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Edelmetalle Aktuell

15.06.2011  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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  • Silber

Der Silberpreis bewegte sich in den letzten beiden Wochen im Großen und Ganzen wieder parallel zur Goldnotierung, wobei die prozentualen Schwankungen bei dem weißen Metall wie üblich sehr viel stärker ausfielen.

Besonders augenfällig war dies auch rund um das  Pfingstwochenende, als das Gold nur 1,5% an Wert verlor, das Silber aber nach einem ersten Einbruch am Freitag dann am Montag eine zweite Verkaufswelle erlebte, die zusammen einen Kursverlust von fast 10% brachten.

Der dabei erreichte Tiefstkurs von 34,55 $ war der niedrigste seit dem 23. Mai. In den letzten Stunden gab es wieder eine leichte Erholung und das Metall stieg zurück auf fast 35 $ an. Auch auf Euro-Basis hat die Notierung rund um das Wochenende Verluste hinnehmen müssen. Mit derzeit etwas mehr als 770 € je Kilo hat das Metall 2011 nur im Januar/Februar - damals allerdings noch deutlich niedriger bei 630 € - notiert.

Charttechnisch sieht das Silber derzeit nicht ganz so gut aus, die Marke von 33,85 $ muss nun halten, sonst könnten erneute Verluste drohen. Das gilt selbst für den Fall, dass das Gold einigermaßen stabil bleibt. Das nächste Kursziel läge danach dann bei 32,30 $ je Unze, dem Tiefstkurs aus der ersten Mai-Hälfte. Nach oben bildet auf den Charts derzeit die Marke von 37,25 $ einen massiven Widerstand, der nicht ganz so schnell zu durchbrechen sein dürfte.

Die Nachfrage durch die Investoren lag, was Barren und Münzen angeht auf einem durchschnittlichen Niveau, von den kleineren Barren haben einige im Moment Lieferfristen.  Bei den ETFs gab es in der letzten Woche noch Käufe in Höhe von über 1,8 Mio. Unzen, gestern dann aber massive Abgaben von über 6,6 Mio. Unze.

Die eher spekulativ angehauchten Akteure an der New Yorker Terminbörse nahmen die im Wochenverlauf zunehmend schlechtere Kursentwicklung zum Anlass sich von über 6,5 Mio. Unzen Silber zu trennen. Die Pluspositionen an der COMEX sind nun so niedrig wie seit Anfang Januar nicht mehr.

Einen Dämpfer könnte dem Silber in den letzten beiden Wochen auch gegeben haben, dass die chinesische Banken- und Wertpapieraufsicht CRBC die lokalen Banken dazu aufrief, ihre Kunden stets bezüglich möglicher Margenänderungen bei börsengehandelten Silberkontrakten auf dem Laufenden zu halten, so dass diese ggf. ihre Positionen abbauen könnten. Marktbeobachter bewerteten diesen Schritt als Ausdruck von Befürchtungen der CRBC, dass vor dem Crash des Silberpreises letzten Monat zahlreiche Kleinanleger mit nur geringer Marktkenntnis in den Markt gelockt worden waren und sich nun massive Verlusten gegenüber sehen würden.

Der weltgrößte Primärproduzent von Silber, die mexikanische Gesellschaft Fresnillo, teilte in der vorletzten Woche mit, dass er auch in Zukunft  auf Kurssicherungsgeschäfte setzen würde. Insgesamt habe die Firma derzeit 13,4 Mio. Unzen Silber mit Laufzeiten bis 2013 abgesichert.


  • Platin

Der Platinpreis legte von Beginn des Berichtszeitraumes an kontinuierlich zu und erreichte dabei zunächst ein Niveau über 1.830 $ je Unze. Nach einer eher seitwärts gerichteten Phase gab es dann sogar einen kurzzeitigen Anstieg auf 1.845 $ je Unze. Dieses Niveau konnte das Metall aber nicht halten und fiel wieder in die Region um 1.800 $ zurück, wo es auch heute noch verharrt.

Die globale Investmentnachfrage war dabei wohl einer der maßgeblichen Treiber für den Kursanstieg in den letzten Wochen. So gab es in dieser Zeit beim Absatz ausschließlich Pluszeichen, und das sowohl bei den ETFs, als auch bei den Futures-Positionen und (in kleinerem Umfang) bei Barren. Bezüglich der weiteren Aussichten sind wir im Moment etwas skeptisch. Zu unsicher scheint derzeit die wirtschaftliche Lage in wichtigen Märkten zu sein.

Der wichtige westeuropäische Automarkt hat sich im Mai immerhin noch positiv entwickelt; 1,18 Mio. PKW-Neuzulassungen bedeuteten gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 7,9%. Trotz des deutlichen Zuwachses liegt das bisherige Gesamtjahr aber mit 0,7% weiter im Minus.

Getrieben wird der Aufschwung in erster Linie vom deutschen Markt, der ein Plus in Höhe von 22% für das bisherige Gesamtjahr verzeichnete. Mit 4,6% Wachstum ebenfalls noch positiv entwickelt hat sich der französische Markt; ein mehr oder weniger deutliches Minus gab es dagegen in Großbritannien, Italien und Spanien.




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