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Am Gold- und Silbermarkt nichts Neues

15.10.2011  |  Redaktion
Open in new windowDie Gold- und Silberpreise hatten gestern erneut einen ruhigen Tag. Beide Metalle schlossen am Ende des Handelstages an der New Yorker Comex leicht im Minus. Der Front-Month-Kontrakt für Gold schloss mit einem Minus von 14 $ (0,8%) bei 1.667,30 $ pro Feinunze. Der entsprechende Silberkontrakt schloss mit einem Minus von 3,4% bei 31,63 $ pro Unze.

Der US-Dollar blieb stabil. Zwar fiel der Dollar Index (USDX) heute Morgen unter die Marke von 77, im Tagesverlauf notierte der Greenback gegenüber dem Euro allerdings wieder im Plus, nachdem Standard & Poors das Kreditrating Spaniens von AA auf AA- herabstufte. Finanzminister aus der ganzen Welt kommen heute im Rahmen der G 20-Treffen in Paris zusammen. Aller Voraussicht nach werden dabei die Staatschuldenkrise in Europa und die Probleme des Bankensektors im Zentrum der Diskussionen stehen. Wie Reuters berichtete, wollen Repräsentanten der Nicht-Eurozone "offen und direkt mit ihren europäischen Kollegen sprechen."

Dies ist natürlich eine nette Umschreibung dafür, dass die Finanzminister der Nicht-Eurozone - und nicht zuletzt US-Finanzminister Timothy Geithner persönlich - harte Konfrontationen suchen werden, um eine Ausweitung des Umfangs und der Reichweite der Euro-Rettungsgarantien zu erwirken. Im Endeffekt kann dies natürlich nicht ohne erhöhte Geldschöpfung seitens der Europäischen Zentralbank geschehen. Das Letzte, was sich die Nicht-EU-Staaten derzeit wünschen, wären chaotische Staatsschuldenausfälle in Ländern wie Griechenland und Portugal, die in ganz Europa Bankenpleiten nach sich ziehen würden. Denn diese würden zwangsläufig zu erneuten Bankenproblemen in den USA, Großbritannien und anderen Nicht-EU-Wirtschaftsräumen führen. Banken sind über alle größeren Wirtschaftsräume hinweg durch Aktiva- und Passiva-Ketten untereinander verbunden (von den unregulierten Derivaten ganz zu schweigen). Und mit Blick auf diese Dynamik warnt James Turk von Goldmoney vor einem weiteren "Lehman-Ereignis", das dem Bankensystem unmittelbar bevorstehe.

US-Staatsanleihen werden weiterhin in größeren Mengen von Nicht-US-Investoren abverkauft. Spekulationen zufolge könnten diese Verkäufe teilweise auf das Konto der Chinesen gehen - als Vergeltung dafür, dass sich der US-Senat Anfang der Woche mehrheitlich für protektionistische Maßnahmen gegen China ausgesprochen hatte. Was jedoch Chinas Position im Markt für US-Staatsanleihen angeht, scheint der alte Spruch "Wenn Du der Bank 100 $ schuldest, dann ist das Dein Problem, wenn Du der Bank 100 Mio. $ schuldest, dann ist es das Problem der Bank." mehr denn je zu passen. Die US-Regierung schuldet China rund 1,6 Billionen $, und der reale Wert dieser Schulden sinkt aufgrund der Geldschöpfung der Fed.

Der chinesische Staat weiß das. Man ist sich aber auch der Tatsache bewusst, dass Chinas gewaltige Positionen im US-Staatsanleihenmarkt bedeuten, dass China in nicht unerheblichem Maße der Markt selbst ist: Verkauft man zu hastig, läuft man Gefahr, dass die verbleibenden US-Staatsanleihenbestände deutlich an Wert verlieren. Folglich betreibt China eine langsame Diversifizierungspolitik: Man versucht, die Dollarschulden beispielsweise in Schulden der Eurozone umzuschichten - und man tut alles, um die eigenen Goldreserven aufzustocken.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de






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