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An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!

22.02.2013  |  Markus Blaschzok
Am Mittwoch fielen Gold und Silber wieder stark in einem Sell Off bereits den ganzen Tag über, nachdem die Edelmetalle bereits seit zwei Wochen ungebremst fielen. Doch nach der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung des US-Offenmarktausschusses der FED, wurde die Panik noch verstärkt und es kam zu starken Folgeverkäufen. Insbesondere der Euro, die Edelmetalle, alle zyklischen Rohstoffe sowie die liquiditätsgetriebenen Aktienmärkte gingen auf Talfahrt. Während Gold, das sich den gestrigen Tag über relativ stark hielt, nach dieser Meldung noch einmal stark fiel, gab Silber nur noch einmal 40 USC ab, was im Vergleich zu dem bisherigen Tagesminus von 90 USC ein Klacks war. Gold und Silber notieren heute bereits wieder über dem Niveau vor der Protokoll-Veröffentlichung. Vor diesem Ereignis verlor der Euro in weiser Voraussicht bereits einen US-Cent und nach den Meldungen noch einmal fast 2 US-Cent. Der Euro flog sogar aus seinem mittelfristigen Aufwärtstrend, was das Chartmuster stark angeschlagen hat und das Momentum zerstörte.

Die Zeilen in dem Papier, die die Marktteilnehmer so erschreckte, besagten, dass sich einige Mitglieder des Ausschusses angeblich darum sorgen, dass das Ankaufprogramm von monatlichen 85 Mrd. US-Dollar große Risiken trüge und zu einer Instabilität führen könnte. Deshalb sprächen sich diese dafür aus, die Geschwindigkeit der quantitativen Maßnahmen anzupassen und QE4 zu verschlanken. Dies wäre möglich, da die US-Wirtschaft auf einem moderaten Wachstumskurs wäre und sich die Kreditvergabe verbessert hätte. Es gab noch viele weitere Meinungen in dem Protokoll, die eigentlich alle möglichen Optionen und Risiken aufzählten, sodass es schön demokratisch aussieht und schön verwirrend ist für die Leser.

Während die Märkte jetzt verunsichert sind und wirklich glauben, dass es ein Ende von „QEnfinity“ geben könnte, ist es eigentlich ganz einfach. Wirft man einen Blick zurück auf die letzten vier Jahre Bail Outs, dann hatte die FED während dieser gesamten Zeit von einem Exit aus ihrer Politik gesprochen. Noch im Sommer des letzten Jahres wurde jeder Funke Hoffnung auf QE3 mit felsenfesten Dementis genommen, und ehe man sich versah, war QE3 dann da und QE4 folgte auf dem Fuß. Der Exit wurde in den vergangenen Jahren unzählige Male diskutiert und in Aussicht gestellt. Dass immer noch jemand an diesen Worthülsen hängt und danach handelt, mag daran liegen, dass viele Marktteilnehmer die Politik des billigen Geldes als erfolgreich einschätzen und ernsthaft ein Ende der Krise sehen. Außerdem herrscht der Irrglaube, die FED wäre am Wohle der Bürger und der Wirtschaft interessiert.

Das BIP war im letzten Quartal zuletzt in den USA (-0,1%), Europa (-0,6%) und Deutschland (-0,2%) rückläufig und die Arbeitslosenquoten stiegen trotz niedrigster Zinsen und einer Stützung des Immobilienmarktes. Die US-Wirtschaft ist extrem labil und mittlerweile hat ein Abwertungswettlauf eingesetzt, bei dem es sich die USA bzw. das Bankenkartell nicht leisten kann, nicht mitzuspielen. Das Gerede in dem Protokoll verfolgte wie immer nur den Zweck der Täuschung. Der Markt darf sich nicht über die Alternativlosigkeit zur Inflationierung der Geldmenge bewusst werden. Es muss immer Unklarheit darüber herrschen, ob es nicht doch irgendwann zur Deflation kommen wird, da das Spiel mit der Financial Repression sonst nicht aufgeht. Der Markt wird früher oder später dies erkennen und seine Meinung ändern, spätestens, wenn einige weitere Monate unter QE4 vergangen sein werden.


Technische Analyse zu Gold


Nachdem der Goldpreis die 200-Tagelinie durchbrach, kannte der Sell Off keine Unterstützungsniveaus mehr. Lediglich die Marke von 1.600 USD gewährte zwei Tage Aufschub, bevor es weiter nach unten ging.

Die 200-Tagelinie kurzfristig als Short- oder Long-Einstiegsmarke zu nutzen funktionierte und es waren 100 USD auf der Shortseite seither zu machen. Kurzfristig ist es jetzt an der Zeit die Gewinne mitzunehmen.

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Gold in USD | Tagescandle


In USD sowie in Euro wurden nun gleichzeitig mittelfristige Unterstützungsmarken erreicht und mittel - sowie kurzfristig ist der Markt überverkauft. Die Stimmung der letzten Wochen war schon äußerst schlecht, doch nach dieser Woche verzeichnen die Edelmetallhändler große Kundenverkäufe an physischer Ware. Lieschen Müller wirft in Panik ihr Gold zu Tiefstpreisen auf dem Markt, in dem Glauben die Hausse sei vorbei. Dank quantitativ handelnder Fonds, deren Systeme in den letzten zwei Wochen auf "Verkaufen" umschalteten, bietet sich für JP Morgan die Chance nackte Shortpositionen einzudecken.

Da es zu einer völligen Kapitulation der Marktteilnehmer kam, dürfte der nächste Anstieg erst einmal zäh verlaufen. Zu viele Fonds und Systemtrader sind auf Short getrimmt. Deshalb werden Rücksetzer immer wieder möglich sein, die sogar die Tiefs noch einmal testen und unterbieten könnten. Die nächsten Wochen dürften hochvolatil werden, weshalb es für kurzfristige Trader sinnvoll ist, diese kleinen Bewegungen zu spielen. Mittel- bis langfristig agierende Invesotren können auch erste Positionen aufbauen, sollten aber keine zu große Summe ungesichert im Feuer haben, da es noch einmal zu einem Rücksetzer kommen kann. Alles abzusichern macht aufgrund der hohen Vola für mittelfristige Investoren aber auch keinen Sinn, da sie immer wieder aus dem Markt fliegen werden.

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Gold in Euro | Wochencandle


Die Fonds dürften erst wieder in den Markt drängen, wenn der mittelfristige Abwärtstrend bei ca. 1.635 USD überwunden wurde, deren Systeme umstellen und sie ein prozyklisches Kaufsignal erhalten. Diese Shorteindeckugnen dürften den Anstieg dann in einem Short-Squeeze beschleunigen, doch bis dahin bleibt es vermutlich zäh und hochvolatil. Wer langfristig investiert und auf Nummer sicher gehen will, dass er nicht in das fallende Messer greift, der wartet noch einige Wochen ab, bis der Abwärtstrend gebrochen wurde, und geht dann mit den Fonds prozyklisch in den Markt.

Vor einer Rezession oder steigenden Zinsen müssen Goldbugs keine Angst haben, denn die Notenbanken werden beides mit Liquidität bekämpfen, sodass die negative Realverzinsung nicht nur bestand haben, sondern sich auch ausweiten wird. Das fundamentale Umfeld für Edelmetalle könnte nicht besser sein. Eine komplette Analyse der Edelmetall- und Rohstoffmärkte sowie die fundamentalen und volkswirtschaftlichen Fakten zur Krise und zur Goldhausse finden Sie im Premium-Marktkommentar, den Sie unter www.markus-blaschzok.de abonnieren können.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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