geblasen. Entgegen dem Markt, der mehrheitlich panisch war und die Parität schon in Reichweite sah, waren wir die Wochen davor aufgrund unserer Indikatoren schon sehr bullisch für den Euro und Draghi lieferte den Katalysator für den Wechsel im Sentiment. Wir gaben damals frühzeitig ein Mindestkursziel von 1,38 USD bekannt, und nachdem in der vergangenen Woche die Oberseite des Aufwärtstrendkanals bei 1,372 USD erreicht wurde, rieten wir kurzfristig agierenden Händlern zu Gewinnmitnahmen und sahen eine mehrwöchige Konsolidierung.

Gleichzeitig warnten wir im Premium-Terminmarktreport vom 4. Februar davor, dass unser mittelfristiges Kursziel so gut wie erreicht sei und wir im Bereich von 1,38 – 1,40 USD erste Eingriffe seitens der EZB erwarten. Kurz darauf forderte der französische Präsident Hollande Anfang der Woche dann einen Eingriff in den Euro, und nachdem gestern EZB-Chef Mario Draghi ankündigte, den Wechselkurs genau beobachten zu wollen, war dies für viele Marktteilnehmer die Ankündigung einer Intervention gegen die Gemeinschaftswährung.

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Letztlich kamen Gold und Silber gestern doch noch einmal kurz unter Druck, doch nachdem die 200-Tagelinie bei 1.664 USD standhielt und alles Angebot aufgenommen wurde, deckten sich die Shorties wieder ein und die Preise für Gold und Silber erreichten wieder das Tageshoch. Dies zeigt enorme Stärke und dass die Bären die starke Nachfrage langsam nicht mehr bezwingen können.

Weiterhin bullisch für Gold und Silber ist, dass die CME-Group die Marginanforderungen für Gold und Silber gestern erneut gesenkt hat. Im Sommer 2011 hatte eine ganze Reihe von Marginanhebungen dazu beigetragen, den Anstieg von Gold und Silber zu zerschlagen. Die Anforderungen wurden bei Gold um 10% und bei Silber um fast 14% gesenkt. Dies dürfte langsam wieder neue Spekulanten in den Markt holen und die Liquidität verbessern.


Technische Analyse zu Gold

Der Goldpreis bewegt sich aktuell auf dem gleichen Niveau wie noch Mitte Dezember mit aktuell 1.675 USD je Feinunze. Die 200-Tagelinie gibt Unterstützung und wurde gestern in einem Abverkauf um fast 20 USD sowie heute nochmals bestätigt. Das Smart Money akkumuliert auf diesem Niveau weiter stetig alles, was auf den Markt geworfen wird.

Durch den schnellen Rückkauf des Einbruchs ist der seit Dezember existierende kurzfristige Aufwärtstrend weiter intakt. Die Lage spitzt sich jetzt zu, da der mittelfristige Abwärtstrend aktuell bei ca. 1.680 USD je Feinunze verläuft. Gelingt der Sprung über den Abwärtstrend, so würde sich der Preis aus der Starre lösen und Anschlusskäufe dürften für schnelle Anstiege sorgen.

Fällt der Preis hingegen unter die Unterstützung der 200-Tagelinie bei 1.664 USD, so wäre ein spekulativer und manipulativer Absacker bis in den Bereich von 1.625 USD möglich, womit die Entscheidung um den Abwärtstrend noch einmal um einen Monat verschoben würde.

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Die 200-Tagelinie ist ideal, um kurzfristig weiter als Einstiegs- und Stop Loss-Marke genutzt zu werden. Wer hier noch nicht long ging, und auf Nummer sicher gehen will, sollte mit dem Einstieg oder dem Nachkauf warten, bis die Abwärtstrendlinie mit Preisen über 1.700 USD überwunden wurde und sich so ein prozyklisches mittelfristiges Kaufsignal gebildet hat. Alternativ könnte man im Falle eines erneuten Rücksetzers antizyklisch bei 1.625 USD in den Markt gehen.

Kurzfristig bleibt es sehr spannend, da die Handelsspanne auf wenige Dollar von 1.664 USD bis 1680 USD zusammengeschrumpft ist. Ein Ausbruch dürfte nicht mehr allzu lange hinausgezögert werden können, die die Akkumulation auf diesem Preisniveau derzeit weltweit erfolgt. Die Streckfolter hat Viele entmutigt, doch man sollte jetzt nicht aufgeben, da es sehr schnell aufwärtsgehen kann, wenn die technischen Marken gebrochen werden. Die Chancen im Verhältnis zum Risiko sind auf mittelfristige Sicht äußerst gut. Ich sehe nicht, wie oder warum der Preis noch weiter als 1.625 USD fallen sollte und könnte.

Vor einer Rezession oder steigenden Zinsen müssen Goldbugs keine Angst haben, denn die Notenbanken werden beides mit Liquidität bekämpfen, sodass die negative Realverzinsung bestand haben wird. Ganz kurzfristig muss man dennoch auf Rücksetzer gefasst sein, denn nebst dem Markt hat auch JP Morgan und der ESF kurzfristig recht.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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