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Achterbahnfahrt nach positiven Arbeitsmarktdaten

03.05.2013  |  Markus Blaschzok
Eine Achterbahnfahrt erlebten heute Gold und Silber, nachdem die COMEX ihren Handel eröffnete. In wenigen Sekunden schoss Gold um 10 US-Dollar nach oben, um binnen der nächsten 30 Sekunden um 20 US-Dollar zu fallen und binnen fünf Minuten ganze 30 US-Dollar zu verlieren. Silber schwankte um einen US-Dollar und konnte binnen der nächsten zwei Handelsstunden die Verluste wieder völlig reinholen. Gold stieg auch bis auf das Ausbruchsniveau an, konnte jedoch nicht wie Silber ein neues Tageshoch erreichen.

Grund für diesen Einbruch waren die US-amerikanischen Arbeitslosenzahlen, die heute veröffentlicht wurden. Diese waren mit 165.000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft besser ausgefallen, als die vom Markt erwarteten 140.000. Damit fiel die Arbeitslosenquote nach der Berechnungsmethode U-3 auf 7,5%, während diese noch im Vormonat bei 7,6% und zu Jahresbeginn bei 7,9% lag. Die breiter gefasste und international besser vergleichbare Arbeitslosenquote U-6 stieg hingegen von 13,8% auf 13,9% an, jedoch startete auch diese von höheren 14,4% aus ins Jahr. Schön an den Zahlen war, dass auch der öffentliche Sektor deutlich Stellen abbaute. Ob diese Zahl in den nächsten Monaten wieder nach unten revidiert werden wird, ist nachrangig, da sich grundsätzlich sagen lässt, dass diese leichte Verbesserung mit Niedrigzinsen von 0% und QE4 teuer erkauft wurde und keineswegs nachhaltig ist. Nebenbei - nach der alten Berechnungsmethode, inklusive den „entmutigten Arbeitern“, fällt die Arbeitslosigkeit seit 2008 nicht etwa, sondern steigt weiter an.

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Der Markt reagierte jedoch euphorisch und so erreichte der Dow Jones heute fast 15.000 Punkte, bevor erste Gewinnmitnahmen kurz vor dieser Marke einsetzten. Der S&P 500 schoss um 22 Punkte durch den Widerstand bei 1.600 und die Shorteindeckungen führten diesen bis auf 1.617 Zähler. Es scheint das perfekte Kaufsignal für die Muppets zu sein. [sic] Auch der DAX knallte durch die 8.000 Punkte und stieg bis auf 8.128. Nachdem der deutsche Leitindex noch vor zwei Wochen bis an die 200-Tagelinie fiel, stieg dieser nun den neunten Tag infolge. Die nach dem Arbeitsmarktbericht schlechteren Daten zu den Auftragseingängen in den USA, die ohne den Rüstungssektor um 3,5% zurückgingen sowie dem ISM-Index, der um 1,3 Punkte auf 54,4 Punkte fiel, bremsten die Bullen dann auch nicht mehr. Seit 2010 ist hier ein Abwärtstrend zu erkennen.

Gestern hatte die EZB dem Aktien-, aber auch dem Goldmarkt, Rückendeckung gegeben, als diese die Leitzinsen um 0,25% auf 0,5% senkte. Dies führte dazu, dass der Euro zum USD fast 2 US-Cent verlor. EZB-Ratsmitglied Nowotny relativierte heute Mario Draghis gestrige Äußerung zu einem negativen Einlagezins. Man würde diesen Vorschlägen zwar offen gegenüberstehen, doch sei dies nur eine von vielen Möglichkeiten und er rechne nicht im kurzfristigen Zeitfenster mit einer derartigen Entwicklung, was dem Euro wieder etwas unter die Arme griff. Die Marke von 1,30 USD und der kurzfristige Aufwärtstrend hielten, weshalb der Euro kurzfristig noch immer Long zum US-Dollar ist, was bis zu einem europäischen Pendant zu QE4 auch so bleiben sollte.

Die Zinssenkung und die besseren Arbeitsmarktdaten sorgten dafür, dass die Deflationssorgen, die an die Wand gemalt wurden, wieder verschwanden. Auch nach dem Statement der FED von Mittwoch verbesserte sich die Situation für Gold und Silber, da sich aufgrund der niedrigen offiziellen Preissteigerungsrate die Wahrscheinlichkeit für eine Fortführung oder Erhöhung der Staatsanleihekäufe erhöhte.

Dennoch konnte Gold seit 6 Handelstagen nicht mehr hinzugewinnen und scheiterte mehrmals an der Marke von 1.480 USD. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist intakt, doch scheint ein kurzer nochmaliger Rücksetzer bis ca. 1.440 USD möglich zu sein. Dass der Goldpreis am Mittwoch, nach dem Test der Unterstützung bei 1.440 USD nicht tiefer fiel, ist jedoch kurzfristig bullisch zu werten. Im Tageschart erinnert die Formation an eine Flagge, was bedeutet, dass man über 1.480 USD auf der Longseite sein muss, da dann ein Anstieg bis mindestens 1.525 USD oder höher erfolgen könnte.

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Gold | 3-Stundencandle


Löst sich die vermutete Flagge im Gold nach oben auf, so dürfte auch Silber, dessen flacher Aufwärtstrend ebenso intakt ist, bis mindestens in den Bereich von 26 USD ansteigen. Die Unterseite des Aufwärtstrends verläuft aktuell bei 23,50 USD, wo der Rücksetzer am heutigen Tage auch zurückgekauft wurde. Solange Gold nicht unter die 1.440 USD fällt, sollte man auch im Silber die Longseite für einen Entry bevorzugen.

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Silber | 3-Stundencandle


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© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
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