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Marc Faber: "Gold keine Blase"

07.09.2011  |  Roman Baudzus
Gold befinde sich nicht in einer Blase, erklärte der renommierte Fondsmanager und Herausgeber des Gloom, Boom & Doom Reports Marc Faber am Montag. Manche Marktteilnehmer wurden vor einiger Zeit vorsichtig, nachdem George Soros, Gründer des legendären Quantum-Fonds, einen Großteil seiner Goldpositionen und Minenaktien veräußerte. Laut Faber befeuerten vor allem die Zentralbanken die enorme Rallye am Goldmarkt. Die von den Zentralbanken in die globalen Finanzmärkte gepumpten Geldmittel suchten sich rentierliche Anlagealternativen, wozu vor allem der Edelmetallsektor zähle.

Trotz der rasanten Rallye des Goldpreises auf über 1.900 $ pro Feinunze hält Marc Faber das gelbe Metall weiterhin nicht für teuer. Nachdem das zweite Bondankaufprogramm der amerikanischen Federal Reserve (Fed) erwartungsgemäß Ende Juni auslief, spekulieren immer noch viele Investoren darauf, dass die Fed in Zukunft wieder Geld drucken wird. Ob und wann Fed-Chef Ben Bernanke finanzielle Lockerungsmaßnahmen wie QE3 ankündigen wird, bleibt allerdings offen. Die finanziellen und ökonomischen Probleme der Vereinigten Staaten sind aber so groß, dass weder die Fed noch die amerikanische Regierung tatenlos dabei zusehen können, wenn die US-Wirtschaft in eine Rezession abdriftet.

Erst vor kurzem forderte US-Vizepräsident Joe Biden die Verabschiedung eines neuen Konjunkturpakets, um die sich drastisch abschwächende US-Wirtschaft zu unterstützen. Bereits in den nächsten Wochen will Präsident Barack Obama Pläne vorstellen, wie der amerikanische Arbeitsmarkt angekurbelt werden könnte. Der am vergangenen Freitag publizierte Arbeitsmarktbericht zeigte, dass im August kaum neue Stellen in den USA geschaffen worden sind. Die Arbeitslosenquote verharrte offiziell bei 9,1 Prozent.

Doch nicht nur die Fed sorgte in den vergangenen zwei Jahren für eine Überversorgung der Finanzmärkte mit Liquidität, sondern auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die People´s Bank of China (PBC) vergaben umfangreiche Kredite und kauften faule Kredite auf. In China hat die Inflation bereits Rekordwerte erreicht. Dies ist auch ein Grund, warum immer mehr Chinesen ihr Heil in sicheren Häfen wie Gold und Silber suchen.

In Europa gab die EZB erst kürzlich bekannt, italienische und spanische Staatsanleihen an den Märkten anzukaufen. Diese Entscheidung sei laut der EZB notwendig gewesen, um die im Vergleich mit deutschen Bonds stark steigenden Zinsdifferenzen künstlich zu senken. Investoren haben ihr Vertrauen in die politische Führung Italiens verloren. Dies führte zu einer Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise, in deren Zentrum nun Italien - drittgrößte Ökonomie der Eurozone - geraten ist.

Zwar bleibe der EZB laut Experten nichts anderes übrig, als das Eurosystem durch den direkten Ankauf von Staatsanleihen Italiens und Spaniens zu stützen. Unter den Bondankaufprogrammen nach Vorbild der Fed leidet aber der Außenwert des Euro, der in den vergangenen Monaten gegenüber dem Schweizer Franken und Gold deutlich abwertete. Ähnlich erging es dem britischen Pfund Sterling, das in den Jahren seit Ausbruch der Finanzkrise eine enorme Talfahrt erlebt hat.

Die starke Goldpreisrallye sei laut Faber ein Signal dafür, dass an den Finanzmärkten erhebliche Schieflagen bestünden. Zudem haben sich die Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft seit Ausbruch der Krise noch vergrößert. Die Politik habe die Ungleichheiten nicht abbauen können. Alle diese Faktoren unterstützen die Entwicklung von Gold, das unter Anlegern als Fluchtburg gegen anhaltende Währungsabwertungen und systemische Gefahren angesehen wird.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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