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Wirtschaftliche Unsicherheiten drücken Platin- und Palladiumpreise

06.10.2011  |  Roman Baudzus
Die Preise für Platin und Palladium können sich derzeit nicht stabilisieren. Während Platin im gestrigen Handel auf bis zu 1.448 $ pro Feinunze absackte, sank der Palladiumpreis auf bis zu 540 $ pro Unze, bevor sich beide Edelmetalle wieder ein wenig erholten. Der Preisaufschlag von Gold gegenüber Platin stieg damit auf rund 10%, dem höchsten Premium innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte. Auch Basis- und Buntmetalle befanden sich gestern unter anhaltendem Verkaufsdruck.

Der Goldpreis rutschte gestern Nachmittag an der New Yorker Comex kurzzeitig unter die Marke von 1.600 $ pro Feinunze, konnte danach jedoch wieder steigen und verteidigte vorerst seine technisch wichtige Marke bei 1.610 $ pro Feinunze. In den vergangenen Handelstagen schwankte der Goldpreis in einer Spanne zwischen 1.610 $ und 1.675 $ pro Feinunze. Konsolidierung ist angesagt.

Ähnlich scheint auch die Situation im Silbersektor zu sein, nachdem das weiße Metall gestern unter die Marke von 29 $ pro Unze rutschte, danach jedoch seine psychologisch wichtige Marke von 30 $ pro Unze zurückeroberte.

Im US-Kongress wurde Bernanke gefragt, welche Konsequenzen eine Eskalation der europäischen Staatsschuldenkrise auf die US-Wirtschaft zeitigen würde. Der Fed Chef anwortete, dass man dies nicht mit Gewissheit prognostizieren könne. Während das amerikanische Bankensystem zwar kaum griechische Staatsanleihen besitze und das Liquiditätspolster vieler US-Banken seit dem Höhepunkt der Finanzkrise gewachsen sei, werde ein ungeordneter Bankrott Griechenlands zu neuen Turbulenzen an den Finanzmärkten führen.

Auch das US-Bankensystem sei bei einem solchen Szenario nicht gegen die aus Europa nach Amerika schwappenden Schockwellen immun, so dass es zu einem Liquiditätsengpass an den Kreditmärkten kommen würde.

Für diesen Fall habe sich die Fed bereits darauf vorbereitet, neue Liquiditätsprogramme aufzusetzen und die Märkte mit Kapital zu versorgen. Mit der Europäischen Zentralbank (EZB) habe die US-Zentralbank ein Swap-Abkommen geschlossen, so dass die Fed der EZB im Notfall ausreichend Dollar zur Verfügung stellen könne, um einen potenziellen Zusammenbruch des Interbankenmarkts zu verhindern.

Es sei aber sicher, dass Europa die US-Wirtschaft im Fall eines ungeordneten griechischen Zahlungsausfalls mit in den Abgrund reißen würde. Es bleibt letzlich die Frage nach der Definition des Wortes "ungeordnet", denn ein Schuldenschnitt ist nun einmal ein Schuldenschnitt.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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