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Edelmetalle Aktuell

28.07.2011  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Daraus ergibt sich, dass das Gold zunächst die charttechnisch wichtigen Preisniveaus von 1.590 $ bzw. 1.565 $ anpeilen könnte. Dass der Preis auch noch darunter fällt, scheint im Moment nicht sehr wahrscheinlich.

Danach könnten dann auf der anderen Seite, wenn das gelbe Metall früher oder später über die Chartmarke von 1.645 $ hinaus ansteigt, kurzfristig orientierte Spekulanten ihre Aktivitäten nochmals ausbauen und den langfristigen Aufwärtstrend noch zusätzlich verstärken. Diese Gruppe hat ohnehin schon in den letzten zwei Wochen ihre Engagements an der New Yorker Terminbörse um 6,5 Mio. Unzen erhöht. Die Marke von 1.645 $ (der Punkt steigt im Zeitverlauf langsam an) ist für spekulativ veranlagte Adressen deshalb so bedeutend, weil das Gold bei einem Überschreiten aus seinem seit Ende 2009 aufgebauten Aufwärtstrend nach oben ausbrechen würde, was üblicherweise noch mehr Käufer anzieht.


  • Silber

Auch wenn Silber gerade auch in den letzten Monaten immer wieder einmal ein Eigenleben entwickelte, konnte es den jüngsten, fulminanten Anstieg des Goldpreises nicht ignorieren und koppelte sich an dessen Entwicklung an. Am Ende stieg das weiße Metall dabei von 33,50 $ am Beginn des Monats auf inzwischen wieder deutlich über 41 $ an. Vom im April verzeichneten Höchstkurs bei 49,60 $ ist es damit immer noch ein ganzes Stück entfernt, allerdings hatte es sich damals auch um eine eindeutige Spekulationsblase gehandelt. Der jüngste Anstieg ging dagegen wesentlich geordneter vonstatten, so dass bis jetzt noch keine Parallele zur Situation im Mai gezogen werden sollte.

Ein wenig Vorsicht ist dennoch angebracht. Die Käufer sowohl von ETFs, wie auch Terminkontrakten haben in den letzten Wochen zwar massiv Silber gekauft, die physische Nachfrage nach Barren und Münzen hat damit aber nicht Schritt halten können. Bei den Barren gibt es aktuell z.B. keinerlei Lieferfristen. Auch liegt der industrielle Verbrauch derzeit nicht so hoch, wie man angesichts etlicher positiver Unternehmensnachrichten vermuten könnte. Im Gegenteil, bei Granalien, der im industriellen Bereich verwendeten Form des Metalls, gibt es derzeit sogar ein Überangebot.

Kurzfristig wird der letztgenannte Punkt aber keinen Einfluss auf die Preisgestaltung haben. Das weiße Metall notierte zeitweise nämlich an einem wichtigen Chartpunkt, dessen Durchbrechen weitere Gewinne bringen könnte. Falls es deshalb in absehbarer Zeit die Marke von 41,40 $ nachhaltig übersteigen kann, könnte es leicht zu noch mehr spekulativer Nachfrage und damit zu weiteren Kursgewinnen kommen. Auf der anderen Seite liegt ein kritischer Chartpunkt bei 40,50 $ je Unze. Falls diese Marke nicht hält kann die Notierung auch noch einmal 1-2 Dollars verlieren, allerdings ohne, dass dabei der in letzter Zeit herausgebildete längerfristige Aufwärtstrend gebrochen würde.


  • Platin

Der Platinpreis, der sich im zweiten Quartal bestenfalls seitwärts bewegte und oft genug auch erhebliche Rückschläge zu verkraften hatte, konnte im Juli eine vorsichtige Trendwende einleiten. Die Notierung stieg dabei in der Spitze auf 1.815 $ je Unze an, dieser Kurs, es war der höchste der letzten sechs Wochen, wurde am frühen Mittwochmorgen erreicht.

Wichtiger Faktor für die Kursgewinne in den letzten 24 Stunden war nach Angaben von Analysten die Streikandrohung der südafrikanischen Bergarbeiter im Goldsektor. In diesem Zusammenhang wurde die Befürchtung geäußert, dass die Streiks auch die Platinminenindustrie erfassen könnten.

Während das Land am Kap nur noch der viertgrößte Goldproduzent weltweit ist und damit längst nicht mehr so maßgeblich wie noch in der Vergangenheit, sieht es bei den Platinmetallen schon anders aus. Beim Platin selbst ist Südafrika bekanntermaßen der mit Abstand wichtigste, bei den kleinen Platinmetallen sogar fast alleiniger Produzent. Und auch beim Palladium hat das Land am Kap einen bedeutenden Marktanteil als Nr. 2 hinter Russland.

Ein branchenweiter Streik bei den Platinproduzenten hätte deshalb tatsächlich erhebliche Auswirkungen. Wir haben allerdings aus Südafrika bisher keinerlei Bestätigung dafür gesehen, dass ein Streik in den Platinminen tatsächlich drohen könnte und würden das Thema im Moment deshalb nicht überbewerten.




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