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Physische Gold- und Silbernachfrage steigt

05.10.2011  |  Roman Baudzus
Die physischen Käufe von Gold und Silber scheinen sich immer stärker von den Gold- und Silberpapiermärkten, an denen mit Derivaten wie Futures und Optionen gehandelt wird, abzukoppeln.

Laut Daten von Reuters kletterte die Nachfrage nach physischem Silber in Form von Münzen im Jahr 2010 um 28% auf 101,3 Millionen Unzen. Außerdem teilte Kanadas Münzprägeanstalt Royal Canadian Mint kürzlich mit, dass das Unternehmen in diesem Jahr mit einer Absatzsteigerung seiner Silbermünzen in Höhe von 30% auf 25 Millionen Unzen rechnet.

Der Run unter den Investoren auf physische Edelmetalle scheint ungebrochen. Davon profitieren vor allem Gold und Silber, die in Zeiten der sich verschärfenden Krise und zunehmenden systemischen Risiken als sichere Häfen gefragt sind. Statt an den Gold- und Silberpapiermärkten zu wetten, wächst das Interesse unter vielen Anlegern, Edelmetalle in physischer Form zu halten und einzulagern. Experten sind der Ansicht, dass sich die Käufer mit solch einem Schritt sicherer und damit wohler fühlen. Niemand könne prognostizieren, welche Auswirkungen die eskalierenden Schuldenprobleme in der Welt noch haben werden.

Schien es vor einigen Jahren noch undenkbar an der zukünftigen Existenz des Euro zu zweifeln, so hat sich die öffentliche Diskussion heute wesentlich verändert. Selbst die renommierte Beratungsfirma Boston Consulting Group wies jetzt in einer internen Analyse darauf hin, dass der Welt wahrscheinlich ein drastischer Schuldenschnitt bevorstehe, um den Industriestaaten wieder eine Chance auf neues und nachhaltiges Wachstum zu geben.

Nicht nur die Nachfrage nach Silbermünzen hat sich im vergangenen Jahr stark erhöht, sondern auch Gold konnte enorm von der Furcht vor einem potenziellen Schuldenschnitt oder einer bevorstehenden Währungsreform profitieren. Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen hat sich laut Daten des World Gold Council 2010 um 48% auf 1.148,4 metrische Tonnen gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Eine hohe Volatilität an den globalen Devisenmärkten und inflationäre Entwicklungen durch die anhaltende Monetisierung von Schulden durch die Zentralbanken unterstützen diesen Trend. Durch physische Käufe von Edelmetallen - zu denen auch Platin und Palladium zählen - sichern sich Investoren gegen die hohe Volatilität an den Devisenmärkten sowie gegen eine Geldentwertung durch Inflation ab.

Doch auch in deflationären Phasen haben sich Edelmetalle gut geschlagen, wie vor allem die Zeit der Großen Depression in den 1930iger Jahren zeigt. In solch einem Fall fungieren Metalle wie Gold und Silber als Sicherheit in Zeiten von kaskadenförmigen Zahlungsausfällen, da dem Besitz von physischen Edelmetallen kein Ausfallrisiko gegenübersteht. Tatsache ist, dass Gold und Silber in den vergangenen 5.000 Jahren alle ökonomischen Systeme überlebt haben und in inflationären Zeiten gar zu einem Ersatz für Papiergeldwährungen avancierten.

Die Royal Canadian Mint zeigt sich aus diesem Grund weiterhin optimistisch. Die physischen Silberkäufe befänden sich nicht nur auf anhaltend hohem Niveau, sondern es sei trotz der bis Ende April anhaltenden Silberrallye kaum zu einer Rückgabe recyclebaren Materials gekommen.

Diese Aussage wurde zuletzt von Händlern an den globalen Rohstoffbörsen bestätigt, die mitteilten, dass es trotz des starken Preiseinbruchs im Edelmetallsektor seit Anfang Mai nicht genügend physisches Material an den Märkten gebe. Die Investoren seien nicht dazu bereit, physische Positionen in hohem Maße zu veräußern.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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