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Italien bringt Märkte auf Boden der Tatsachen zurück

01.11.2011  |  Redaktion
Open in new windowEin starker Anstieg der Zinsen auf italienische Staatsanleihen bei der Auktion am Freitag warf einen Schatten auf das gegenseitige Schulterklopfen der europäischen Führungsriege. Er zeigte auf, dass die Eurozone trotz der Beschlüsse der letzten Woche in großen Schwierigkeiten steckt. Der Druck auf Italien verstärkte sich, nachdem bekannt wurde, dass die Arbeitslosenquote des Landes von August zu September um 0,3% anstieg und nun bei 8,3% liegt. Die Zinsen auf 10-jährige italienische Staatsanleihen stieg am heutigen Morgen um 0,12 Prozentpunkte an und steht derzeit bei 6,12%. Zinsen auf spanische Anleihen der gleichen Laufzeit stiegen um 0,15 Prozentpunkte auf 5,62%. Ökonomen betrachten Zinszahlungen von über 6% auf 10-jährige Anleihen als nicht mehr nachhaltig tragbar.

Aufgrund der wachsenden Sorgen um Italien fiel der Euro gegenüber dem Dollar. Zusätzlich dazu stieg der Dollar gegenüber dem Japanischen Yen drastisch an, nachdem die Bank of Japan (BoJ) zum wiederholten Male in den Devisenmärkten intervenierte um den Yen zu schwächen. Dieser erreichte mit einer Berührung von 75,31 in der letzten Woche ein Nachkriegshoch gegenüber dem Dollar. Analysten beobachteten dabei vor allem die Beharrlichkeit der Intervention der BoJ und sind der Meinung, dass die heutigen Verkäufe des Yen durch die Zentralbank den gleichen Umfang gehabt haben könnten, wie die 4,5 Billionen Yen (59 Mrd. $) Intervention am 4. August, welche die bisher größte Ein-Tages-Intervention der BoJ darstellte.

Als Resultat stieg der Dollar heute Morgen 4% gegenüber dem Yen - mit einem Dollarindex (USDX) der um 100 Basispunkte anzog und nun knapp über 76 steht. Gold und Silber wurden von dieser Dollar-Rallye zurückgedrängt. Der Goldpreis verlor rund 35 $ und Silber fiel unter 35 $ pro Unze. Der Blog von King World News weist jedoch auf einen Artikel von Hinde Capitals Ben Davis hin, der darin vermerkt, dass die Zeit zwischen November und Ende März in der vergangenen Dekade immer die stärkste Performance des Goldpreises aufwies. Dies liegt hauptsächlich in der Festsaison in Indien, und in geringerem Maße auch in China, begründet. Der heutige Fall der Gold- und Silberpreise bietet daher eine gute Möglichkeit um bei Schwäche nachzukaufen.

Mit einer BoJ, die Billionen neuer Yen in Umlauf bringt - sowie Anzeichen, dass der neue EZB-Präsident Mario Draghi (der morgen antritt) wesentlich "anpassungsfähiger" sein könnte als sein Vorgänger Jean-Claude Trichet - sollten die Edelmetalle von Seiten der Zentralbankenpolitik gute Unterstützung erhalten. Vor allem die sich ausweitende Zinsdifferenz zwischen italienischen und deutschen Staatsanleihen in den letzten Monaten verstärkt den Druck auf Draghi, mehr Geld zu drucken. Ein italienischer Staatsbankrott oder eine "Restrukturierung der Schulden" - ähnlich wie in Griechenland geschehen - hätte katastrophale Folgen für das globale Bankensystem und könnte zu einer Finanzkrise epischen Ausmaßes führen, die alle Länder der Welt beträfe.

Investoren werden am Dienstag ein erstes Bild über die Draghis Ansichten erhalten, wenn dieser sein erstes EZB-Treffen leitet. Signale, die auf ein Senken des Leitzinses oder verstärkte Ankäufe von Staatsanleihen hindeuten, werden dazu führen, dass mehr und mehr Menschen - nicht zuletzt Europäer - sich für den Kauf von Gold und Silber entscheiden.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



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