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Steht das US-Geldsystem kurz vor dem Kollaps?

23.09.2011  |  Redaktion
Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag stammt aus John Mauldins Newsletter "Outside the Box" vom 13. September 2011.

Gewisse Menschen haben das ausgeprägte Gefühl, dass sich die USA (und andere Staaten auf der ganzen Welt) nicht der Abwärtsspirale, in der sie sich befinden, entziehen können - dass sich die Geldpolitik nur auf noch mehr Geldschöpfung beschränkt und dass die Probleme der Fiat-Währungen jetzt in den Vordergrund treten.

Letzte Woche wurde ich von David Galland und Dough Casey von Casey Research interviewt. Wer die beiden kennt, weiß, dass sie (und besonders Dough Casey) eine stark ausgeprägte libertäre Neigung haben und dem Staat gegenüber misstrauisch sind. Das ist sicher nichts vollkommen Ungewöhnliches, mit der Ausnahme, dass die beiden auch daran arbeiten, gemäß ihrer Philosophie zu investieren. Das heißt also jede Menge Gold und Bodenschätze, plus neue Technologen - was insgesamt wohl auch recht gut funktionierte.

Im Interview war ich der "Optimist". Und damit meine ich, dass ich derjenige war, der davon ausging, dass die US-Regierung das Notwendige tun werde, um das Defizit ab 2013 zu senken. David Galland fragte mich ganz direkt: "Sie meinen also, dass sich Ihr ’Optimismus’ auf Ihr Vertrauen gründet, dass die politische Führung der USA das Richtige tun wird?" Und die unverblümte Antwort lautet: „Ja, denn wenn sie es nicht tut, wäre das ein Desaster; und in Hinblick auf Gespräche, die ich mit einigen von ihnen führte, denke ich denke, dass sie das auch begreifen."

Und einen solchen Ausgang habe ich auch in meinem Buch "Endgame" beschrieben. Sollte ich jedoch falsch liegen und wir werden das Defizit nicht kontrolliert in Angriff nehmen, dann ist alles möglich. Dann würden die Leute von Casey Research leider Recht behalten. Der heutige Beitrag bei "Outside the Box" ist also eine Gastkolumne von David Galland.

Wenn Sie ihn mögen, dann können Sie auf den Link am Ende klicken und - für den exorbitanten Preis ihrer Email-Adresse - das gesamte Webseminar (und auch meinen Auftritt darin) anschauen, oder schreiben Sie sich einfach unter www.americandebtcrisis.com ein.


Steht das US-Geldsystem kurz vor dem Kollaps?

David Galland von Casey Research

Schalten Sie CNBC ein oder klicken Sie sich durch eine von Dutzenden Mainstream-Finanzwebseiten und Sie werden ein endloses Meinungsgemenge zu den jüngsten Entwicklungen an den Aktien-, Anleihe- und Rohstoffmärkten finden. So gut wie nie werden Sie diese Meinungen gemeinsam mit einer ausdrücklichen Analyse der zukünftigen wirtschaftlichen Aussichten finden und einer durchdachten, detaillierten Einschätzung des Autors, was jetzt am besten zu tun wäre.

Im ganzen Lärm geht jedoch jegliche Einsicht unter, dass das US-Geldsystem - und somit auch das weiter Teile der entwickelten Welt - sehr wohl am Rande des Zusammenbruchs stehen könnte. Um wieder in Metapher zu verfallen: Während die vielen Finanzexperten und Ökonomen der Welt herumsitzen und darüber diskutieren, in welche Richtung sich das Staatsschiffes bewegt, entgeht den meisten, dass das Schiff schon den Eisberg gerammt hat und jetzt kräftig Wasser zieht.

Würde man jedoch seine Hand heben und 99% der Finanzintelligenz fragen, ob wir nicht kurz vor dem Scheitern des dollar-basierten globalen Geldsystems stehen, erhielte man als Antwort sicher kaum kaschierten Hohn. Denn wie wir alle wissen: So etwas ist unvorstellbar!

Denken Sie noch einmal nach.


Monetärer Wahn

Wollte man das derzeitige Geldsystem der Vereinigten Staaten in nur wenigen Worten beschreiben, könnte man viel Schlimmeres sagen, als dass es aus "Geld aus dem Nichts besteht - Cash ex nihilo."

Denn seit 40 Jahren - seit Nixon 1971 die Gold-Konvertibilität des Dollars aussetzte - hat das globale Geldsystem keine festere Grundlage als das Versprechen der Politiker, man wolle nicht zu viel Geld drucken.

Politiker nutzten uneingeschränkt das Geschenk möglicher Geldschöpfung aus dem Nichts, um damit ein politisch populäres Programm nach dem anderen aufzufahren, wobei jedes neue Programm neue Bürokratenbrigaden brauchte - Erschwinglichkeit spielte keine Rolle.

Solche Programme kamen immer dann auf, wenn politische Kampagnen geführt wurden und der Konjunkturzyklus auf Talfahrt war, wenn Politiker die Schreie der Wählerschaft "macht doch etwas" hörten und alle Bedenken hinsichtlich eines ausgeglichenen Haushalts über den Haufen warfen. Hat man schließlich die Macht, das für den Schuldendienst benötigte Kapital wann immer nötig herbeizudrucken, so werden auch die Sorgen um die Defizitfinanzierung zu einer rein hypothetischen Angelegenheit.




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