Palladiumpreis hinkt Gold stark hinterher
31.08.2011 | Roman Baudzus
Im Gegensatz zur Rally von Gold, Platin und Silber wies die Preisentwicklung von Palladium in letzter Zeit die schwächste Performance unter den Edelmetallen auf. Noch im vergangenen Jahr gehörte Palladium zu den sich am besten entwickelnden Rohstoffklassen. Nun mehren sich die Anzeichen für ein Ende des rasanten Preisaufschwungs von Palladium.
Laut des jüngsten Berichts der deutschen Edelmetallhandelsgruppe Heraeus haben sich Exchange Traded Funds (ETFs) in den vergangenen vier Wochen von Palladium-Beständen in Höhe von fast vier Tonnen getrennt. Während die Nachfrage nach Palladiumbarren zu Investitionszwecken zuletzt zwar einen Anstieg verzeichnete, verharrte das Volumen allerdings auf relativ niedrigem Niveau.
Palladium befand sich im vergangenen Jahr unter den großen Gewinnern, als es mit der globalen Automobilindustrie wieder aufwärts ging. Die während der Finanzkrise stark gefallenen PKW-Produktionszahlen haben sich in den vergangenen zwei Jahren wieder erholt. Die Absatzzahlen konnten zwar in einigen Weltregionen nicht an das Vorkrisenniveau anknüpfen. Dennoch stieg die Nachfrage nach Palladium unter industriellen Endverbrauchern stark.
Diese Entwicklung trug hauptsächlich dazu bei, dass der Palladiumpreis nach seinem Krisentief bei 161 $ pro Unze im Herbst 2008 zu einer enormen Rallye ansetzte. Die heftigen Preissteigerungen bescherten Palladium im Februar dieses Jahres ein neues Rekordhoch bei 855 $ pro Unze - mehr als eine Vervierfachung im Vergleich zum Krisentief.
Die Rally von Palladium wurde durch wachsende Bedenken über zukünftige Lieferengpässe des weißen Metalls zusätzlich angekurbelt. Nachdem der Bergbauriese Norilsk Nickel im Herbst des vergangenen Jahres vor sich erschöpfenden staatlichen Palladiumbeständen Russlands warnte und sich die Streikaktivitäten im wichtigsten Förderland Südafrika intensivierten, spitzte sich die Versorgungslage am Palladiummarkt zu.
Die Ängste vor Versorgungsengpässen unter Investoren sind in den vergangenen Wochen jedoch den zunehmenden Bedenken über eine neue Rezession in den Vereinigten Staaten und einer sich abschwächenden Weltwirtschaft gewichen.
Eine rückläufige Nachfrage der Automobilindustrie hätte deutlich negative Auswirkungen auf die künftige Palladiumnachfrage, das vor allem beim Bau von Katalysatorsystemen zum Einsatz kommt.
Laut des Berichts von Heraeus haben sich die Absatzzahlen im europäischen Fahrzeugsektor von Januar bis Juli 2011 um 2% verringert. Allein der deutsche Fahrzeugmarkt habe sich in dieser Periode als stabilisierender Faktor für Europas Autoabsätze erwiesen. Dagegen sanken die Verkäufe in den von einer möglichen Staatsschuldenkrise bedrohten Ländern stark; darunter Spanien mit einem Verkaufseinbruch von 24%, Italien mit 13% und Großbritannien mit 6,7%.
Während die Fahrzeugabsätze in den USA im Jahresvergleich gegenüber Juli 2010 um 11% stiegen, wuchsen die Verkäufe im Monatsvergleich nur noch um 1%. Ähnlich stellt sich die Situation im derzeit größten Absatzland China dar, wo die Autoverkäufe zuletzt sogar sanken. Sollte sich daran nichts ändern, besteht laut Heraeus die Gefahr eines anhaltend sinkenden Palladiumpreises. Investoren sollten äußerste Vorsicht walten lassen, falls die technisch wichtige Marke bei 720 $ pro Unze unterschritten werden sollte.
© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de
Laut des jüngsten Berichts der deutschen Edelmetallhandelsgruppe Heraeus haben sich Exchange Traded Funds (ETFs) in den vergangenen vier Wochen von Palladium-Beständen in Höhe von fast vier Tonnen getrennt. Während die Nachfrage nach Palladiumbarren zu Investitionszwecken zuletzt zwar einen Anstieg verzeichnete, verharrte das Volumen allerdings auf relativ niedrigem Niveau.
Palladium befand sich im vergangenen Jahr unter den großen Gewinnern, als es mit der globalen Automobilindustrie wieder aufwärts ging. Die während der Finanzkrise stark gefallenen PKW-Produktionszahlen haben sich in den vergangenen zwei Jahren wieder erholt. Die Absatzzahlen konnten zwar in einigen Weltregionen nicht an das Vorkrisenniveau anknüpfen. Dennoch stieg die Nachfrage nach Palladium unter industriellen Endverbrauchern stark.
Diese Entwicklung trug hauptsächlich dazu bei, dass der Palladiumpreis nach seinem Krisentief bei 161 $ pro Unze im Herbst 2008 zu einer enormen Rallye ansetzte. Die heftigen Preissteigerungen bescherten Palladium im Februar dieses Jahres ein neues Rekordhoch bei 855 $ pro Unze - mehr als eine Vervierfachung im Vergleich zum Krisentief.
Die Rally von Palladium wurde durch wachsende Bedenken über zukünftige Lieferengpässe des weißen Metalls zusätzlich angekurbelt. Nachdem der Bergbauriese Norilsk Nickel im Herbst des vergangenen Jahres vor sich erschöpfenden staatlichen Palladiumbeständen Russlands warnte und sich die Streikaktivitäten im wichtigsten Förderland Südafrika intensivierten, spitzte sich die Versorgungslage am Palladiummarkt zu.
Die Ängste vor Versorgungsengpässen unter Investoren sind in den vergangenen Wochen jedoch den zunehmenden Bedenken über eine neue Rezession in den Vereinigten Staaten und einer sich abschwächenden Weltwirtschaft gewichen.
Eine rückläufige Nachfrage der Automobilindustrie hätte deutlich negative Auswirkungen auf die künftige Palladiumnachfrage, das vor allem beim Bau von Katalysatorsystemen zum Einsatz kommt.
Laut des Berichts von Heraeus haben sich die Absatzzahlen im europäischen Fahrzeugsektor von Januar bis Juli 2011 um 2% verringert. Allein der deutsche Fahrzeugmarkt habe sich in dieser Periode als stabilisierender Faktor für Europas Autoabsätze erwiesen. Dagegen sanken die Verkäufe in den von einer möglichen Staatsschuldenkrise bedrohten Ländern stark; darunter Spanien mit einem Verkaufseinbruch von 24%, Italien mit 13% und Großbritannien mit 6,7%.
Während die Fahrzeugabsätze in den USA im Jahresvergleich gegenüber Juli 2010 um 11% stiegen, wuchsen die Verkäufe im Monatsvergleich nur noch um 1%. Ähnlich stellt sich die Situation im derzeit größten Absatzland China dar, wo die Autoverkäufe zuletzt sogar sanken. Sollte sich daran nichts ändern, besteht laut Heraeus die Gefahr eines anhaltend sinkenden Palladiumpreises. Investoren sollten äußerste Vorsicht walten lassen, falls die technisch wichtige Marke bei 720 $ pro Unze unterschritten werden sollte.
© Roman Baudzus
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