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Perus Minenkonzerne geben Entwarnung

29.09.2011  |  Roman Baudzus
Die Beunruhigung der Investoren an den Finanzmärkten war groß, als Perus linksgerichteter Präsidentschaftskandidat Ollanta Humala im Frühsommer dieses Jahres die Wahlen gewann. Im Wahlkampf hatte er angekündigt, die Gewinnsteuern der in Peru ansässigen Minenkonzerne drastisch zu erhöhen.

In der vergangenen Woche hat Perus Kongress ein Gesetz verabschiedet, dass eine Steuererhöhung von 5% pro Jahr vorsieht. Pan American Silver, der weltweit zweitgrößter Silberproduzent, teilte gestern mit, dass die neue Gesetzeslage gut zu verkraften sei und dass sich diese nicht negativ auf die Gewinnentwicklung des Unternehmens auswirken werde.

Ähnlich wie bei den Aktienmärkten der westlichen Industriestaaten zu beobachten war, kam es nach der Wahl Humalas im Frühsommer dieses Jahres auch an Perus Vermögensmärkten zu heftigen Kursrückgängen. An den Finanzmärkten wuchs nach Humalas Wahlsieg die Sorge, dass sich mit Peru ein weiteres Land Südamerikas den linkspolitischen, antiwestlichen Staaten Bolivien, Venezuela, Ecuador und Uruguay anschließen könnte.

Vor allem der peruanische Minen- und Bankensektor rückte in den vergangenen Monaten verstärkt in den Fokus global aktiver Investoren. Gleich nach seinem Wahlsieg Anfang Juni dieses Jahres verkündete Humala seinen jubelnden Anhängern, dass er die Gewinne der im Land aktiven Minenfirmen stärker besteuern werde und dass auch eine Verstaatlichung des Minensektors möglich sei. Daraufhin trennten sich viel ausländische Anleger von ihren peruanischen Minenaktien.

Perus Einnahmen stammen zum Großteil aus dem Abbau von Rohstoffen. Die Minenkonzerne befinden sich meist in ausländischem Besitz. Laut Statistiken des Silver Institute war Peru im Jahr 2010 nach Mexiko das weltweit zweitgrößte Förderland von Silber.

Der Abbau des weißen Metalls erreichte im vergangenen Jahr über 116 Millionen Unzen. Auch im Abbau von Kupfer nimmt Peru inzwischen eine führende Position ein. In Lateinamerika steigt der Abbau von Rohstoffen wie Silber, Gold, Kupfer, Blei und Zink. Dies hat in jüngster Vergangenheit zu einer Entspannung der Angebotslage an den Rohstoffmärkten beigetragen. Viele Investoren zeigten sich nach dem Wahlergebnis in Peru besorgt, dass sich diese Situation in Zukunft ändern könnte.

Gestern gab das Management von Pan American Silver, dem weltweit zweitgrößten Silberproduzenten, Entwarnung und teilte mit, dass das Unternehmen davon ausgehe, künftig 5% höhere Steuern auf seine in Peru erwirtschafteten Gewinne abzuführen.

Die Unternehmenskalkulation hatte ein neues Gesetz zur Grundlage, das bereits in der vergangenen Woche durch den peruanischen Kongress verabschiedet worden war. Demnach seien die Sorgen der Investoren übertrieben gewesen, da sich die Minensteuer kaum negativ auf die Gewinnentwicklung von Pan American Silver auswirken werde.

Pan American Silver betreibt insgesamt drei Silberminen in Peru, so dass eine drastische Erhöhung der Gewinnsteuern durch die neue Regierung zu sinkenden Unternehmensprofiten hätte führen können. Die Anleger nahmen die Nachricht erfreut auf und gaben sich optimistisch, dass sich die globale Angebotslage für Silber nicht so stark verschlechtern werde wie befürchtet.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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