Edelmetalle Aktuell
29.06.2011 | Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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- Palladium
Das Palladium musste am Ende in den vergangenen zwei Wochen ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen. Von fast 800 $ je Unze fiel es dabei um über 10 Prozent auf zeitweise weniger als 720 $ zurück. Die Ursachen für den Rückgang sind die gleichen wie bei Platin und zum Teil bei Silber: USA, China, Südeuropa.
Im Gegensatz zu Platin gab es bei Palladium auf dem Weg nach unten in der Mitte der vergangenen Woche wenigstens eine kurzzeitige Gegenreaktion, als Nachrichten über die gewonnene Vertrauensabstimmung der griechischen Regierung kurzzeitig Hoffnung hinsichtlich der Lage auf den Finanzmärkten aufkeimen ließen. Dies katapultierte den Preis vorübergehend noch einmal auf 775 $ je Unze.
Bei dem anschließenden Einbruch des Ölpreises (siehe rechts) kurz vor dem vergangenen Wochenende wurde dann aber auch das Palladium wieder in Sippenhaft genommen und das Metall fiel auf den eingangs schon erwähnten Tiefststand zurück.
Anders als beim Platin hält sich die Industrie mit Absicherungsgeschäften zurück. Wahrscheinlich ist mit Blick auf den langjährigen Durchschnitt auch das jetzt erreichte Preisniveau vielen Endabnehmern immer noch zu hoch. Dass im Moment zusätzlich noch die physische Nachfrage einen Gang zurückgeschaltet hat, hilft nicht gerade und zeigt sich nicht zuletzt an der Normalisierung der Lage bei den Aufschlägen für Palladiumschwamm, die in letzter Zeit wieder gesunken sind.
- Rhodium, Ruthenium, Iridium
Der Anfang des Monats neu aufgelegte Rhodium-ETC der Deutschen Bank ist langsam, aber stetig weiter auf Erfolgskurs. In den letzten beiden Wochen hat das Investoreninteresse fast zu einer Verdoppelung der offenen Positionen geführt, die jetzt bei etwas über 8.000 Unzen (ca. 250 kg) liegen. Dies entspricht etwa einer Produktionsmenge von vier Tagen in den südafrikanischen Bergwerken.
Dass dieser Anfangserfolg so reibungslos im Markt platziert wurde, zeigt auch, dass von industriellen Marktteilnehmern geäußerten Befürchtungen dahingehend, dass das Investmentprodukt eine Bedrohung für die Preisstabilität beim Rhodium darstellen könnte, sich erst einmal nicht bewahrheitet haben. Da der Rhodiummarkt aber sehr eng ist, können zukünftige, auch unangenehme Überraschungen sowohl für Investoren, wie auch für industrielle Verbraucher nicht ausgeschlossen werden.
Der Rhodiumpreis hat sich trotz der Nachfrage nach dem ETC sehr ruhig entwickelt; der Preis liegt weiter unter der Marke von 2.000 $ je Unze.
Keine Veränderungen gab es den anderen beiden kleinen Platinmetallen: Ruthenium liegt bei 170 $ - 180 $, Iridium bei 1.025 $ - 1.075 $ je Unze.
© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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