PIIGS-Länder mit dem Rücken zur Wand
06.09.2011 | Roman Baudzus
Montag, 05. September 2011 - Der Ruf nach Hinterlegungen von Sicherheiten für neue Kreditzusagen an die so genannten PIIGS-Länder der Eurozone wird unter Politikern der wirtschaftlich robusten Euro-Mitgliedstaaten immer lauter. Finanziell vor dem Bankrott stehende Länder wie Griechenland, Irland oder Portugal sollen ihren Notkreditgebern für die Gewährung neuer Rettungspakete oder Garantien künftig zum Beispiel ihre Goldreserven als Pfand überschreiben. Allerdings würden die durch die Schwachländer der Eurozone gehaltenen Goldreserven bei weitem nicht ausreichen, um die Ansprüche ihrer Kreditgeber im Bedarfsfall zu befriedigen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Regierungen der PIIGS-Länder (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) keinen Zugang zu den Goldreserven ihrer Staaten haben. Die Goldreserven werden von den Zentralbanken verwaltet, die von der Politik laut Satzung unabhängig sind. Die Währungsreserven der Zentralbanken werden immer zu einem bestimmten Zweck gehalten, wie Natalie Dempster, Direktorin für Regierungsangelegenheiten beim World Gold Council (WGC), erklärte. Meist sei dieser die Stützung oder Verteidigung des eigenen Wechselkurses, falls dies notwendig werden sollte.
Das Gold diene auch zur Bezahlung von importierten Gütern sowie zum finanziellen Ausgleich von Ansprüchen Dritter. Doch selbst wenn die Schwachländer der Eurozone ihre Goldreserven als Sicherheiten für frische Kreditzusagen von Partnerstaaten wie Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden in Zukunft hinterlegen würden, reichen diese Mittel nicht aus, um den in Anspruch genommenen Krediten und Garantien gerecht zu werden.
Selbst bei den derzeitigen rekordhohen Goldpreisen würde beispielsweise Portugal für einen Verkauf seiner 382,5 Tonnen Gold lediglich rund 15 Milliarden Euro erzielen. Im Vergleich zu Kreditzusagen in Höhe von rund 80 Milliarden Euro durch die Europäische Union (EU) und den Internationalen Währungsfonds (IWF) vor einigen Monaten ist dies ein verschwindend geringer Betrag. Analysten wiesen damals jedoch auf die Notwendigkeit eines Bailouts für Portugal hin, da andernfalls das Bankensystem Spaniens in seiner Existenz bedroht gewesen wäre.
Ähnlich verhielt es sich bei Griechenland, dessen größte Anleihehalter Banken und Versicherer aus Frankreich und Deutschland sind. Selbst Italien, das in den vergangenen Wochen verstärkt in den Fokus der Finanzmärkte gerückt ist, könnte durch einen Verkauf seiner Goldreserven nur rund 95 Milliarden Euro erlösen. Dabei ist das Land unter den PIIGS-Staaten mit 2.450 Tonnen der größte Halter von Goldreserven.
Die hoch verschuldeten Länder selbst würden sich mit einem Verkauf ihrer Goldanlagen sicher keinen Gefallen tun, da sie in diesem Fall keinerlei Reserven mehr hätten. Global agierende Investoren könnten dann schnell den letzten Rest an Vertrauen in die finanzielle Stabilität der betreffenden Länder verlieren. Potenzielle Goldverkäufe der Schuldensünder würden daher nicht dazu beitragen, Europas Staatsschuldenkrise zu lösen.
© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de
Erschwerend kommt hinzu, dass die Regierungen der PIIGS-Länder (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) keinen Zugang zu den Goldreserven ihrer Staaten haben. Die Goldreserven werden von den Zentralbanken verwaltet, die von der Politik laut Satzung unabhängig sind. Die Währungsreserven der Zentralbanken werden immer zu einem bestimmten Zweck gehalten, wie Natalie Dempster, Direktorin für Regierungsangelegenheiten beim World Gold Council (WGC), erklärte. Meist sei dieser die Stützung oder Verteidigung des eigenen Wechselkurses, falls dies notwendig werden sollte.
Das Gold diene auch zur Bezahlung von importierten Gütern sowie zum finanziellen Ausgleich von Ansprüchen Dritter. Doch selbst wenn die Schwachländer der Eurozone ihre Goldreserven als Sicherheiten für frische Kreditzusagen von Partnerstaaten wie Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden in Zukunft hinterlegen würden, reichen diese Mittel nicht aus, um den in Anspruch genommenen Krediten und Garantien gerecht zu werden.
Selbst bei den derzeitigen rekordhohen Goldpreisen würde beispielsweise Portugal für einen Verkauf seiner 382,5 Tonnen Gold lediglich rund 15 Milliarden Euro erzielen. Im Vergleich zu Kreditzusagen in Höhe von rund 80 Milliarden Euro durch die Europäische Union (EU) und den Internationalen Währungsfonds (IWF) vor einigen Monaten ist dies ein verschwindend geringer Betrag. Analysten wiesen damals jedoch auf die Notwendigkeit eines Bailouts für Portugal hin, da andernfalls das Bankensystem Spaniens in seiner Existenz bedroht gewesen wäre.
Ähnlich verhielt es sich bei Griechenland, dessen größte Anleihehalter Banken und Versicherer aus Frankreich und Deutschland sind. Selbst Italien, das in den vergangenen Wochen verstärkt in den Fokus der Finanzmärkte gerückt ist, könnte durch einen Verkauf seiner Goldreserven nur rund 95 Milliarden Euro erlösen. Dabei ist das Land unter den PIIGS-Staaten mit 2.450 Tonnen der größte Halter von Goldreserven.
Die hoch verschuldeten Länder selbst würden sich mit einem Verkauf ihrer Goldanlagen sicher keinen Gefallen tun, da sie in diesem Fall keinerlei Reserven mehr hätten. Global agierende Investoren könnten dann schnell den letzten Rest an Vertrauen in die finanzielle Stabilität der betreffenden Länder verlieren. Potenzielle Goldverkäufe der Schuldensünder würden daher nicht dazu beitragen, Europas Staatsschuldenkrise zu lösen.
© Roman Baudzus
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