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Sanfte Fed-Töne beflügeln Goldpreise

28.02.2013  |  GoldMoney
Drei B's sorgten in den letzten 48 Stunden für eine Marktwende: Berlusconi, Bernanke und Boehner. Das "unentschiedene" Wahlergebnis in Italien aber auch die Menge der Wähler, die sich mit ihren Stimmen gegen eine strenge Spar- und Ausgabepolitik aussprachen, erinnerten viele Trader wieder daran, dass das "Eurozoneproblem" doch nicht so schnell aus dem Rückspiegel verschwindet, wie man gehofft hatte.

Am Montagnachmittag war der Wechselkurs EUR:USD in Reaktion auf die Nachrichten aus Italien um mehr als 200 Basispunkte gefallen. Auch an den Aktienmärkten und im Industrierohstoffsektor kam es zu deutlichen Kursverlusten. Gold konnte hingegen seine frühen Gewinne halten.

Bei seinem Rechenschaftsbericht vor dem US-Kongress kam Ben Bernanke daher gestern auch die wichtige Aufgabe zu, die Märkte zu beruhigen und klarzustellen, dass die lockere Geldpolitik - allen Aussagen und Finten vom letzten FOMC-Treffen zum Trotz - noch längere Zeit beibehalten werde.

Und hier enttäuschte er nicht: "Wir [der Fed-Offenmarktausschuss, FOMC können nicht erkennen, dass die potentiellen Kosten erhöhter Risikobereitschaft in einigen Finanzmärkten stärker wiegen würden als die Vorteile, die mit dem Vorantreiben einer kräftigeren wirtschaftlichen Erholung entstehen. […] Aktuell haben wir verhaltende Inflationsraten und auch die Inflationserwartungen scheinen sich in einem guten Rahmen zu bewegen." Das Gelddrucken werde solange fortgesetzt, bis sich, so Bernanke, "erhebliche Verbesserungen" am Arbeitsmarkt zeigen.

In Reaktion auf Bernankes Worte setzten Gold und Silber zu ihrem besten Tag in diesem Jahr an. Als die sanften Töne aus der Fed erklangen, stieg Gold innerhalb nur weniger Minuten um mehr als 30 Dollar . Zerohedge zufolge erzielte das gelbe Metall sein bestes 4-Tage-Ergebnis seit 6 Monaten.

Silber lag mit 80 Cents im Plus, und auch am Kupfermarkt zeigte sich ein ähnlich beeindruckendes Ergebnis. Angesichts der Diskrepanz zwischen bullischen Fundamentaldaten auf der einen Seite und den Kursentwicklungen auf der anderen herrschte in den letzten Wochen eine quasi unwirkliche Stimmung bezüglich des Goldmarktes. Allerdings scheint ein Ende dieses Widerspruches absehbar.

Das letzte B steht für Boehner, genauer gesagt John Boehner, der aktuelle Sprecher des US-Repräsentantenhauses. Republikaner und Demokraten liegen sich immer noch wegen der "rabiaten" Budgetkürzungen in den Haaren. Die fast schon lächerlichen Kürzungen (85 Milliarden Dollar für dieses Jahr) werden am Freitag, dem 1. März automatisch in Kraft treten, sollten sich der US-Kongress und Präsident Obama nicht doch für einen Aufschub dieser Angelegenheit entscheiden.

Die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass genau das passieren wird, obgleich diesmal etwas mehr politische Effekthascherei zu erwarten ist; Insider aus Washington gehen davon aus, dass man sich erst nach dieser "Galgenfrist" (1.März) einigen wird.


© GoldMoney News Desk
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